Die tägliche Presseschau von Netz-gegen-Nazis.de
„Tod den Kinderschändern!“ Nach dem Missbrauch eines fünfjährigen Mädchens marschierten am Freitagabend knapp 200 Neonazis durch Magdeburg, berichtet der Spiegel. Die Bevölkerung wollte von dem Aufmarsch der Rechtsextremen allerdings nichts wissen – anders als in Leipzig nach dem „Fall Michelle“.
Seit zwei Wochen eskaliert der Streit zwischen Ungarn und der Slowakei und zum ersten Mal kam es dabei zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen ungarischen Rechtsextremen und slowakischer Polizei, berichtet der Schweizer Tagesanzeiger. Gestern demonstrierten ungarische Rechtsextreme an den Grenzen.
Werder Bremen hat acht Rechtsextremen ein Stadionverbot erteilt, berichtet die Süddeutsche. Der Verein bestrafte den Versuch, während des Spiels in Bochum eine Reichskriegsflagge zu zeigen. „Solche Stadionbesucher brauchen wir nicht“, teilte die Geschäftsführung mit.
Jörg Haiders Leichnam ist eingeäschert worden, die Verschwörungstheoretiker sprechen weiter von Mord. Ein Bericht in der Süddeutschen Zeitung.
Gegenaktivitäten
Die Stadt Esens (Ostfriesland) stellt sich gegen eine Kundgebung der rechtsextremen DVU. Die will am Samstag auf dem Marktplatz unter dem Motto: „Unsere Kriegstoten sind unvergessen“ auflaufen, berichtet die Ostfriesenzeitung. Am vergangenen Wochenende hatte die Polizei einen nächtlichen Aufmarsch der „AG Wiking“ in Wilhelmshaven gestoppt, berichtet der Harlinger Anzeiger.
Ein Zeichen setzen für Frieden und Gerechtigkeit – das will ein breites Bündnis am Volkstrauertag mit unterschiedlichen Aktionen am Mahnmal „Feld des Jammers“ im bayrischen Bretzenheim, berichtet die Allgemeine Zeitung.
Der Widerstand gegen die am 29. November von der NPD in Landsberg (Bayern) geplante Kundgebung rechter Gruppen hat sich bereits formiert. Die Stadt plant ein Fest unter dem Motto „Bunt statt Braun“ und verschiedene Jugendorganisationen wollen ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen. Das Landratsamt erwägt derweil noch, die Demonstration der Rechtsextremen zu verbieten, so die Augsburger Allgemeine.
Seit um den Waldfriedhof von Halbe (Dahme-Spreewald) eine Bannmeile gezogen wurde, gibt es an Deutschlands größter Kriegsgräberstätte keine Aufmärsche von Neonazis mehr. Zum zweiten Mal in Folge wird es auch in diesem November kein „Heldengedenken“ zum Volkstrauertag geben, berichtet die Märkische Allgemeine. Ein neues Konzept soll dieses „Gedenken“ auch in Zukunft verhindern.
Daniel Hope möchte ein Zeichen gegen das Vergessen setzen – und veranstaltet ein Konzert anlässlich der Reichspogromnach. Über Feigheit und den Mut zu handeln sprach die taz mit dem Stargeiger.