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14.01.2009 … Nach den Rechten sehen

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Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de

Gedankenlos: Tschibo und Esso warben mit dem Slogan ?Jedem das Seine? für Kaffee an Tankstellen. Die Redewendung stammt zwar aus dem Lateinischen, ist aber auch im Eingangstor des Konzentrationslager Buchewald zu lesen. Nun entschuldigen sich die Konzerne. Es sind nicht die ersten, berichtet die Frankfurter Rundschau.

Einen Wandel in der sächsischen rechtsextremen Szene stellt das sächsische Innenministerium fest. Die Zahl der aktiven Neonazis sei mit etwa 3.000 Personen konstant, aber die Schwerpunkte innerhalb der Szene verschöbensich von Skinheads und Kameradschaften hin zu den so genannten ?Freien Kräften?, die sich in ?losen, konspirativen und netzwerkartigen Strukturen organisierten, berichtet der MDR.

Laut einer Presseerklärung der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns würde die NPD bei Wahlen derzeit den Wiedereinzug in den Landtag verpassen. Nur 4 % aller Befragten gaben an, die NPD wählen zu wollen, berichtet Endstation rechts. Dort findet sich aktuell auch ein lesenswertes Spezial zur „Neuen Rechten“.

Die taz berichtet, dass aktuell bei Demonstrationen zum Nahostkonflikt das bloße Zeigen israelische Fahne von vielen Polizisten als schlimmere Provokation gewertet würde als die antisemitischen Hetz-Plakate islamistischer Demonstranten. Duisburg sei kein Einzelfall. Dort stürmten Polizisten die Wohnung eines Studenten stürmten, um die israelische Fahne von dessen Wohnzimmerwand zu entfernen.

Dazu passt ein Kommentar aus der österreichischen Presse, der darauf abhebt, das bei der Beurteilung des Nahostkonfliktes in Österreich offenbar die größte Rolle spiele, ob der Bewerter mehr muslimfeindlich oder antisemitisch eingestellt ist.

redok berichtet über die freundschaftliche Verbandelung der rechten ?Deutschen Militärzeitschrift? und des islamistischen Internetportals Muslim Markt. Zusammen bringt die Partner der Antisemitismus in Form von Begeisterung für die Hizbollah-Miliz.

Menschenfeindliche Entgleisungen sind im Fußball leider an der Tagesordnung. Bei einem Hallenturnier in Berlin stimmten Fans des 1. FC Union wiederholt antisemitische, rassistiche und schwulenfeindliche Gesänge und Parolen an. Nur der Hallensprecher sei dagegen vorgegangen, Vertreter des Berliner-Fußballverbandes und die Sicherheitskräfte hätten dagegen nicht reagiert, berichtet die Berliner Morgenpost.

Bei einer Jugendleiter-Versammlung in Oberding (Bayern) kritisierte der Leiter des Jugendsportgerichts Oberbayern III, Michael Killer, das Unsportlichkeiten, die vor Gericht gehen, im Jugendfußball zunehmen ? besonders die mit rassistischem Hintergrund. ?Spieler mit Migranten-Hintergrund werden permanent provoziert. Das muss abgestellt werden. Hier sind die Trainer gefordert?, so Killer laut merkur-online. Auch die Schiedsrichter würden sich zum Teil nicht besser verhalten.

Die Aussteiger-Initiative EXIT wird durch die Unterstützung der Amadeu Antonio Stiftung überleben. Eine Förderung durch staatliche Stellen war für 2009 abgelehnt worden, berichten die Adhoc News / ddp.

Um wiederum die Amadeu Antonio Stiftung und ihre Arbeit gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus zu unterstützen, ruft die Aktion ?Laut gegen Nazis? eine Aufkleber-Aktion für Gastwirte ins Leben, die ein Zeichen setzen wollen, dass in ihren Kneipen, Restaurants oder Hotels menschenfeindliche Einstellungen nicht erwünscht sind, berichtet das Hamburger Abendblatt.

Die Augsburger Allgemeine macht eine ?Stolpersteine?-Serie in ihrer Zeitung, indem sie mit regelmäßig erscheinenden Artikeln an Menschen aus Augsburg erinnert, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden.

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