Die tägliche Presseschau von Netz-gegen-Nazis.de
Weil er seine Schüler ein Lied der Hitlerjugend singen ließ und sie aufforderte, den Hitlergruß zu zeigen, will die Landesschulbehörde Lüneburg jetzt einen Musiklehrer aus Delmenhorst entlassen. Das Lied ist auch bekannt unter dem Titel „Unsre Fahne flattert uns voran“, es ist das bekannteste Propaganda-Lied der Hitlerjugend. Mehrere Eltern stellten Strafanzeige wegen Volksverhetzung, wie Spiegel Online schreibt.
Die Berliner Verfassungsschutzchefin Claudia Schmid sagte gegenüber dem Tagesspiegel, dass die NPD gewaltbereite Rechtsextremisten immer stärker einbindet. Es sei zu befürchten, dass vor allem die besonders gewaltbereiten ?autonomen Nationalisten? für Action suchende Jugendliche attraktiv werden. Diese hätten viel weniger Hemmungen nicht nur alternative Jugendliche, sondern auch Polizisten und Journalisten anzugreifen, sagte Schmid dem Blatt.
Kurz vor dem Start der EM gibt es im Bundestag eine kleine Anfrage von der Fraktion Die Linke zu rechtsextrem, fremdenfeindlich und antisemitisch motivierten Straftaten von Hooligans und Fußballfans im Jahr 2007. Das berichtet die Presseabteilung des Bundestages. Die Partei möchte vor allem wissen wie viele Personen der rechten Hooligan-Szene zugerechnet werden und wie viele Personen durch Hooligans im Jahr 2007 verletzt worden sind. Zudem geht es um die Frage, welche Maßnahmen die Bundesregierung ergriffen hat, um den Einfluss fremdenfeindlich und rechtsextrem motivierter Gruppierungen im Umfeld von Fußballfans zurückzudrängen.
Gegenaktivitäten
63 Jahre nach Kriegsende wurde in Berlin ein Denkmal für die von den Nazis verfolgten Homosexuellen eingeweiht, wie die taz bereichtet. Tausende Homosexuelle wurden zwischen 1933 und 1945 ermordet.
Mit einem großen Konzert und einem Stadtfest startet am kommenden Samstag in Berlin-Mitte die Kampagne einer Bürgerinitiative gegen den Thor Steinar-Laden ?Tonsberg?. Wie das Mobile Beratungsteam gegen Rechtsextremismus schreibt, will die Initiative ?Mitte gegen Rechts? ihren Protest gegen den Laden mit verschiedenen Kunstcontainern in der Straße deutlich machen. Alle Anwohner sind eingeladen mitzufeiern und zu protestieren.