Die tägliche Presseschau von Netz-gegen-Nazis.de
Spiegel Online berichtet über rechtsextreme Turbulenzen in der NPD: Die Wahlaussichten für den Herbst sind trübe, Neonazis rebellieren im Hakenkreuz-Streit, Parteivize Rieger schreibt einen Brandbrief – an den eigenen Chef. Der Druck auf Udo Voigt wächst, spätestens der Kemna-Prozess könnte ihn stürzen.
Verfassungsschützer sind sich sicher: Das angeblich große Interesse der NPD an Immobilienkäufen wie dem „Linderhof“ bei Straßberg in Baden-Württemberg ist in erster Linie ein Trick, um die leeren Parteikassen zu füllen – mit Provisionen der Verkäufer, das berichtet ka-news.de. Ähnliche Spekulationen gibt es immer wieder auch um die Auseinandersetzungen in Durlach, wo ebenfalls mutmaßlich Rechtsextreme den Kauf eines ehemaligen Bordells beabsichtigen.
Der SPD-Generalsekretär Klaus Ness aus Brandenburg hält die Chancen der NPD bei den Kommunalwahlen für recht aussichtslos, das berichtet die Märkische Allgemeine Zeitung. Ness geht davon aus, dass die rechtsextreme NPD bei den Kommunalwahlen keinen Erfolg haben wird. ?Die haben keine Chance?, sagte Ness und verwies auf die geringe Zahl von bislang nur 30 NPD-Kandidaten für die Kreistagswahlen. Die demokratischen Parteien SPD, CDU, Linke, Grüne und FDP hätten dagegen insgesamt rund 10 000 Bewerber. ?Die rechtsextreme NPD ist nicht unser Hauptproblem.?
Die österreichischen Nachrichten berichten über einen kuriosen Vorfall an der deutsch-österreichischen Grenze: Die „Blood Brothers Germany? wollten im bayerischen Aldersbach eine „Versammlung? abhalten. Als sie von dort vertrieben wurden, rückte die rechte Gruppierung einfach näher ans Innviertel heran, so die OÖNachrichten. Doch auch in Rossbach im Landkreis Rottal-Inn wurde ihnen ins braune Süppchen gespuckt. Ein Jäger verständigte die Polizei, nachdem ihm bei einem Badeweiher ein verdächtiges Zeltlager aufgefallen war.
Gegenaktivitäten
Jedes Jahr findet in Schnerverdingen ein Volkslauf zum Heideblütenfest statt. Jahrelang liefen dort auch Neonazis mit. Nun will der örtliche Turnverein Jahn (TV Jahn) Rechtsextreme nicht mehr an den Start lassen, das berichtet die taz. Die Kameradschaft „Snevern Jungs“ (SJ) ist bei dem 21. Internationalen Volkslauf unerwünscht. In der Ausschreibung erklärt der TV, dass das „Tragen rassistischer, antisemitischer oder fremdenfeindlicher Sportbekleidung nicht gestattet ist“. Ein Verstoß führe zum sofortigen Ausschluss, versichert Hans Jürgen Thömen, Vorsitzender des TV Jahn: „Es wird keinen Kniefall vor den Rechtsextremen geben.“