Zur Illustration der Lage in Deutschland stellen wir monatlich rechtsextreme, rassistische und antisemitische Gewalttaten bundesweit zusammen, die in unserer Presseschau vorkommen – diese Chronik basiert also auf Zeitungsmeldungen. Die Chronik ist damit absolut unvollständig, soll aber das Ausmaß klarmachen und wichtigste Vorkommnisse enthalten.
Für speziell flüchtlingsfeindliche Gewalttaten empfehlen wir die Chronik von Aktion Schutzschild bei www.mut-gegen-rechte-gewalt.de.
Für antisemitische Vorkommnisse empfehlen wir die Chronik der Amadeu Antonio Stiftung.
Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Wenn Sie weitere Vorfälle kennen, senden Sie bitte eine Mail an belltowernews@amadeu-antonio-stiftung.de.
01.12.2017
VOLKSVERHETZUNG: POLIZEI ERMITTELT GEGEN FUSSBALLFAN
Wie die Polizei in Erfurt mitteilte, sei gegen 20.15 Uhr eine Personengruppe über die Markstraße in Richtung Domplatz gelaufen. Dabei sollen die Männer nach Zeugenaussagen rechtsradikale Parolen und Parolen mit Fußballbezug skandiert haben.
HAKENKREUZE AN BÜRGERBÜRO GESCHMIERT
Das Bürgerbüro der Partei Die Linke auf der Bahnhofstraße in Riesa ist offenbar in der Nacht zu Mittwoch von Unbekannten verunstaltet worden. Wie ein Sprecher der Polizeidirektion Dresden mitteilt, haben die Täter die Schaufensterscheibe des Parteibüros mit einem 40 mal 40 Zentimeter großen Hakenkreuz beschmiert. Und nicht nur dort fanden sich die Nazi-Symbole. Auch in einem Garagenkomplex an der Straße Alter Pfarrweg wurden zwei Hakenkreuzschmierereien festgestellt.
http://www.sz-online.de/nachrichten/hakenkreuze-geschmiert-3828899.html
36-JÄHRIGER SCHMIERT UND RUFT RECHTE PAROLEN IN DER DRESDNER HOFKIRCHE
Mit rechtsextremen Parolen und Schmierereien hat ein 36-Jähriger am Mittwochmorgen in der Hofkirche für einen Polizeieinsatz gesorgt. Der Mann war gegen 9.30 Uhr in der Kathedrale des Bistums Dresden-Meißen aufgefallen, weil er lauthals rechte Parolen rief und mit einem roten Permanentmarker gleichlautende Schriftzüge auf die Innenwände des Kirchengebäudes schmierte. Kirchenmitarbeiter informierten deshalb die Polizei.
MANN RANDALIERT IN BERLINER IMBISS UND ZEIGT HITLER-GRUSS
In Westend hat ein Smart-Fahrer in zwei Imbissen die Mitarbeiter bedroht, rassitisch beleidigt und den Hitler-Gruß gezeigt.
04.12.2017
UNBEKANNTER SPRÜHT GRAFFITI AN ASYLBEWERBERHEIM IN MÜHLDORF
Mühldorf – Am Samstag gegen 2.30 Uhr wurde ein bislang unbekannter Täter von zwei Zeugen dabei gestört, als dieser ein rassistisches Graffiti an die Hausfassade des Asylbewerberheims in der Beethovenstraße anbrachte. Der Täter ergriff daraufhin die Flucht und konnte von den eingesetzten Streifen nicht mehr gestellt werden. Der Sachschaden kann nach derzeitigem Ermittlungsstand noch nicht beziffert werden.
POLIZEI WAR WEG: AUTOS VON ZFPS IM HÖCKE-WOHNORT ATTACKIERT
Bornhagen. Angriff auf die Fahrzeuge der Aktivisten des Zentrums für politische Schönheit (ZfPS) im Wohnort von Björn Höcke.
https://www.derwesten.de/politik/polizei-war-weg-autos-von-zfps-im-hoecke-wohnort-attackiert-id212716833.htmlhttp://www.focus.de/politik/deutschland/polizei-ermittelt-mahnmal-aktion-vor-hoecke-haus-vermummte-sollen-aktivisten-autos-beschaedigt-haben_id_7929380.html 05.12.2017
BECHHOFEN: ZETTEL MIT HAKENKREUZ AN TÜRKISCHES BISTRO GEKLEBT
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag haben bislang Unbekannte ein Din-A4-Blatt mit der Aufschrift „Letzte Warnung verpiss dich! Drecksau“ und einem Hakenkreuz an der Tür des Dorfbistros angebracht. Nachdem im Februar eine Serie von Hakenkreuz-Schmierereien an öffentlichen Gebäude für Aufsehen sorgte, richtet sich die neue Aktion erstmals gegen eine Person: den Bistrobetreiber.
07.12.2017
LUCKENWALDE: SERIE VON ATTACKEN AUF LINKEN JUGENDKLUB
Seit dem Sommer kommt es beim Luckenwalder „Klab“ immer wieder zu Vandalismusschäden. Der Jugendklub der sozialistischen Jugend „Die Falken“, in dem auch viele junge Flüchtlinge betreut werden, ist offenbar Ziel rechtsextrem orientierter Täter. So wurde bereits ein Hakenkreuz an die Wand geschmiert und ein Pro-Flüchtlinge-Plakat wurde abgerissen.
http://www.maz-online.de/Lokales/Teltow-Flaeming/Serie-von-Attacken-auf-linken-Jugendklub
08.12.2017
„REICHSBÜRGER“ SCHIESST UM SICH UND WIRD VOM SEK FESTGENOMME
Ein mutmaßlicher „Reichsbürger“ hat in Schwaben (Bayern) mehrfach mit einer Waffe geschossen. Spezialeinsatzkräfte der Polizei nahmen den 44-Jährigen am Donnerstag nach stundenlangem Einsatz widerstandslos fest, so ein Sprecher.
http://www.sueddeutsche.de/bayern/schwaben-reichsbuerger-schiesst-um-sich-und-wird-vom-sek-festgenommen-1.3782472http://www.t-online.de/nachrichten/panorama/kriminalitaet/id_82856492/sek-einsatz-in-dietmannsried-reichsbuerger-schiesst-um-sich-.htmlhttps://www.merkur.de/politik/reichsbuerger-schiesst-um-sich-grosseinsatz-polizei-zr-9429504.html
MANN RUFT NAZI-PAROLEN IN U-BAHN-STATION IN DORTMUND
DORTMUND „45 war alles besser“ und „Adolf Hitler ist der Beste“ – mit solchen verbalen Entgleisungen hat ein 35-Jähriger am Nikolausabend im Hauptbahnhof Dortmund auf sich aufmerksam gemacht. Es blieb nicht sein einziges Vergehen.
http://www.ruhrnachrichten.de/Staedte/Dortmund/Mann-ruft-Nazi-Parolen-in-U-Bahn-Station-1234943.html
11.12.2017
MÄNNERGRUPPE ATTACKIERT EINEN SYRISCHEN BRATWURSTVERKÄUFER
Arnstadt. Auf dem Weihnachtsmarkt im thüringischen Arnstadt hat es einen rassistischen Übergriff an einem Bratwurststand gegeben. Eine Gruppe von bis zu acht Männern bedrohte den 53-jährigen Standbetreiber und schubste dessen 22-jährigen Mitarbeiter, der aus Syrien stammt– nun ermittelt die Polizei.
MÄNNER RANDALIEREN IM SPÄTKAUF
Berlin. Sie beleidigten rassistisch, sollen gespuckt und geschlagen haben. Der banale Grund: eine „angeblich zu teuer ausgepreiste alkoholische Getränkedose“. Die Männer – 43 und 45 – wurden festgenommen.
http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/1240771/
ÜBERFALL AUF 17-JÄHRIGEN
Ein Jugendlicher aus Afghanistan ist Opfer eines Übergriffs in Flöha geworden. Der Jugendliche war zu Fuß unterwegs, als er durch fünf unbekannte, schwarz gekleidete und maskierte Personen angegriffen wurde. Er erlitt bei dem Übergriff so schwere Verletzungen, dass er in ein Krankenhaus musste. Die Täter konnten unerkannt flüchten.
ANZEIGEN UND RASSISMUSVORWÜRFE GEGEN FAHRKARTEN-KONTROLLEURE
In Aachen wurden mehrere Fahrgäste Zeugen einer in ihren Augen völlig überzogenen und möglicherweise auch rassistisch motivierten Fahrkartenkontrolle. Dabei soll eine dunkelhäutige und hochschwangere Frau mit ihrer kleinen Tochter massiv eingeschüchtert worden sein.
HAKENKREUZE AM KONZERTHAUS
Ravensburg. Hakenkreuze und SS-Runen sind am Ravensburger Konzerthaus aufgemalt worden. Wie die Polizei weiter mitteilt, wurden die verbotenen Nazi-Symbole mit einem dunklen Stift an der Fassade des Gebäudes in der Wilhelmstraße angebracht.
http://www.schwaebische.de/region_artikel,-Hakenkreuze-am-Konzerthaus-_arid,10784811_toid,535.html
REICHSBÜRGER WEHRT SICH BEI GERICHTSVOLLZIEHER-BESUCH GEGEN POLIZEI
Die Beamten hatten einen Gerichtsvollzieher zu einem Vollstreckungstermin bei dem 36-Jährigen begleitet. Dessen Auffassungen seien zuvor schon bekannt gewesen, hieß es. Der Mann habe dann auch nicht kooperiert, berichtete die Polizei am Sonntag. Als die Beamten die Wohnung betraten, wehrte er sich.
REICHSBÜRGER SCHLÄGT FINANZBEAMTEN
Der Beamte wollte das Fahrzeug des Zittauers pfänden. Dafür erhielt er Prügel. Und muss nun eine Strafe bezahlen.
https://www.sz-online.de/sachsen/reichsbuerger-schlaegt-finanzbeamten-3835834.html
12.12.2017
BOTSCHAFTSANGEHÖRIGE WIRD IN BERLIN RASSISTISCH ATTACKIERT
Der Staatsschutz ermittelt, nachdem eine Botschaftsangehörige rassistisch beleidigt und geschlagen worden ist in Berlin-Charlottenburg. Ein unbekannter Mann kam auf die 52-Jährige zu, als sie am Sonntag in ihrem Wagen in der Schlossstraße auf eine Freundin wartete, wie die Polizei am Montag mitteilte. Er beleidigte sie rassistisch und versuchte, ihren Scheibenwischer zu beschädigen. Als die Frau ausstieg, drohte der Mann mit Schlägen. Er konnte unerkannt flüchten, die 52-Jährige blieb unverletzt. Vor dem Hintergrund eines rassistischen Übergriffs auf eine Botschaftsangehörige übernahm der Staatsschutz den Fall.
15.12.2017
NEONAZI-ATTACKE? FLÜCHTLINGSWOHNUNG IN WURZEN ANGEGRIFFEN, ERITREER VERLETZT
In Wurzen ist es nach Angaben des Netzwerkes für Demokratische Kultur erneut zu einem Angriff auf Flüchtlinge gekommen. Dem Verein zufolge wurde in der Nacht zu Donnerstag die Wohnung eines Eritreers mit Pflastersteinen beworfen. Die unbekannten Täter hätten ein Fenster eingeschlagen. Ein Freund des Flüchtlings, der zu Gast war, sei im Schlaf von einem der Steine getroffen und am Bein verletzt worden. Die mutmaßlichen Täter hätten zudem Aufkleber mit der Aufschrift „Alle Chemie-Fans sind Juden“ an das demolierte Fenster angebracht. Das Netzwerk vermutet deshalb Neonazis oder Fußball-Hooligans von Lok Leipzig hinter der Tat. Die Polizeidirektion Leipzig bestätigte den Vorfall. Da sich die Ermittler zu dem Aufkleber mit der Aufschrift „ACAJ“ keinen Reim machen konnten und nicht wüssten, wer hinter dem Angriff stecke, werde zunächst wegen Sachbeschädigung ermittelt, sagte eine Sprecherin der Behörde MDR SACHSEN. Den Sachschaden bezifferte die Polizei auf etwa 200 Euro. Die Pflastersteine seien „als Spurenträger gesichert“ worden.
https://www.mdr.de/sachsen/leipzig/angriff-auf-fluechtlings-wohnung-in-wurzen-100.htmlhttp://www.lvz.de/Region/Wurzen/Unbekannte-verletzen-Eritreer-in-Wurzen-mit-Pflastersteinen
18.12.2017
NAZI-ATTACKE IN LINIENBUS: STUDENTEN BELEIDIGT UND GESCHLAGEN
Limbach-Oberfrohna – Während der Fahrt in einem Linienbus von Chemnitz nach Limbach-Oberfrohna sind zwei Männer aus Thailand geschlagen und mit rechten Parolen beleidigt worden.
19.12.2017
BETRUNKENE TOURISTEN BELEIDIGEN 32-JÄHRIGEN RASSISTISCH UND SCHLAGEN ZU
Der 32-jährige hatte am Samstagmorgen auf die S-Bahn am Marienplatz gewartet und Musik gehört, berichtet die Münchner Polizei, als sich der Vorfall ereignete. Zwei Touristen hätten dort angefangen, den Mann rassistisch zu beleidigen. Im weiteren Verlauf schlug einer der beiden dem 32-Jährigen ins Gesicht und riss ihm seinen MP3-Player aus der Hand. Dann machte sich das Duo, laut Polizei, aus dem Staub.
https://www.tz.de/muenchen/stadt/altstadt-lehel-ort43327/marienplatz-besoffene-touristen-beleidigen-32-jaehrigen-rassistisch-und-schlagen-zu-9456362.htmlhttp://regionalgifhorn.de/rassismus-zwei-maenner-gehen-auf-dunkelhaeutigen-mann-los/
RANGSDORF BETRUNKENER SCHIESST AUF FLÜCHTLINGSHEIM
Ein stark angetrunkener Mann hat vor einem Asylbewerberheim in Rangsdorf (Teltow-Fläming) in Richtung des Wachschutzes geschossen. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei am Montag mitteilte. Der 31-jährige Rangsdorfer habe sich in der Nacht zum Sonntag ausländerfeindlich geäußert, Beamte hätten in seiner Wohnung eine Schreckschusspistole und Knallpatronen gefunden.
https://www.berliner-zeitung.de/29315224
UNBEKANNTE BESCHMIEREN HINWEISSCHILD ZU KZ-GEDENKSTÄTTE MITTELBAU-DORA
Unbekannte haben ein Hinweisschild zur KZ-Gedenkstätte Mittelbau Dora mit dem Begriff „Neueröffnung“ beschmiert. Doch die Polizei ermittelt vorerst nicht wegen Volksverhetzung, sondern nur wegen Sachbeschädigung.
http://www.lvz.de/Region/Polizeiticker/Unbekannte-beschmieren-Hinweisschild-zu-KZ-Gedenkstaette
BREMEN: ULTRAS PRÜGELN SICH MIT KNEIPENGÄSTEN – MINDESTENS FÜNF VERLETZTE
Bei einer Schlägerei zwischen gewaltbereiten Bremer Ultras und rechtsextremen Gästen einer Kneipe sind in der Hansestadt mindestens fünf Menschen verletzt worden. In dem Lokal am Steintor wurden nach dem enttäuschenden 2:2-Unentschieden in der Bundesligapartie gegen Mainz 05 die Scheiben eingeworfen.
https://www.insuedthueringen.de/deutschlandwelt/schlaglichter/Ultras-pruegeln-sich-mit-Kneipengaesten-Mindestens-fuenf-Verletzte;art2822,5887089https://www.nwzonline.de/sport/bremen-schlaegerei_a_50,0,1663110849.htmlhttp://www.taz.de/Massenschlaegerei-zwischen-Ultras-und-Hooligans/!5468210/
20.12.2017
RASSISTISCH BELEIDIGT UND MIT FLASCHEN GEWORFEN
Bei einer Auseinandersetzung zwischen zwei Personengruppen gestern Abend in Gesundbrunnen wurde ein 17-Jähriger vorläufig festgenommen. Nach den bisherigen Erkenntnissen beleidigte der später Festgenommene gegen 20.40 Uhr auf dem U-Bahnhof Gesundbrunnen eine andere Personengruppe rassistisch.
https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/pressemitteilung.659453.php
21.12.2017
MANN BESCHIMPFT JÜDISCHEN RESTAURANTBESITZER IN BERLIN
Vor seinem Restaurant im Berliner Stadtteil Schöneberg wird der Israeli Yorai Feinberg von einem Antisemiten rassistisch beschimpft und bedroht. Nun ermittelt die Polizei gegen den Mann.
https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/pressemitteilung.660493.php
JÜDISCHER SCHÜLER AN BERLINER GYMNASIUM ANGEFEINDET
Ein 18 Jahre alter Abiturient ist an einem Gymnasium in Wedding laut einem Zeitungsbericht auf massive Weise von Mitschülern antisemitisch angefeindet worden.
22.12.2017
Berlin: Rassistische BVG-Nutzerin aus dem Bus verwiesen
Berlin: Eine ältere Frau bat am Vormittag in einem Bus der Linie M41 auf dem Weg von Neukölln zum Hauptbahnhof auf der Sonnenallee zunächst eine etwa gleichalte Frau mit Kopftuch, ihr deren Sitzplatz zu überlassen. Daraufhin sei die Frau mit Kopftuch dem Wunsch nachgekommen. Als sich kurze Zeit später ein Mann mit schwarzer Hautfarbe auf den freien Platz neben der älteren Frau – der einzig verbliebene im Bus – setzen wollte, soll diese ihm den Sitzplatz verweigert haben. „Die Frau war laut und aggressiv“, schildert eine Zeugin gegenüber der Berliner Morgenpost die Situation. Auf die Frage des Schwarzen, warum er sich nicht hinsetzen dürfe, soll sie erwidert haben: Wenn sie „solche Menschen“ wie ihn sähe, bekomme sie Gänsehaut. Der Busfahrer verwies die Frau daraufhin seines Busses.
26.12.2017
Fürth: Hetzerische Flugblätter an vier Kirchen aufgetaucht
Unterzeichnet sind sie von den „Patriotischen Christen Deutschlands“: Kurz vor Heiligabend wurden fremdenfeindliche und nationalistische Flugblätter an vier Fürther Kirchen angebracht. Die gleichen Botschaften sind vor kurzem in Dachau aufgetaucht. Sechs Forderungen richten die anonymen Verfasser an „alle Kirchen Deutschlands“. „Nächstenliebe“, die „Liebe zum Eigenen“, müsse vor „Jedermannsliebe“ kommen, heißt es unter anderem. Oder: Selbstverteidigung sei keine Sünde. „Die Kirche soll das Volk zu wehrhaften, stabilen Menschen machen und nicht zu abhängigen Schafen.“ Die Kirche müsse zudem „abendländische Traditionen“ schützen und sicherstellen, dass „Deutschland das Land der Deutschen bleibt“, es sei dem „deutschen Volk von Gott zugewiesen und keinem anderen Volk“. Auch müsse Schluss sein mit der „modernen Erbsünde“, mit dem „Kult mit der Schuld“ – gemeint ist die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit. Denn: „Die Erbsünde ist durch den Bund mit Jesus aufgehoben worden.“ Am Ende kündigen die angeblichen Christen an: „Wir werden die Teilnahme an kulturmarxistischen Zersetzungsprojekten seitens der Kirchen nicht länger hinnehmen.“
Donauwörth: Mahnmal an Krippe: Rechtsextreme am Werk
Eine Art Mahnmal, das Unbekannte in der Nacht auf Samstag mitten in Donauwörth am Liebfrauenmünster errichtet haben, beschäftigt die Kriminalpolizei. Die Gesuchten legten an der Weihnachtskrippe am Liebfrauenmünster Steine ab, stellten Grabkerzen auf und brachten Plakate an. Dabei nahmen die Verfasser laut Polizei „in mehreren politisch motivierten Äußerungen“ Bezug zum Terroranschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz vor einem Jahr. Die Schreiben in Donauwörth waren mit dem Logo der sogenannten „Identitären Bewegung“ gekennzeichnet, die dem rechtsextremen Lager zugeordnet wird
27.12.2017
Aalen: Rechtsextreme Parolen auf Stützmauer gesprüht
Auf eine Stützmauer entlang der Blezinger Straße haben Unbekannte rassistische Parolen und verbotene Symbole aufgebracht. Die Mauer wurde auf einer Fläche von mehreren Quadratmetern mit schwarzer Sprühfarbe besudelt.
28.12.2017
Berlin-Hellersdorf Suff-Nazi bedroht und beleidigt syrische Familie im Supermarkt
Eine Mutter und ihre beiden Söhne wurden am Mittwoch von einem alkoholisierten Mann in Hellersdorf rassistisch beleidigt. Vorausgegangen war ein Streit in einem Lebensmitteldiscounter in der Mark-Twain-Straße zwischen dem 27-jährigen Tatverdächtigen und zwei syrischen Jugendlichen im Alter von 15 und 17 Jahren. Außerhalb des Geschäftes soll der Mann kurz darauf sowohl die beiden Jugendlichen als auch ihre 35-jährige Mutter fremdenfeindlich beleidigt und geschubst haben.
https://www.berliner-kurier.de/29402432
29.12.2017
Schon wieder: Anschlag auf Fürther Gedenktafel
Noch nicht einmal eine Woche steht die neue Gedenktafel für die von den Nazis ermordeten Rudolf Benario und Ernst Goldmann an der Uferpromenade – und schon wieder haben Neonazis sie beschädigt. Ein Hakenkreuz wurde in die Scheibe geritzt. Erst am Freitag vor einer Woche hatte die Stadt die Tafel aufstellen lassen, nachdem die vorherige, mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls von Rechtsextremen, im Juni 2017 gestohlen worden war. Mit der Axt hieben die Täter damals zudem auf eine der in der Nähe stehenden Birken ein; zwei Monate später wurden gleich drei der Bäume mit einer Säge schwer beschädigt. Benario und Goldmann hatten sie um das Jahr 1930 mit Mitstreitern des Fürther Kanu-Clubs, in dem sie aktiv waren, hier gepflanzt.
http://www.nordbayern.de/region/fuerth/schon-wieder-anschlag-auf-further-gedenktafel-1.7046653
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