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April 2017 Homo- und Transfeindlichkeit und Sexismus

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Tolle Stadion-Aktion gegen Homophobie beim BVB am 21.04.2017 (Quelle: Screenshot 02.05.2017)

 

Zusammengestellt von Simon Raulf

 

Homo- und Transfeindlichkeit

 

Arnheim: Schwules Paar brutal zusammengeschlagen

In der Nacht von Samstag auf Sonntag ist ein schwules Paar in Arnheim, der Hauptstadt der niederländischen Provinz Gelderland, von einer Gruppe junger Männer brutal attackiert und verletzt worden. Einem der Gewaltopfer wurden dabei vier Zähne ausgeschlagen. Beim Angriff soll ein Bolzenschneider als Waffe verwendet worden sein.

http://www.queer.de/detail.php?article_id=28570

 

Starkes Zeichen: Nach dem brutalen Angriff auf ein schwules Paar in Arnheim marschierten am Montag zwei heterosexuelle Abgeordnete Hand in Hand zum niederländischen Parlament. Alexander Pechtold, Vorsitzender der linksliberalen Partei D66, und sein Parteifreund Wouter Koolmees folgten damit einem Aufruf der Sportjournalistin Barbara Berend, sich aus Solidarität mit den Opfern beim gleichgeschlechtlichen Händchenhalten fotografieren zu lassen und die Bilder unter dem Hashtag #allemannenhandinhand auf Facebook und Co. hochzuladen (queer.de).

 

Hagen: Frau tyrannisiert homosexuelles Paar

In einer Vorortsiedlung der Ruhrgebietsstadt habe eine Nachbarin ein schwules Paar tyrannisiert und einen der Partner sogar tätlich angegriffen. Ein Gericht habe aber inzwischen verfügt, dass sich die Homo-Hasserin den beiden nicht mehr nähern darf (queer.de).

 

EU reagiert auf Berichte über Schwulenverfolgung in Tschetschenien

Die EU reagierte mit der Stellungnahme auf Berichte von Menschenrechtsorganisationen und Medien. Ihren Angaben zufolge wurden zuletzt in Tschetschenien gezielt Homosexuelle verfolgt. Drei von ihnen sollen sogar getötet worden sein. Laut Recherchen der regierungskritischen Zeitung „Nowaja Gaseta“ sind Polizei und Sicherheitskräfte für die Übergriffe verantwortlich. Sie gingen gegen Männer mit „nicht traditioneller sexueller Orientierung“ oder des Verdachts darauf vor (Tagesspiegel).

 

Was eine Transsexuelle allen homophoben Menschen sagen will

Vor kurzem haben mich ein paar User in den sozialen Medien angeschrieben und mir offenbart, dass sie (möglicherweise) transsexuell sind. Sie baten mich um Rat. Da ich gerade schwer beschäftigt bin, mit meiner eigenen Identitätskrise, haben mich diese Anfragen ganz schön herausgefordert. Wie kann ich helfen? Wie kann ich meine eigenen Probleme von ihren unterscheiden, um objektiv zu bleiben? Ich schreibe diesen Text für alle, die allein schon von der Vorstellung von Trans-Menschen verwirrt oder sogar verärgert sind. Ich schreibe ihn für Freunde, Familien und Verbündete, die ihre Mitmenschen gerne unterstützen möchten (Huffington Post).

 

Eklat bei Schülergespräch: AfD-Politiker äußert sich abwertend über Homosexuelle

Wie das Hamburger Abendblatt berichtet, durften an diesem Tag mehrere Politiker ein kleines Eingangsstatement halten, um die politischen Ziele ihrer Partei zu erläutern. Rotsolk muss sich in dieser Hinsicht zurückgehalten und nur auf das Wahlprogramm der Alternative für Deutschland verwiesen haben. Später kam das Thema „Homosexuelle“ auf den Plan. Rotsolk wurde von den Gymnasiasten befragt, wie er zu Schwulen und Lesben stehe. Seine schier unglaubliche Antwort: „Die Männer sollen sich ruhig weiter selbst gegenseitig in den A**** f*****. Lesbenpornos sehe ich mir ganz gern an“, soll der 76-Jährige gesagt haben. Daraufhin soll das Gespräch unterbrochen worden sein. Die Schüler wurden aus dem Raum geschickt (Tag24.de).

 

Wegen Homopaaren: Schloss stoppt Hochzeiten

Homophobie kann Nachteile für verschieden- und gleichgeschlechtliche Paare haben, wie die pittoreske Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Schloss Mansfeld zeigt: Der evangelische Förderverein hat nach einem Bericht der „Mitteldeutschen Zeitung“ einen Vertrag mit dem Standesamt Mansfeld über Trauungen in der Burganlage gekündigt, damit dort keine gleichgeschlechtlichen Verpartnerungen angeboten werden müssen (queer.de)

 

Robert Biedron: „Die Regierung schürt eine schwulenfeindliche Stimmung“

Robert Biedro? ist offen schwul und einer der populärsten Politiker Polens. Er warnt vor der Aushöhlung der Demokratie und Stigmatisierung von Minderheiten (ZEIT.de)

 

BVB setzt starkes Zeichen gegen Homophobie

Beim Spiel gegen Eintracht Frankfurt hat Borussia Dortmund am Samstag mit einem großen Banner auf der Haupttribüne und Eckfahnen in Regenbogenfarben ein deutliches Statement gegen Lesben- und Schwulenfeindlichkeit gesetzt. Als Stadionsprecher Norbert Dickel das Motto verkündete, applaudierten die Fans. Viele Anhänger haben bei der Aktion mitgewirkt. So gab es in Kooperation mit „ballspiel.vereint“ auch Transparente, auf denen „Sexualitat? Alles was zählt ist Mentalität“ stand. Weitere Banner richteten sich gegen Rassismus (queer.de).

 

Sexismus

 

Paris geht gegen sexistische Werbung vor

Nach Protesten gegen Schock-Plakate des Luxus-Modehauses Saint Laurent will die Stadt Paris keine sexistische oder diskrimierende Außenwerbung mehr sehen. Bei der Vergabe eines Dienstleistungsauftrages für die städtischen Werbe- und Informationstafeln sei dies vertraglich vereinbart worden, teilte das Rathaus der Hauptstadt am Mittwoch mit. Die umstrittenen Saint-Laurent-Plakate zeigten unter anderem ein Mager-Model, das sich auf einem Hocker abstützt. Gegen die als sexistisch kritisierten Werbebilder hatte es bei der Werbeaufsicht zahlreiche Beschwerden gegeben – sie waren schließlich über Nacht abgehängt worden (FR).

 

Bremen verbannt sexistische Werbung

Die Landesregierung hat ein faktisches Verbot „sexistischer und/oder diskriminierender Werbung“ im öffentlichen Raum beschlossen. Die Lizenz zum Werben auf Plakatwänden hat die Hansestadt schon vor Jahren an einen Reklamevermarkter vergeben. Er muss sich künftig an gewisse Werbe-Leitlinien halten. Die gelten aber auch für Zuschussempfänger der Stadt, wenn sie mit öffentlichen Geldern Plakate oder Broschüren drucken wollen und dabei in Versuchung geraten, zu viel nacktes Fleisch zu zeigen. Bremen dürfte damit das erste Bundesland mit einem solchen Werbebann sein, kann allerdings keine Patentansprüche geltend machen, denn der Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat eine ähnliche Regelung schon 2014 eingeführt (FR).

 

„Ach wie süß, ein Mädchen mit einer Dose“: Wie es ist, als Frau zu sprayen

Banksy aus England, Ino aus Griechenland, oder Space Invader aus Frankreich – das sind große Namen in der internationalen Streetart-Szene. Und alle, die hinter diesen Namen stecken, sind männlich. Nur wenige Frauengreifen heute zur Spraydose oder zur Schablone.  Warum ist das so? Ist die Szene tatsächlich von Männern dominiert? Und wenn ja, wieso? Wir haben mit zwei deutschen Streetart-Künstlerinnen gesprochen. Wie haben sie es geschafft, sich unter vielen männlichen Sprayern einen Namen zu machen? (Bento)

 

Poetry-Slammerin bringt Sexismus auf den Punkt

Überall auf der Welt sind Frauen sexistischen Beschimpfungen und Bedrohungen ausgesetzt. Doch vor allem Indien machte in den letzten Jahren Schlagzeilen, weil Frauen dort oft misshandelt werden. Nun brachte eine mutige junge Frau aus Indien ihre Probleme mit dem indischen Frauenbild bei einem Poetry Slam in Mumbai so richtig auf den Punkt (DerWesten.de)

 

Sender streicht TV-Show „Dick oder schwanger“

Nach heftigen Zuschauerprotesten hat ein niederländischer TV-Sender das als sexistisch eingestufte Spiel „Dick oder schwanger“ aus dem Programm gestrichen. Der Sender bedauerte, dass Menschen gekränkt worden seien. Das Spiel war Teil der TV-Show „Nimm deine Badesachen mit“. Dabei mussten vier Männer eine Frau auf einem drehenden Plateau begutachten und raten, ob sie schwanger oder dick war. Bei einer anderen Frau sollten sie feststellen, ob ihre Brüste echt oder falsch waren. Hunderte von Zuschauern hatten in den sozialen Netzwerken wütend reagiert (Spiegel).

 

US-Moderator Bill O’Reilly: Quotenkönig fällt tief

Plumpe Blondinenwitze, für die er sich nicht entschuldigte. Sexistische Bemerkungen. Unerwünschte Annäherungsversuche und Telefonanrufe, bei denen er offenbar am Hörer onanierte: Die Liste der Vorwürfe mehrerer Frauen gegen Bill O’Reilly, einen der bekanntesten und mächtigsten Männer im US-Nachrichtenfernsehen, ist lang. Jetzt hat Rupert Murdoch, Chef des Senders Fox News, nach langem Zögern die Notbremse gezogen und sich von dem 67-jährigen O’Reilly getrennt….US-Moderator Bill O’Reilly: Quotenkönig fällt tief (Augsburger Allgemeine)

 

Diese Moderatorin kontert Sexismus extrem lässig

„Bei der Figur kein Wunder“ – so kommentierte der Stratosphärenspringer Felix Baumgartner eine Aussage von Corinna Milborn. Ihre Antwort ist so genial wie ungemütlich für ihn (Ze.tt)

 

Deutscher Hip-Hop mal ohne Sexismus, Homophobie und Verschwörungstheorien

Deutschrap ist nicht selten von Sexismus, Homophobie und Antisemitismus durchzogen. Es geht aber auch anders: Unsere Autorin stellt deutsche Rapper*innen vor, die etwas zu sagen haben – ohne Frauen, Jüd*innen oder Homosexuelle abzuwerten (ze.tt)

 

Gender

 

„Demo für alle“: Sexuelle Vielfalt als Teufelswerk

Unsere Kinder sind in Gefahr. Die Bedrohung geht nicht etwa von Krieg, Klimawandel oder Gewalt aus – vielmehr sitzt das Böse in den Bildungsplänen einzelner Länder, die die Sexualaufklärung aus den dreißiger Jahren in die Neuzeit übersetzt und weiterentwickelt haben. Dagegen schießt die „Demo für Alle“ um die kürzlich aus der CDU ausgetretenen Hedwig von Beverfoerde unter dem Schlagwort „Gender-Ideologie“, die einzig die Zerstörung der heterosexuellen Familienidylle zu beabsichtigen gedenke (FR).

 

Nürnbergs Männerbeauftragter: Ein Pionier in Geschlechterfragen

Er hilft mit Rat und Tat: In Teilzeit kümmert sich Matthias Becker im Nürnberger Rathaus um die Belange von Männern. Mit Themen wie Väterzeit oder Sorgerecht hat er sich als erster kommunaler Männerbeauftragter der Republik inzwischen ein seriöses Standing erarbeitet (Deutschlandfunk)

 

Auch Jungs dürfen rosa Ponys lieben

Die Lehrerin lässt sich von „zwei starken Jungs“ das Pult verrücken. Eine Schülerin wird vom Physiklehrer gelobt, weil sie „für ein Mädchen ganz schön gut in Naturwissenschaften“ ist. Im Mädchensport wird getanzt und im Jungssport Fußball gespielt. Solche Situationen entstehen, weil Geschlechterklischees tief in der Gesellschaft verankert sind und gelebt werden. Daran muss sich etwas ändern, findet auch Dr. Stevie Schmiedel von der Protestorganisation „Pink Stinks Germany“, die sich gegen Gender-Marketing und Sexismus in den Medien engagiert (BR).

 

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