Günter Deckert trat 1965 der NPD bei und fiel schnell durch besondere Aktivität auf. Das zeigt die Liste der Punkte, aufgrund derer er sich mit Zuschreibungen wie „Held“, „Märtyrer“ und „politisch Verfolgter“ in der rechtsextremen Szene feiern ließ: Volksverhetzung, Aufstachelung zum Rassenhass, Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener, falsche Verdächtigung von Behörden und Polizeibeamten, Verleumdung, Beleidigung. 1972 gründete er die ?Arbeitsgemeinschaft Nationaldemokratischer Lehrer? mit, von 1973 bis 1975 war er erst Landes-, später Bundesvorsitzender der NPD-Jugendorganisation ?Junge Nationaldemokraten? (JN. Er setzte eine Emanzipation der JN von der NPD in Gang und sorgte für die Übernahme von Gedankengut der Neuen Rechten in die JN-Programmatik ? so plädierte Deckert schon in den siebziger Jahren für einen ?sozialistischen Kurs?.
Nachdem das Land Baden-Württemberg ein Disziplinarverfahren gegen den Oberstudienrat eingeleitet hatte, verließ Deckert 1982 die NPD. Er gründete als separate Organisation (u.a. die Partei ?Die Deutschen?). Als ihm wegen mangelnder Distanzierung zum Rechtsextremismus schließlich 1988 sein Beamtenstatus endgültig abgesprochen wurde, setzte er seine NPD-Karriere fort: 1991 wurde er von der damals zerstrittenen Partei zum Nachfolger des glücklosen Martin Mußgnug gewählt.
Unter Federführung von Deckert betonte die Partei fortan stärker die Themen „Revisionismus“ und „nationale Frage“. Während seiner bis 1995 anhaltenden Amtszeit wurde gezielt das offen neonazistische Spektrum angesteuert, als auch Verbindungen der NPD zu nazistsischen Gruppen und Parteinen in Argentinien organisiert. Nachdem Deckert 1991 die revisionistischen Ausführungen des Holocaust-Leugners Fred Leuchter („Leuchter Report“) bei einem seiner Besuche in Deutschland übersetzt und zustimmend kommentiert hatte, musste er sich einem Prozess vor dem Landgericht Mannheim stellen. Das 1994 gegen ihn verhängte „Deckert-Urteil“ verschaffte ihm schließlich internationalen Bekanntheit. Die zweijährige Haftsttrafe unterbindet seine politische Aktivität jedoch nicht, Deckert verschafft sich mit geschichtsfälschenden Publikationen (u.a. in der „Deckert-Depesche“) und ausländerfeindlichen Hetzschriften eine Stimme.
1996 wird der Inhaftierte nach internen Auseinandersetzungen von seiner Partei abgewählt, sein Nachfolger Udo Voigt setzt auf einen weniger revisionistischen als eher sozial-demagogischen Kurs. Im Jahr 2000 aus der Haft entlassen, versucht Deckert noch einmal das Amt des Parteichefs zurückzuerobern. Ebenso erfolglos kandidiert er 2001 erfolglos für eine der NPD nahestehenden Liste für das Nürnberger Bürgermeisteramt. Über Jahrzehnte allerdings hatte er in seiner Heimatstadt Weinheim in Baden-Württemberg durchaus beachtliche kommunale Wahlergebnisse erringen können.
Einige Jahre war Deckert noch in seinem Landesverband Baden-Württemberg aktiv, im Oktober 2005 enthob ihn aber der NPD-Bundesvorstand wegen „undemokratischen Führungsstils“ aller seiner Ämtern. Gegenwärtig konzentriert sich Deckert zusammen mit dem Rechsextremisten Stefan Wollenschläger auf die Arbeit in der „Deutschen Liste“, die beide im Frühjahr 2006 als Zusamenschluss nationaler Kräfte aus NPD, DVU, „Deutsche Partei“ und „Republikaner“ im Raum Rhein-Neckar gegründet haben.