Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de
Nachdem die hohen Zustimmungswerte zu Rechtsextremismus der Jugendstudie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen deutschlandweit für Aufregung sorgten (ngn berichtete), rechtfertigt Forscher Christian Pfeiffer seine Zahlen nun bei Spiegel online: Sie lägen weit höher als die des Verfassungschutzes, weil sie neben dem „Hellfeld“ der belegbar organisierten Nazis auch das „Dunkelfeld“ derer erfasse, die sich der Szene zugehörig fühlten, ohne schon von staatlichen Stellen erfasst zu sein.
Große Aufregung in der Schweiz: In der Debatte um das Schweizer Bankgeheimnis hat Bundesfinanzminister Peer Steinbrück am Rande des Treffens der Finanzminister der G-20 in London die Steueroase Schweiz mit „Indiandern“ verglichen, gegen die man die „Kavallerie“ in Form der Schwarzen Liste von Staaten, die Steuerflüchtlinge schützen, ausreiten lassen könne. Das finden viel Schweizer Politiker untragbar und fühlen sich diskriminiert. Steinbrück wird als „hässlicher Deutscher“ beschimpft – und nun auch als Nazi (ZEIT online, FTD).
Nachdem zahlreiche Staaten einen Boykott der zweiten UN-Konferenz gegen Rassismus wegen Antisemitismus beschlossen hatten, wurde nun das Abschlussdokument modifiziert. Israel wird jetzt nicht mehr explizit der rassistischen Besatzungpolitik beschuldigt. Den Kritikern erscheint das als kosmetische Maßnahme und nicht genug, berichtet der Tagesspiegel.
In Frankreich klagt erstmals ein schwarzer Fußballspieler gegen die rassistischen Anfeindungen eines Gegenspielers. Der Fall von Makam Traoré (Rossillon) und Maxence Cavalcante(Lagnieu)wirft beispielhaft ein Licht auf Rassismus im französischen Fußball, besonders in den unteren Ligen, berichtet die FTD.
Gegenstrategien
Beratung gegen Rechtsextremismus gibt es auch von „mobim“ in Münster (Münster-Echo) und vom Beratungsnetzwerk in Vlotho (Vlothoer Anzeiger).