Die tägliche Presseschau von Netz-gegen-Nazis.de
Die ZEIT untersucht heute den Zusammenhang zwischen Fussball, Patriotismus und nationalistischer Zuspitzung. Zwei Jahre nach der Fußball-Weltmeisterschaft sind laut Bundesinnenministerium die Gesamtzahlen rechtsextrem motivierter Straftaten um 14 Prozent auf 18.142 Fälle gestiegen ist – ein neuer Höchststand.
In Burg bei Magdeburg (Sachsen-Anhalt) randalierten nach dem EM-Endspiel Informationen der Volksstimme rund 20 Neonazis sowie ebensoviele Aktivisten der verbotenen Hooligangruppe „Blue White Street Elite“. Die Rechtsextremen griffen Polizeiwagen und Polizisten an. Bei weiteren Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und frustrierten Fans u.a. in Magdeburg ist eine Beteiligung von Rechtsextremisten unklar.
Leipziger Richter verhandeln am Donnerstag, ob eine „Tönsberg“-Filiale der bei Rechtsextremisten beliebten Kleidermarke Thor-Steinar schließen muss. Wie die tageszeitung schreibt, waren Verhandlungen über eine freiwillige Räumung des Thor-Steinar-Ladens gescheitert. Daher hatten die Vermieter den Ladenbetreibern im Dezember 2007 fristlos gekündigt. Die Begründung: Bei der Anmietung sei die Immobilienfirma getäuscht. Nach den Verhandlungen vor dem Leipziger Landgericht veranstaltet das „Ladenschluss“-Bündnis eine Kundgebung am „Tönsberg“-Laden unter dem Motto „Time to say goodbye“.
Informationen der Märkischen Allgemeine zufolge, plant Uwe Meusel offenbar den Ausbau eines zweistöckigen Wohnhauses in Königs Wusterhausen (Brandenburg). Meusel ist Chef der Firma Mediatex und für die Modemarke Thor Steinar verantwortlich.Die Objektgröße und Geschäftstätigkeit von Meusel seien Anlass für die Spekulationen, dass dort ein Schulungsheim der rechtsextremen NPD entstehe, so die Zeitung. Meusel bestreitet derartige Pläne, die Stadt überprüft inzwischen das Bauvorhaben.
Gegenaktivitäten
Unterstützt vom Bernauer Netzwerk für Toleranz und Weltoffenheit organisiert u.a. der Jugendtreff Dosto am 12. Juli eine Straßenparade unter dem Motto „Keine Stimme den Nazis“ in Bernau (Brandenburg). Wie die Märkische Oderzeitung berichtet, wollen die Jugendlichen besonders in Bezug auf die bevorstehenden Kommunalwahlen in Brandenburg ein Zeichen gegen Rassismus und Rechtsextremismus setzen.