Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de
Knapp zwei Monate nach dem Messer-Attentat auf Passaus Polizeichef Alois Mannichl hat die Polizei weiterhin keine Hinweise auf den oder die Täter, berichtet die „Mittelbayerische„.
Wie „klassikinfo“ berichtet, bleibt die überzeugte Antisemitin und Nationalsozialistin Elly Ney Ehrenbürgerin des bayerischen Ortes Tutzingen. Die Pianistin sei nur eine „aktive Mitläuferin“ gewesen, entschied der Gemeinderat, ohne zu definieren, wo die Grenze zwischen einer solchen und einer Täterin sei.
Rechtsextremismus international: In Schorndorf bei Stuttgart hat die Polizei ein rechtsextremes Konzert verhindert, dass als Geburtstagsfeier getarnt war. Der Hauptact kam aus Australien und hieß „Death Head“, berichtet die „Schwäbische Post„.
In Italien nimmt alltäglicher Rassismus ständig zu, besonders gegen illegale Einwanderer. Erschreckende Beispiele wie zum Beispiel „Meldestellen“ für „suspekte Ausländer“ oder rassistische Verteilungen in Kindergarten und Schule berichtet eine Reportage im Neuen Deutschland
Der italienische Fußballprofi Alessandro Del Piero will dagegen mit Rechtsextremismus nichts zu tun haben: Er verklagt das soziale Internet-Netzwerk „Facebook„, weil darauf jemand ein Profil auf seinen Namen angelegt und darauf Links zu Seiten mit Neonazi-Propaganda gesetzt hatte, berichtet der Tagesanzeiger.
In St. Gallen in der Schweiz wird jetzt ein Pub-Besitzer angeklagt, weil er seine Türsteher angewiesen hat, keine Albaner, Jugoslawen, Türken und Schwarzen hineinzulassen. Auch einem behinderten Mann verwehrten die Türsteher den Einlass und verletzten ihn dabei schwer, berichtet die „Berner Zeitung„.
Gegenstrategien
Die Veranstalter des „Geh Denkens„, der Gegenveranstaltung zum rechtsextremen Aufmarsch in Dresden am 13. und 14. Februar, rechnen mit 12.000 Demonstranten für die Demokratie. Denen werden um die 6.000 Rechtsextreme gegenüberstehen, berichtet der Tagesspiegel.
Der Stadtrat von Osnabrück hat sich sehr explizit gegen eine NPD-Demonstration Anfang März in der Stadt positioniert, berichtet die „Osnabrücker Zeitung„. Unter anderem heißt es in der Erklärung: „Wir fordern unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger auf, ihre Abscheu und Ablehnung am 7. März durch ihre Teilnahme an der Gegenkundgebung zum Ausdruck zu bringen. Friedlich und deutlich wollen wir zeigen, dass Fremdenfeindlichkeit, Intoleranz und Rassismus in unserer Friedensstadt keine Chance haben.“ Vorbildlich!
Die Aussteiger-Initiative EXIT ist endgültig gerettet. Sie bekommt eine Nothilfe vom Bündnis für Demokratie und Toleranz, bevor sie ab April aus Mitteln des Bundesarbeitsministeriums gefördert wird, berichtet ddp.
Theater gegen Rechtsextremismus einmal anders in Duisburg: Dort wurden Schüler von der Agentur „Mensch – aber wie?“ zu einer Diskussion über Gewalt in der Schule geladen, während derer sich eine Schülerin als Rechtsextreme outete, eine andere über ihre Erfahrung als Opfer, eine als Zeugin rechtsextremer Gewalt berichtete. Die Schülerinnen und Schüler bezogen spontan und emotional Position zu den Äußerungen. Erst am Ende der Veranstaltung wurde aufgeklärt, dass es sich um Schauspielerinnen und Schauspieler handelte, die aber authentische Vorfälle spielten, berichtet die „Rheinische Post online„.