Am 13. Oktober tagte die prominent besetzte Jury. Dr. Dorothee Freudenberg, Anetta Kahane, Stephan Kramer, Sebastian Krumbiegel, Dr. Petra Lidschreiber, Rupert von Plottnitz, Wolfgang Tiefensee, Bastian Wierzioch und Prof. Dr. Andreas Zick wählen zehn Initiativen aus den eingegangenen Bewerbungen aus, die bei der Verleihung am 09. November 2011 in Dresden mit einer Veranstaltung geehrt werden. Zwei Initiativen können die mit 5.000 Euro dotierten Hauptpreise gewinnen. Die übrigen acht Initiativen erhalten Anerkennungspreisen in Höhe von jeweils 1.000 Euro.
?Die große Zahl an Bewerbungen zeigt, dass der Sächsische Förderpreis auf großen Zuspruch in der Zivilgesellschaft stößt?, sagt Anetta Kahane, Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung. ?Der Bürgerpreis der Sächsischen Regierung kann den etablierten Förderpreis für Demokratie nicht ersetzen. Wir wollen gerade diejenigen unterstützen, die sich sonst allein und oft auch gegen lokale Widerstände gegen Neonazis und für eine demokratische Kultur engagieren. Diese Initiativen müssen uns ihre demokratische Gesinnung auch nicht per Unterschrift oder durch Abnicken der Politik beweisen. Sie zeigen sie durch ihr Engagement.?
Die Verleihung des Sächsischen Förderpreises für Demokratie findet am 9. November 2011 im Dresdner Hygiene Museum statt. Der „Sächsische Förderpreis für Demokratie“ 2011 wird von der Amadeu Antonio Stiftung, der Freudenberg Stiftung und der Sebastian Cobler Stiftung für Bürgerrechte vergeben.
Der Hintergrund: „Sächsischer Förderpreis für Demokratie“ vs. „Sächsischer Bürgerpreis“
In den vergangenen Jahren war der „Sächsische Förderpreis für Demokratie“ von der Amadeu Antonio Stiftung und der Freudenberg Stiftung gemeinsam mit der Stiftung der Frauenkirche und der Kulturstiftung der Dresdner Bank verliehen worden. Mit dem wachsenden Renommée des Preises stieg auch seine politisch Bedeutung: Die sächsische Landesregierung beteiligte sich, schrieb ein eigenes Preisgeld aus. Dann aber gerieten die ausgezeichneten Demokratinnen und Demokraten der Landesregierung zu unbequem. Im November 2010 kam es bei der Preisverleihung zum Streit um die vom Land Sachsen verlangte „Extremismusklausel“.
Daraufhin zogen sich Landesregierung, die Stiftung Frauenkirche und die Kulturstiftung der Dresdner Bank aus dem „Sächsischen Förderpreis für Demokratie“ zurück – um ein konfliktfreieres Konkurrenzprodukt zu erdenken: Nun gibt es zusätzlich den „Sächsischen Bürgerpreis“. Bei dem dürfen sich die Projekte allerdings nicht mehr bewerben, sondern nur von Bürgermeistern und Landräten vorgeschlagen werden. Damit erhoffen sich die Initiatoren, dass sie um unbequeme Engagierte herumkommen. Einen Hintergrundartikel zu dieser sächsischen Farce gibt es auf mut-gegen-rechte-gewalt.de
Update, 19.10.2011: Die Nominierten!
Die zehn nominierten Projekte sind:
–AG Asylsuchende Pirna
–AG Kirche für Demokratie gegen Rechtsextremismus, Dresden
–Augen auf e.V., Zittau/Löbau ?
–Buntes Bürgerforum Limbach-Oberfrohna
–Bündnis für Demokratie und Toleranz der Zwickauer Region
–chronik.LE, Leipzig
–Firma Klausels, Löbau
-Initiative „Bunter Schall als Widerhall“, Vierkirchen
–RAA Hoyerswerda/Ostsachsen e.V.
–Sprungbrett e.V. und der InitiatorInnenkreis des Riesaer Appells
Die Nominierten werden vor Verleihung des Preises in den nächsten Wochen auf Belltower.news und mut-gegen-rechte-gewalt.de vorgestellt.
Die Verleihung des Sächsischen Förderpreises findet am 9. November im Deutschen Hygiene-Museum Dresden statt. Zwei Hauptpreise je 5.000 Euro und acht Anerkennungspreise je 1.000 Euro werden dann an die nominierten Initiativen in Anerkennung ihres Engagements gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus und für die Stärkung der demokratischen Kultur übergeben. Die Laudatio wird der DGB Vorsitzende Michael Sommer halten.
Mehr auf netz-gegen-nazis.de:
| Sächsischer Förderpreis für Demokratie: Ausgezeichnet in Dresden (2009)
| Preisträger 2010 (Amadeu Antonio Stiftung)
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