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20.04.2010 … Nach den Rechten sehen

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Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de

Vier Neonazis haben in Dresden einen THW-Helfer angegriffen. Das Opfer erlitt schwere Prellungen im Gesicht und im Rippenbereich, ein Hämatom am Auge und seine Brille wurde zerstört. Auslöser des tätlichen Angriffs war vermutlich Button mit einem durchgestrichenen Hakenkreuz an der Mütze des Studenten. Die Täter wurden gefasst (Kanal 8, Endstation rechts).

Islamismus-Expertin Claudia Dantschke erhält den Ingeborg-Drewitz-Preis. Sie hält nichts von pauschaler Islamkritik à la Sarrazin (taz).

Dreiste rechtsradikale Propaganda ausgerechnet im ehemaligen ?Sturm 34?-Zentrum Mittweida: Ungeniert lässt die NPD in der ARGE ihre Hetzblätter auslegen – und wird nicht daran gehindert. Das Rathaus protestiert (Sächsische Zeitung).

Kaum verhohlen ruft das NPD-nahe Internetportal ?MUPinfo? zu Attacken auf die Bürgerbüros der demokratischen Landtagsabgeordneten auf (Endstation rechts, bnr.de).

Die NPD will am Sonnabend ihre Kandidaten für die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt am 20. März 2011 bestimmen. Die etwa 70 Delegierten wollen dabei ganz unter sich bleiben. Die Öffentlichkeit ist ausgeschlossen, Medienvertreter dürfen nicht berichten (Volksstimme.de).

Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff bildet sein CDU/FDP-Kabinett auf vier Positionen um – und beruft als neue Sozial- und Integrationsministerin die 38 Jahre alte Juristin Aygül Özkan aus Hamburg, mit der erstmals in Deutschland eine Frau mit Migrationshintergrund Ministerin wird (taz).

Die NPD lässt nichts unversucht, für die anstehende Landtagswahl in NRW am 9. Mai noch ein paar Extrastimmen zu ergattern. Nun will die rechtsextreme Partei laut eigenen Angaben 1.500 kostenlose, mit Parteipropagande befüllte USB Sticks vor ?ausgesuchten Schulen? verteilen und versucht so, gezielt junge Erstwähler anzusprechen (Endstation rechts).

Das wundert uns wenig: Die deutsche Piusbruderschaft hat einen einschlägig bekannten Rechtsextremisten als Referenten engagiert (Report Mainz).

Erhitzte Debatte: Nachdem ein Roma-Aktivist anmerkte, ob die äußerst beliebte tschechische Kinderbuchfigur „Kater Mikes(ch)“ heutzutage immer noch von „Zigeunern“ reden muss, echauffiert sich die tschechische Presse – und im Nachklang auch die „Sächsische Zeitung“ – darüber, dass angeblich ein „Verbot“ gefordert und dies lächerlich sei – ohne darüber nachzudenken, ob es nicht vielleicht problemlos möglich wäre, rassistische Ausdrücke in Kinderbüchern durch nicht-rassistische zu ersetzen. Aber die Debatte kennt man hierzulande ja ebenso von Astrid Lindgrens „Negerkönig“ in Pippi Langstrumpf, den man in den alltagsgebräuchlichen Kinderbücher problemlos zu einem nicht-rassistischen „König von Taka-Tuka-Land“ machen könnte, ohne Lindgrens Werk zu entstellen – was sich aber offenbar auch immer noch kein Verlag „traut“.

Der frühere NPD-Funktionär und Rechtsanwalt Gregor Janik ist zur Kommunistischen Plattform der „Linken“ gewechselt (bnr.de).

Neues Buch „Rechtsextrem – Symbole, Codes, Musik, Gesetze, Organisationen“ von Christa Bauer und Willi Mernyi zu Rechtsextremismus in Österreich (ORF).

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