Ein Sammelsurium aus rechtsextremen Kleinstgruppen: Zu den Organisationen, die zur Demonstration für „Frieden, Freiheit, Souveränität“ in Berlin am Samstag, den 20. März 2021, aufriefen, zählten u.a. die „Patriotic Opposition Europe“, „Bärgida“, „NRW stellt sich quer“ und „Freie Sachsen“. Vor Ort waren auch die „Corona Rebellen Düsseldorf“, „HoGeSa“, die „Kameradschaft Black Diamond Wolf“, die „Anti-Antifa“ und die „Gelbe Westen Berlin“, sowie autonome Nationalist*innen und Rechtsextreme aus Hamburg und Thüringen. Rund 300 Neonazis, Hooligans und „Reichsbürger*innen“ versammelten sich ab 11 Uhr vor dem Brandenburger Tor. Ein Autokorso am frühen Morgen wurde wegen mangelnder Teilnehmer*innen abgesagt. Mit der Pandemie hatte die Demonstration am Ende wenig zu tun. Viel mehr wurden Parolen gegen die „Antifa“ sowie die üblichen Neonazi-Schlachtrufe skandiert.
Vereinzelt wurden Journalist*innen bedrängt, beleidigt und bedroht. Viele Teilnehmer*innen trugen schwarz-weiß-rote Kleidung und rechtsextreme Symbolik. Die überwiegende Mehrheit der Demonstrierenden war der rechtsextremen und gewaltbereiten Hooligan-Szene zuzuordnen. Gegen 12:30 Uhr bewegte sich der Demozug entlang der Straße des 17. Juni Richtung Siegessäule, wurde allerdings wiederholt wegen Nicht-Einhaltung der Hygienemaßnahmen und Maskenpflicht von der Polizei aufgehalten. Viele Teilnehmer*innen waren stark alkoholisiert und beleidigten Gegendemonstrant*innen und Journalist*innen entlang der Route. Ein Demonstrant zeigte den Hitlergruß. Immer wieder wurden einzelne Demonstrant*innen von der Polizei abgeführt.
Kurz vor 14 Uhr erklärte die Polizei die Demonstration für beendet und begleitete die Teilnehmer*innen zur nächsten S-Bahn Station. Einige Neonazis kletterten über den Zaun und versuchte, antifaschistische Gegendemonstrant*innen, die in der Überzahl waren, im Tiergarten einzuschüchtern und zu attackieren. In Telegramgruppen zeigen sich Demonstrant*innen enttäuscht und sprechen wegen der geringen Teilnahme bereits von einem „Totalausfall“.