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13.02.2009 … Nach den Rechten sehen

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Die tägliche Presseschau auf netz-gegen-nazis.de

Grausiger Neonazi-Übergriff in der Schweiz: In Zürich wurde eine 26-jährige brasilianische Juristin, die mit Zwillingen schwanger war, nach eigenen Angaben von drei Neonazis misshandelt, die ihr unter anderem das Kürzel ?SVP? (Abkürzung der rechten Schweizer Volkspartei) in den Körper ritzten, berichtet ?20 Minuten?. Die Frau verlor ihre Kinder, mit denen sie im dritten Monat schwanger war. Während der Fall in Brasilien hohe Wellen schlug, begann die Schweizer Polizei offenbar nur sehr zögerlich überhaupt mit Ermittlungen, bestätigte jetzt aber die Darstellung der 26-Jährigen.

In der NPD mehren sich die internen Konflikte, meldet der Tagesspiegel. Besonders in den Landesverbänden Bayern, Sachsen, Rheinland-Pfalz und Berlin sind sich die NPDler uneins und beschimpfen sich unfein öffentlich im Internet, fasst der Artikel die Entwicklungen der letzten Wochen zusammen.

Zehn Jahre nach der tödlichen Hetzjagd dreier Neonazis auf algerischen Flüchtling Farid Guendoul gedenkt die Stadt Guben (Brandenburg) dem Opfer. Doch Initiativen, die vor Ort aktiv sind, beklagen, dass die Stadt nach wie vor ihre Augen vor dem aktiven Rechtsextremismus in der Stadt verschließt, statt ihm wirklich entgegen zu treten, berichtet die netzeitung.

Bei einem Treffen mit amerikanischen Juden bezog Papst Benedict XVI. den Holocaust klar als Verbrechen gegen die Menschheit. Und er fügte hinzu, dies solle gerade Geistlichen klar sein, berichtet die Financial Times Deutschland.

Die Wiener Schulbehörde hat einen islamischen Religionslehrer vom Dienst suspendiert, weil er im Unterricht seinen Schülern eine Liste vermeintlich jüdischer Geschäfte verteilte, die die Schüler nun boykottieren sollten. Zugleich betritt die Behörde rechtliches Neuland, weil sie den Lehrer auch kündigen will, berichtet Spiegel online.

Ein massives Rassismus-Problem hat offenbar die schwedische Polizei: Wie der Standard berichtet, häuften sich derzeit die Vorfälle. So gibt es ein Polizeivideo, auf dem ein Beamter mit Blick auf jugendliche Einwanderer sagt: ?Ihr seid in der falschen Kommune gelandet, Scheißausländer.“ Bei einer Polizeiübung im südschwedischen Schonen benannte der Polizeiausbilder die fiktiven Täter mit Namen wie ?Neger Niggerson? und ?Oskar Neger?.

Gegenstrategien

Gute Idee: Der britische Prinz Harry muss nach mehreren verbalen rassistischen Ausfällen nun zu einem Antidiskriminierungskurs beim britischen Militär, um für rassistische Sprache sensibilisiert zu werden, berichtet Focus Online.

Aktion gegen Straßennamen-Rassismus in Berlin: Ein pinkfarbener Hase nennt die Mohrenstrße symbolisch in Möhrenstraße um, berichtet die taz.

Diese Woche auf netz-gegen-nazis.de:

Aufmarsch aller Kräfte am Wochenende in Dresden
Keine Frage: Es wird voll in Dresden am Wochenende. Nachdem den Neonazis zahlreiche historisch aufgeladenen Aufmarschorte durch Verschärfungen des Versammlungsrechtes abhanden kamen ? u.a. Wunsiedel und Halbe – ist Dresden für die Rechtsextremen die letzte Möglichkeit, ihren Geschichtsrevisionismus öffentlichkeitswirksam am historischen Ort in Szene zu setzen. Dagegen machen demokratische Organisationen mobil. Hier alle wichtigen Termine. »

Demokratische Parteien: Gemeinsam gegen die NPD?
Ob rechtsextreme Parteien im Landtag für ihre Positionen Erfolge verbuchen können hängt maßgeblich vom Umgang der nicht-rechten Parteien mit Propaganda-Versuchen von NPD-Vertretern und Co. ab. Die Landtage in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern haben diesbezüglich Erfahrungen gesammelt. »

Smudo: „Dresden hat den Nazi-Buhei nicht verdient“
Der Rapper Smudo („Die Fantastischen Vier“) engagiert sich für das Bündnis „Geh Denken“ und kommt am 14. Februar nach Dresden, um ein Zeichen gegen Europas größten Neonazisaufmarsch zu setzen: „Die Sache braucht die Aufmerksamkeit der bundesdeutschen Gesellschaft, damit sich endlich was tut.“ »

Nazis in Parlamenten: Demokraten brauchen Argumente
Der Umgang mit rechtsextremen Parteien ist eine Gradwanderung und eine Herausforderung an Demokraten: Ignorieren oder aufklären, diskutieren oder verbieten? Rechtsextremismus-Experte Benno Hafeneger, Professor für Erziehungswissenschaften an der Universität Marburg , spricht im Interview über Vor- und Nachteile der verschiedenen Methoden. »

Schwerpunkt Februar 2009:
Neonazis im „Superwahljahr“
Strategien von und gegen NPD und Co.

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