Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Fehlende Vorfälle bitte per Mail an netz@amadeu-antonio-stiftung.de.
28.06.2014, Brandenburg (Stadt)
Laut einer Meldung der Polizei Brandenburg kam es beim Public Viewing in Brandenburg/Havel nach dem Spiel Deutschland-Algerien zu einem gewalttätigen Übergriff auf dem Gelände der Fachhochschule Brandenburg. Drei Angreifer gingen auf einen 26-Jährigen los, schlugen ihm gegen den Kopf, bis er zu Boden ging. Dort wurde er von den drei Männern getreten, bis der Sicherheitsdienst eingriff und die Angreifer vom Opfer trennte. Der 26-Jährige hatte die drei Täter aufgefordert, das rufen nationalsozialistischer Parolen zu unterlassen. Die Täter entkamen unerkannt, die Polizei sucht Zeugen (Internetwache).
27.06.2014, Berlin-Treptow-Köpenick
Rassistische Beleidigung in der Michael-Brückner-Straße in Schöneweide: In der Michael-Brückner-Straße wurde eine junge Frau von vier Jugendlichen rassistisch beleidigt (Berliner Register).
23.06.2014: Berlin-Treptow-Köpenick
Hakenkreuz am Kaisersteg: Am südlichen Ende des Kaiserstegs wurde auf einem Pfeiler ein großes, gesprühtes Hakenkreuz entdeckt (Berliner Register).
22.06.2014: Oschatz (Nordsachsen)
Nazis beschmieren Fassade des E-werks: Mit „Zecke verrecke“, „Fuck Antifa“ und „No fight, no glory“ beschmierten noch unbekannte Täter die Wände des soziokulturellen Zentrums. Dies geschah in der Nacht zum Sonntag, den 22.Juni (RAA Sachsen).
21.06.2014, Berlin-Friedrichshain
Die Polizei sucht Zeugen eines Vorfalls, der sich Sonnabendmittag im Volkspark Friedrichshain ereignet hat. Ersten Ermittlungen zufolge war eine Frau aus Gabun gegen 11 Uhr beim Joggen durch den Park von einem bislang Unbekannten unvermittelt mehrfach ins Gesicht geschlagen worden. Dabei beleidigte er sie fremdenfeindlich und riss an ihrer Kleidung. Die 44-Jährige erlitt Prellungen, Hämatome und Platzwunden im Gesicht und musste ambulant in einem Krankenhaus behandelt werden. Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen (Tagesspiegel).
21.06.2014, Berlin-Pankow
Mit Pfefferspray und Fotoaufnahmen haben Rechtsextreme in Pankow versucht, Mitglieder der SPD einzuschüchtern und mit Gewalt an ihrer Arbeit zu hindern. Wie die Polizei mitteilte, kam es an einem Infostand an der Walter-Friedrich-Straße im Zentrum des Ortsteils Buch am vergangenen Sonnabend zu einem Gerangel. Die Helfer hätten bemerkt, wie ein ihnen aus der „rechten Szene“ bekannter Mann Fotos vom Stand und den Helfern gemacht hätte. Anschließend kam es zum Gerangel, bei dem ein Standmitarbeiter von dem Täter mit Pfefferspray bedroht wurde. Der 24-Jährige – bei ihm soll es sich um den ortsbekannten Rechtsextremisten Christian S. handeln – entfernte sich der Polizei zufolge vom Stand, wurde aber wenig später von Polizisten in einem Geschäft angetroffen. Bei der Befragung beleidigte er einen Beamten. In einer Erklärung des Landesverbandes der Sozialdemokraten hieß es, dass ortsbekannte NPD-Mitglieder und Mitläufer mehrere SPD-Mitglieder tätlich angegriffen und mit Pfefferspray bedroht hätten. Unbeeindruckt hätten die SPD-Mitglieder ihre Gespräche auf der Straße fortgesetzt (Berliner Zeitung).
20.06.2014, Hamburg
Am 20. Juni 2014 wird in Hamburg eine Mahnwache für die drei am 12. Juni nahe Hebron entführten israelischen Jugendlichen Eyal Ifrach, Gilad Scha’er und Naftali Frenkel in Hamburg gestört wurde, zu der die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) Hamburg und das Netzwerk Hamburg für Israel aufgerufen hatten. Die Palästina AG von Attac Hamburg, die Regionalgruppe der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft (DPG) und andere organisierten eine Kundgebung am gleichen Ort, um „auf die palästinensischen jugendlichen Gefangenen in israelischer Administrativhaft und die Geiselnahme der palästinensischen Gesellschaft aufmerksam zu machen“. Aus dieser Kundgebung kam es zu einem Angriff auf einen 86-jährigen Teilnehmer der ersten Kundgebung, der mit einem Demonstrationsteilnehmer, der antisemitische Slogans mit sich trug, über diese reden wollte. Der 86-Jährige wurde an den Kleidern gezerrt und zu Boden geworfen (Hagalil.com).
19.06.2014, Berlin-Kreuzberg
In den frühen Morgenstunden 19.06.2014 zündeten zwei junge Männer das Info-Zelt der Flüchtlinge vom Oranienplatz an. Innerhalb von Minuten brannte es vollkommen ab. Die Polizei hatte den Platz kurz zuvor verlassen. Um fünf Uhr stand das Informationszelt der Flüchtlinge am Oranienplatz plötzlich in Flammen. Flüchtlinge und Unterstützer der gegenüberliegenden Mahnwache sahen kurz vorher zwei junge, schlanke Männer am Zelt. Als einer der Männer das Zelt betrat, zogen sie sich ihre Schuhe an und wollten nachschauen, was diese dort machten, sagt Stefan, einer der Unterstützer vom Oranienplatz, der nur seinen Vornamen nennen will. „Doch als wir uns auf den Weg machten, stand das Zelt schon in Flammen und die Männer rannten davon.“ Die Täter hätten das Zelt gleichzeitig an zwei gegenüberliegenden Stellen angebrannt, die Ummantelung und weiter oben am Dach. „So schnell wie das ablief, war das eine gezielte, geplante Aktion“, meint Stefan. Die Helfer versuchten noch die Flammen mit Sand und Wasser zu löschen. Aber die Kunststoffplane sei in wenigen Minuten abgebrannt. „Wir hatten keine Chance, das Zelt zu retten“, sagt er. Kurz vor fünf Uhr hätten die Polizisten den Platz zum Schichtwechsel in der Dienststelle verlassen, so der Unterstützer. Dann seien auch schon die Täter am Zelt aufgetaucht. „Die wussten, was sie taten“, sagt er. „Spielende Kinder waren das nicht.“ (Tagesspiegel).
19.06.2014 Berlin-Treptow-Köpenick
In der NPD-Bundeszentrale fand eine Pressekonferenz zum „NPD-Verbotsverfahren“ mit Udo Voigt und Udo Pastörs statt. Am gleichen Tag steckt die NPD Flyer im Salvador-Allende Viertel in die Briefkästen. Ebenfalls am 19.06. steckten Unbekannte Flyer in Aldershof in die Briefkästen, welche rassistische Vorurteile schüren sollen und gezielt gegen einen Politiker der Linken hetzen (Berliner Register).
17.06.2014, Berlin-Charlottenburg
Am Abend des 17.06.2014 hat eine Volltrunkene vor einem Imbissstand am Bahnhof Zoo eine US-amerikanische Touristin und einen Nigerianer rassistisch beschimpft und attackiert. Die 35-jährige US-Amerikanerin und der 42-jährige Nigerianer standen um 19.50 Uhr in der Schlange vor einem Currywurstimbiss am Hardenbergplatz, als sie wegen ihrer Hautfarbe von einer 49-jährigen Frau angegangen wurden. Die 49-Jährige schlug der US-Amerikanerin mit der Faust in den Rücken, anschließend wurde der Nigerianer wegen seiner Hautfarbe beschimpft und bespuckt. Hinterher setzte sich die Angreiferin laut Polizei auf eine Bank auf dem Bahnhofsvorplatz. Zeugen riefen die Polizei und führten die Beamten zur Täterin (Tagesspiegel).
17.06.2014, Berlin-Neukölln
Der Polizeiliche Staatschutz beim Landeskriminalamt Berlin hat nach einer Sachbeschädigung und einer Beleidigung am Sonnabendvormittag in Neukölln die Ermittlungen übernommen. Nach derzeitigen Erkenntnissen erschienen vier mutmaßlich alkoholisierte Männer gegen 9.20 Uhr an einem linken Szene-Café in der Wildenbruchstraße, traten gegen die verschlossene Eingangstür, schütteten Bier gegen die Fensterscheiben und rissen zwei Plakate von der Hauswand. Dem äußeren Erscheinungsbild nach sollen die Randalierer der rechtsradikalen Szene zuzuordnen gewesen sein. Anschließend pöbelte das Quartett Passanten, darunter eine unbekannt gebliebene Asiatin, an und entfernte sich dann unerkannt vom Ort. Kurz darauf beleidigten vier Männer in der Schandauer Straße eine 27-jährige Frau homophob, Beschreibungen nach die gleichen (Berliner Morgenpost, Tagesspiegel)
17.06.2014, Berlin-Köpenick / Facebook
Wiederholte Mordfantasie auf Facebook: Eine Userin, welche am 24. Mai schon einen ähnlichen Kommentar verfasst hat, schrieb am 17. Juni auf der Facebook-Seite „Nein zum Heim in Köpenick“ im Bezug auf eine Gemeinschaftsunterkunft in Plätz (Brandenburg) „Überall ne Bombe rinn. Fall erledigt maaaaaan “. Ebenfalls am 17.06.2014 werden in Berlin-Adlershof großflächig rassistische Schnipsel mit dem Aufdruck “Nein zum Heim” verteilt bzw. an öffentlichen Plätzen ausgeworfen (Berliner Register).
16.06.2014, Berlin-Treptow-Köpenick
Hakenkreuz am Mülleimer: Auf einem Mülleimer in der Baumschulenstraße Ecke Sonnenallee wurden zwei Hakenkreuze geschmiert (Berliner Register).
15.06.2014, Staakow
Im südbrandenburgischen Staakow (Landkreis Dahme-Spreewald) ist am Wochenende der jüdische Friedhof geschändet worden. Nach Angaben der Cottbuser Polizeidirektion Süd von gestern zerkratzten die unbekannten Täter eine Informationstafel im Eingangsbereich und beschädigten durch Steinwürfe drei gläserne Stelen, die über die KZ-Außenstelle Jamlitz informieren (taz).
15.06.2014, Berlin-Köpenick / Facebook
Bedrohung: Eine Person schreibt auf der Facebook-Seite „Nein zum Heim in Köpenick“ über Flüchtlingsheime folgenden bedrohlichen Kommentar „brandsätze draufschmeissen,das pack brennt bestimmt gut,haha,heil,heil?.“ (Berliner Register)
14.06.2014, Dortmund
Samstagmorgen kurz vor 4 Uhr im „Leeds Pub“ auf der Reinoldistraße: Die Polizei erteilte drei 24 bis 29 Jahre alten Männern Platzverweise, weil sie in der Kneipe mit Nazi-Propaganda aufgefallen waren. Die drei Männer verließen dann das Lokal und betraten die nahe gelegene Kneipe „Hirsch Q“ in der Brückstraße. Dort hatten Rechtsextreme im Jahr 2010 zum wiederholten Mal Gäste angegriffen — vor wenigen Wochen wurden sie wegen des Überfalls verurteilt. Kurz nach vier Uhr bestellten die drei Neonazis diverse Getränke. Weil sie als Nazis erkannt und ihnen die Bewirtung verweigert wurde, reagierten die Männer aggressiv. Die Polizei berichtet von Gewalt gegen Hirsch-Q-Besucher, die bereits auf dem Boden gelegen hätten. Bei der Auseinandersetzung soll auch Pfefferspray eingesetzt worden sein. Die Polizei stellte die Männer später. Dabei wurde noch ein Polizist verletzt (DerWesten)
14.06.2014, Berlin-Johannisthal
JN-Fußballturnier in Johannisthal: Auf dem Fußballplatz am Segelfliegerdamm veranstaltete die JN-Berlin ein Fußballturnier. Unter anderem wurde dabei Werbung für eine neonazistische Homepage gemacht (Berliner Register).
13.06.2014: Zwickau
Randalierende Personen: Aus einem Park an der Dortmunder Straße in Zwickau hörten Anwohner_innen am Donnerstagabend Axtschläge und rechte Parolen. Die gerufene Polizei stellte gegen 21:00 Uhr fünf betrunkene Männer im Alter von 19 bis 31 Jahren fest. Einer der Männer hatte mit einer Axt eine 13 Meter lange Tanne einer Baumgruppe gefällt. Gegen die fünf Personen wurden Anzeigen wegen Sachbeschädigung und Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen erstattet (RAA Sachsen).
12.06.2014, Hamburg
Sie beten normalerweise ungestört in den Kellerräumen, rollen dort ihre Gebetsteppiche aus – jetzt aber wurden gläubige Studenten der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) am Berliner Tor offenbar Opfer islamophober Zündler. Zweimal wurden Gebetsteppiche angezündet – der Studierendenausschuss Asta befürchtet „religiösen Rassismus“, die Kripo ermittelt. Am 6. und am 12. Juni haben die unbekannten Zündler zugeschlagen. Der erste Brand sei noch rechtzeitig durch eine Uni-Mitarbeiterin gelöscht worden, heißt es in einem Schreiben des Asta. Beim zweiten Mal musste die Feuerwehr anrücken, um das Feuer zu löschen. „Personenschäden und materieller Schaden wurden billigend in Kauf genommen, um antimuslimischen Rassismus zu verbreiten“, so der Vorstand des Asta. Er fordert nun, einen eigenen Gebetsraum für die gläubigen Studierenden einzurichten: „Wir fordern von der HAW eine transparente Aufklärung und die Verbesserung der Gebetssituation für gläubige Studierende.“ (Hamburger Morgenpost).
12.06.2014, Frankfurt
Die Anwältin Elishewa Patterson aus dem Frankfurter Ostend hat ihre Israel-Flagge von der Fensterbank geräumt. Der Grund: Unbekannte beschmierten das Fenster der Aktivistin mit einem Hakenkreuz und dem Spruch „Juden raus“. „Als ich das gesehen habe, ist mir das Herz in die Hose gerutscht“, erinnert sich Patterson an den 12. Juni, als sie die Schmierereien entdeckte. Ihre Tochter habe geweint. Die Polizei wurde gerufen, das Fenster gereinigt. Doch der Schock bleibt: „So etwas habe ich noch nie erlebt.“ (Frankfurter Rundschau).
12.06.2014, Berlin / Facebook
Ein Facebook-Benutzer drohte auf der Facebook-Seite „Nein zum Heim in Köpenick“ in einem Beitrag über vermeintliche Asylbewerber*innen „Das nächste Mal am besten gleich am nächsten Baum aufhängen.“ Zum selben Beitrag rief ein anderer zu einem Brandanschlag auf „Am besten diese kanackenunterschlüpfe anstecken“. Außerdem schrieb ein dritter einen Kommentar „Ik schmeiß mal mein Ofen wieder an“ was ein Bezug zum Nationalsozialismus herstellen sollte. Ebenfalls am 12.06.2014 schrieb eine Facebook-Benutzerin auf der Facebook-Seite „„Bürgerinitiative Treptow-Köpenick““ über einen jungen Mann mit vermeintlichem Migrationshintergrund „“Gleich eine Kugel in den Kopf““. Ein weiterer schrieb dazu „“Sowas sollte man erhängen…. ““ und ein dritter“ schrieb ebenfalls dazu „“Sofort erhängen die Sau!!!!““. Außerdem drohte ein schon bekannter Nutzer „“sowas wie du werden wir bald in die lager stecken,hirnlosen schweine mit bunden drecksloden,es lautet die parole eure eltern sind geschwister “.“ (Berliner Register)
11.06.2014, Berlin-Schöneweide
Rassistische Beleidigung am S-Bhf. Schöneweide: Ein sichtlich betrunkener Mann hat am S-Bhf. Schöneweide einen Fahrgast rassistisch beschimpft. Als die S-Bahn losfuhr äußerten mehrere Passant*innen ihr Unverständnis über das Verhalten des Betrunkenen (Berliner Register).
09.06.2014 Berlin-Wedding
Ein derzeit Unbekannter hat am Montagabend auf dem S-Bahnhof Gesundbrunnen einen Mann fremdenfeindlich beleidigt und anschließend geschlagen. Gegen 21.45 Uhr befand sich das 33-jährige Opfer auf dem Zubringersteg von der Swinemünder Straße zum S-Bahnhof, als der Unbekannte, der in Begleitung einer Frau war, ihn aufgrund seiner Hautfarbe mehrfach beleidigte und anschließend mit den Fäusten schlug. Nach Angaben des Opfers sagte der Unbekannte: „Scheiß N***, glotz‘ meine Frau nicht so an.“ Das Opfer stürzte bei den Schlägen und verlor hierbei einen Schuh, den die Frau nahm und auf die Gleise warf. Beide Personen entfernten sich dann in unbekannte Richtung (Tagesspiegel).
09.06.2014, Berlin-Adlershof
Rassistische Transparente in Adlershof: Laut Eigenangaben der Facebook-Gruppe „„Nein zum Heim in Köpenick“ wurden Transparente an einem Spielplatz angebracht. Darauf waren rassistische Sprüche zu lesen (Berliner Register).
09.06.2014: Riesa
Eine Syrerin ist in der Riesaer Innenstadt rassistisch beschimpft und mit einer Bierflasche bedroht worden (RAA Sachsen).
08.06.2014, Berlin-Friedrichshain
Ein Zeuge hat in der Nacht zu Sonntag, den 08.06.2014, die Polizei in Friedrichshain alarmiert. Er hatte gegen 1.30 Uhr beobachtet, wie ein Unbekannter aus dem Ostbahnhof auf den Hermann-Stöhr-Platz gerannt kam und von einem Mann verfolgt wurde, der ihn fremdenfeindlich beleidigte. Der Verfolger zog dabei sein Shirt aus und rannte mit freiem Oberkörper dem dunkelhäutigen Mann hinterher. Als er ihn fast eingeholt hatte, warf der Flüchtende eine Flasche in Richtung des Verfolgers und traf ihn auch. Während der Unbekannte über die Koppenstraße in Richtung Karl-Marx-Allee lief, blieb der 32-Jährige mit einer Schnittwunde verletzt zurück. Alarmierte Polizisten übernahmen die Erstversorgung des alkoholisierten Mannes, der zur Behandlung in ein Krankenhaus kam. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt übernahm die Ermittlungen wegen fremdenfeindlicher Beleidigung durch den 32-Jährigen. Krass: Offenbar wird auch gegen den Verfolgten, der sich gewehrt hat, wegen Körperverletzung ermittelt (Berliner Morgenpost).
08.06.2014, Eschede
Zwei sudanesische Asylbewerber sind am frühen Sonntagmorgen in Eschede (Landkreis Celle) von mehreren Menschen schwer verletzt worden. Die beiden 29 und 34 Jahre alten Männer seien von der Gruppe gemeinschaftlich geschlagen worden, teilte ein Polizeisprecher mit. Die Gruppe habe dann auch noch auf einen bereits am Boden liegenden Mann eingetreten. Warum es auf dem Schützenplatz zum Streit gekommen war, ist noch nicht bekannt (Kreiszeitung). Tage später hieß es, dass die Tat keinen rechtsextremen Hintergrund habe (Cellesche Zeitung).
08.06.2014, Traunstein
In der Nacht von Sonntag, 8.6., auf Montag, 9.6.2014, wurden an der Asylbewerberunterkunft vermutlich in der Zeit zwischen 2 und 3.30 Uhr von einer bisher unbekannten Person zwei Hakenkreuze an der Außenmauer aufgesprüht (wochenblatt.de).
08.06.2014, Berlin-Adlershof
Rassistische Aufkleber am Adlergestell: Am Adlergestell in Adlershof wurden mehrere „Nein zum Heim“ Aufkleber entdeckt und entfernt (Berliner Register).
07.06.2014 Schönebeck
Nach dem Einkaufen wird ein 47-Jähriger kurz nach 16 Uhr vor dem Nettomarkt plötzlich von einem Unbekannten rassistisch beleidigt und mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Bei der darauf folgenden Rangelei mit dem Angreifer erleidet der gebürtigen Malier eine Schulterluxation und muss stationär behandelt werden. Am Folgetag erstattet der Betroffene nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus Anzeige (Mobile Opferberatung).
06.06.2014, Karlsruhe
In der zentralen Aufnahmestelle für Asylbewerber in Baden-Württemberg in Karlsruhe haben Unbekannte zwei Brände gelegt. Dabei erlitten drei Bewohner der Karlsruher Unterkunft in der Nacht zum Freitag leichte Rauchgasvergiftungen, wie die Polizei mitteilte. In der Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) warten die Asylbewerber darauf, auf kleinere Unterkünfte im Land verteilt zu werden. „Natürlich bereitet es uns Sorge, wenn es zu einem solchen Vorfall kommt“, sagte ein Sprecher des Regierungspräsidiums Karlsruhe. Die Einrichtung ist seit Monaten voll belegt bis überbelegt. Das erste Feuer wurde bald nach Mitternacht in einem Treppenaufgang der Frauenunterkunft entdeckt. Dort war nach Polizeiangaben ein mit Bettzeug und Schaumstoff gefüllter Plastiksack angezündet worden. Bewohner und der Sicherheitsdienst konnten den Brand löschen. Während die Polizei Ermittlungen zu diesem Vorfall aufnahm, meldeten Bewohner der Männerunterkunft ein weiteres Feuer in einem unbewohnten Zimmer im dritten Obergeschoss, in dem drei Etagenbetten und ein Schrank standen. (Rhein-Neckar-Zeitung, focus.de)
04.06.2014: Auerbach (Sachsen)
Autobahnbrücke beschmiert: Auf einer Länge von knapp zwanzig Metern haben Unbekannte die Autobahnbrücke über der Bundesstraße 94 an der Autobahnanschlussstelle mit schwarzer Farbe besprüht. Es wurden unter anderem ein Hakenkreuz und Symbole aufgebracht, welche der rechten Szene zugeordnet werden können. Der Staatsschutz ermittelt (RAA Sachsen).
03.06.2014, Berlin-Johannisthal
Hakenkreuz-Aufkleber in Johannisthal: In Johannisthal wird ein Aufkleber entdeckt und entfernt auf dem eine Hakenkreuz-Fahne zu sehen ist mit einem kleinen Schild „Bin bald zurück“ (Berliner Register).
01.06.2014, Pforzheim
In der Nacht zum 01.06.2014 wurden zwei Passanten von zwei Männern mit NS-Parolen provoziert, anschließend besprühte einer der Neonazis die beiden mit Reizgas. Einer der Neonazis hatte „Sieg Heil“ gerufen und sich in abfälliger Weise über die beiden Passanten geäußert. In einem daraufhin entstandenem Streitgespräch zeigte einer der Angreifer sein „Stahlhelm“-T-Shirt und erklärte, dass dies „sein Stolz“ sei. Unmittelbar darauf folgte die Reizgasattacke, die Täter flüchteten unerkannt. Der Staatsschutz ermittelt (ka-news.de).
01.06.2014, Berlin-Kreuzberg
Am Sonntagmorgen wurde ein 30-Jähriger Mann von einer Gruppe Neonazis brutal zusammengeschlagen. Die Attacke ereignete sich in der Nähe des U-Bahnhofs Hallesches Tor. Das Opfer wurde von einem der 5-6 Angreifer mit einem Faustschlag niedergestreckt, anschließend prügelte die Gruppe weiter auf ihn ein. Dabei nutzten die Männer, die laut Aussage des Opfers durch Aussehen und Kleidung eindeutig der rechten Szene zuzuordnen waren, einen Schlagstock und traten dem 30-Jährigen gegen den Kopf. Vermutlich wurde der Mann angegriffen, weil er Aufnäher mit der Aufschrift „Antifa“ und „Gegen Nazis“ trug. Der Staatschutz hat die Ermittlungen aufgenommen (tagesspiegel.de, berliner-kurier.de).
Übrigens: Die Häufigkeit, mit der eine Region hier auftaucht, sagt nicht unbedingt etwas darüber aus, dass es dort mehr rechtsextreme Vorfälle als andernorts gibt – sondern vor allem, dass es dort ein besseres und aktuelleres Meldesystem für derartige Vorfälle gibt. So gibt es etwa in der östlichen Bundesländern Opferberatungsstellen, die Monitoring betreiben – in den westlichen Bundesländern bisher kaum. Hier sind wir auf Pressemeldungen und Initiativenberichte angewiesen. Das fehlende systematische Monitoring dort macht den Rechtsextremismus schwerer sichtbar – da ist er leider trotzdem.
Angelegt am 01.06.2014
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