Dirndl, blonde Zöpfe, die Wanderklampfe im Anschlag – die Liedermacherin Annett Müller entsprach lange Jahre voll und ganz dem rechtsextremen Idealbild einer guten, treuen deutschen Frau. Mittlerweile hat sie sich jedoch die Haare schwarz gefärbt und auch ihren Kleidungsstil verändert. Sie gibt sich jetzt eher als „Rock-Rebellin“.
„Eine Mutter klagt an“ heißt ihre bekannteste CD, erschienen im Jahr 2000 beim NPD-Verlag Deutsche Stimme.
Vor allem weiche Balladen und sanfte Rocksongs, durchzogen von knallharter völkischer Ideologie prägen ihr Repertoire. Bis zu ihrer Heirat 2005 mit dem ebenfalls rechtsextremen Liedermacher Michael Müller hieß die aus dem brandenburgischen Schwedt stammende Musikerin Moeck mit Nachnamen.
Auf jüngeren Veröffentlichungen unter Projektnamen wie „Faktor Widerstand“ (mit der Stuttgarter Rechtsrock-Band Noie Werte) oder „Faktor Deutschland“ (zusammen mit ihrem Ehemann) schlägt Annett Müller auch etwas rockigere Töne an und betont Sympathien mit der Skinheadszene. Songs von Annett Müller finden sich auf zwei Versionen der „Schulhof-CD“ der NPD.
Ergänzung 21.04.2023:
Annett Müller wandte sich 2011 an das Aussteigerprogramm „Aktion Neustart“ des niedersächsischen Verfassungsschutzes und stieg aus der rechtsextremen Szene aus. Dieser Ausstieg wurde am 17. Mai 2016 öffentlich gemacht, weil auch nach Annett Müllers Ausstieg viele ihrer Lieder aus ihrer rechtsextremen Vergangenheit auf Videoportale wie YouTube hochgeladen wurden und dort zahlreichen Zuspruch erfuhren. Auch nach ihrem Ausstieg aus der rechtsextremen Szene ist Annett Müller als Liedermacherin tätig.