Die tägliche Presseschau von Netz-gegen-Nazis.de
Es ist das Thema des Tages: Razzien bei der HDJ. Über 100 Wohnungen von Funktionären der ?Heimattreuen Deutschen Jugend? wurden gestern durchsucht. Ausführliche Informationen über die Aktion des Bundesinnenministeriums bringt tagesschau.de. Der Tagesspiegel berichtet über die Durchsuchungen in Berlin und Brandenburg, die Stuttgarter Nachrichten über Razzien in in Baden-Württemberg. Auch in Detmold und Bad Salzuflen hat es Durchsuchungen gegeben, so die Neue Westfälische. Die Thüringische Allgemeine macht einen Zusammenhang auf mit den Razzien und der thüringischen NPD. Über erste Reaktionen auf die Durchsuchungen berichtet die afp. Einen Schlag gegen die braune Kaderschmiede schreibt der Spiegel.
In Neumünster (Schleswig-Holstein) feierte sich die Neonazi-Szene am vergangenen Samstag selbst, berichtet die taz. Über 130 Rechtsextreme kamen zur zwölfjährigen Jubiläumsparty des „Club 88“.
Die Wiesbadener Hartz-IV-Initiative will weiter mit einem ehemaligen NPD-Funktionär zusammenarbeiten, schreibt die Frankfurter Rundschau. Jetzt ist sie aus ihrem Treffpunkt rausgeflogen.
Wie zu erwarten, nutzt Neonazi Horst Mahler die Potsdamer Gerichtsverhandlung für weitere Hetzreden, berichtet die Berliner Zeitung. Er verhöhnte die Opfer des Holocaust. Es sind sieben Verhandlungstage angesetzt.
Es war als netter Service gedacht: Seit kurzem können Postkunden personalisierte Briefmarken versenden. So kamen Briefe mit dem Konterfei des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß in Umlauf, ohne dass jemand einschritt, berichtet die Süddeutsche.
Drei Wochen nach Übergriffen auf einem Oktoberfest in Mauren sind zwei Schweizer Rechtsextreme in Liechtenstein zu sieben Monaten Gefängnis verurteilt worden. Absitzen müssen sie die Strafen aber nicht, berichtet das Bieler Tagblatt.
Immer wieder schocken Nachrichten über rechtsextreme Ausschreitungen beim Fußball die Öffentlichkeit. Die Mitteldeutsche Zeitung berichtet über die Situation in den Stadien.
Massive Kritik am Teltower Stadtfest ist aus dem ?Netzwerk Tolerantes Teltow? laut geworden. Das Fest werde zunehmend auch als Treff der rechtsextremen Szene missbraucht, berichten die Potsdamer Neuste Nachrichten.
Gegenaktivitäten
In der Hamburger Innenstadt hat ?Thor-Steinar? sein erstes westdeutsches Geschäft eröffnet. Viele Hansestädter wollen den Laden so schnell es geht wieder loswerden. Der Spiegel berichtet über die Situation nach den ersten zwei Wochen.
Die grauen Busse, Denkmale, die an die Euthanasie-Opfer erinnern sollen, werden 2010 wieder an ihren alten Standort zurückkehren. Nach Berlin und Brandenburg gibt es noch keine weitere Station des mobilen Denkmals, berichtet die Schwäbische Zeitung.