Zur alten Garde der Partei darf Eigenfeld gezählt werden. Die NPD bezeichnet ihn selbst als „lebendige Parteigeschichte“. Das langjährige Parteimitglied hat schon viele Aufs und Abs der NPD miterlebt. Eigenfeld selbst sieht sich gern in der vermeintlich national-konservativen Linie der ersten Parteiführer Friedrich Thielen und Adolf von Thadden. Einer Linie, die sich mit dem aktuellen Kurs der NPD, soziale Themen aufzugreifen, arrangieren kann ? aber ziemliche Schwierigkeiten hat mit einer (zu) offenen Annäherung an die militanten Neonazi-„Kameradschaften“. Eigenfeld, der stets in Anzug und Krawatte in der Öffentlichkeit erscheint, vertritt den formal bürgerlichen Parteiflügel. Leute wie er befürchten, dass Bündnisse mit „Freien Nationalisten“ und „Autonomen Nationalisten“ auf breitere Wählerschichten abschreckend wirken könnten.
Wegen solcher Vorbehalte ist Eigenfeld in seinem eigenen Landesverband (der mit über 600 Mitgliedern zu den bundesweit wichtigeren gehört) umstritten. Zum offenen Konflikt kam es 2007, nachdem er dem „Kameradschafts“-Führer Dieter Riefling für NPD-Aufmärsche ein Redeverbot erteilt hatte. Eigenfeld musste diesen Beschluss später zurücknehmen. Ebenfalls 2007 wurden ihm finanzielle Unregelmäßigkeiten und eigenmächtiges Verhalten vorgeworfen. Um die (für die Partei existenzielle) Unterstützung der „Kameradschaften“ vor der niedersächsischen Landtagswahl im Frühjahr 2008 zu sichern, nominierte Bundes-Chef Udo Voigt nicht Eigenfeld für Listenplatz 1, sondern der Nachwuchskader Andreas Molau. Den Landesvorsitz konnte Eigenfeld behalten.
Seit 1969 hat der ehemalige Bundesbahnbeamte das Parteibuch. „Wegen seines politischen Einsatz für die Nationaldemokraten“, schreibt die NPD auf ihrer Bundeswebsite, „wurde er aus dem öffentlichen Dienst entfernt“. 1986 war er wegen einer Kandidatur für die NPD entlassen worden, seine dagegen angestrengte Klage scheiterte. Seitdem ist er bei der NPD beschäftigt. Im Bundesvorstand ist er zuständig für die „Verwaltung“ und den „Aufbau“ der Partei. Er gilt in der NPD als stiller und emsiger, aber auch biederer Organisator.