Gezeichnet hat „Folge 1: Das Feinstaubmärchen“ die israelische Illustratorin Livnat, die Laut „Tagesspiegel“ auf die Partei zukam und fragte ob sie helfen könne. Weitere Comics sollen folgen.
Bereits in der ersten Ausgabe zeigt sich, worum es der Partei tatsächlich geht: AfD-Inhalte sollen in die Köpfe der Kinder und vermutlich sollen auch Lesefaule so für AfD-Themen sensibilisiert werden. In der ersten Folge meinen die Rechtspopulist_innen, die „rot-grüne-Placebo-Politik“ der Umweltzonen zu entlarven.
Das neue Covergirl der AfD: Vogeldame Emilia
Die klimaskeptische Position der AfD wird in dem Comic durch die Vogeldame Emilia dargestellt. Die Federn auf ihrem Kopf tragen hier natürlich die AfD-Farben. Ihr dusseliger Sparringpartner ist der grüne Geiz-Vogel Erik.
Erik ist für die Umweltzone, Emilia dagegen. Im Verlauf des Comics versucht die Vogeldame dem Grünen zu erklären, warum die Umweltzonen in Berlin absolut kontraproduktiv seien. Erik will dies nicht so recht glauben und fährt schlussendlich rauchend mit dem Auto zum Grillen. Und das neue AfD-Covergirl Emilia bleibt auf der gemeinsamen Rechnung im Café zurück.
Das simple Gut und Böse Feindbild der AfD
Die Botschaft dieses Comics ist eindeutig: Die Grünen und alle anderen Umweltaktivisten seien erstens uneinsichtig, auch wenn sie (vermeintliche) Fakten vorgelegt bekämen und zweitens, gehe ihre Moral nur soweit, bis sie ihnen selbst unbequem werde.
Zeitgleich zum Erscheinen des Comics reichte die AfD-Berlin einen Antrag im Abgeordnetenhaus zur ersatzlosen Abschaffung der Umweltzone ein. Dass in Deutschland dreimal mehr Menschen vorzeitig wegen Feinstaub aus Abgasen sterben als bei Verkehrsunfällen, scheint der AfD egal zu sein.
Welche Themen könnten folgen?
Fragt sich nur, welche Themen als nächstes aufgegriffen werden? Vielleicht folgende: Emilia erklärt der allein erziehenden Bären-Mama Margret, warum ihre Lebensform nicht normal sei und sie kein Geld mehr vom Staat erhalten sollte. Oder, warum der homosexuelle Flamingo, Willfried, sich im öffentlichen Raum nicht als schwul zu erkennen geben solle, denn dies verderbe die deutsche Jugend und werde sonst als normal angesehen. Oder ein Gespräch mit der Schildkrören-Oma Erna, in dem Emilia ihr erklärt, dass sofort die Grenzen geschlossen werden müssten, da die Geflüchtete ja alle Frauen vergewaltigen würden. Oder ein Gespräch mit dem muslimischen Kamel Muhammed, dem Emilia erklärt, dass der Islam einfach zu homophob sei, Frauenrechte nicht anerkenne und sowieso einfach unchristlich sei. Alles unterlegt mit zweifelhaften Fakten.
Was erhofft sich die AfD von den Comics?
Dass ein Comic zum Thema Umweltzonen (Kinder haben noch keinen Führerschein), mit solch einem drögen Humor bei Kindern gut ankommt ist stark anzuzweifeln. Thomas Barthel, Sprecher der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus bringt es gegenüber dem „Berliner Kurier“ auf den Punkt: „Man merkt dem Comicstrip an: Der Humor der AfD stammt wie viele ihrer Ansichten aus prähistorischen Zeiten.“
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