Weiter zum Inhalt Skip to table of contents

Facebook löscht „Keine Gnade für Kinderschänder“-Seite

Von|

Die Facebook-Seite „Keine Gnade für Kinderschänder“ war für NPD-nahe Kreise einer der größten Kampagnenerfolge der letzten Monate (netz-gegen-nazis.de berichtete). Zuletzt hatte die Seite rund 74.000 Fans, die entweder ignorierten oder unterstützten, dass sie eine Seite mochten und weiterverbreiteten, auf der NPD-Texte oder rechtsextreme Musik gepostet wurden.

Rechtsextreme haben das stets emotional diskutierte Thema „Kindesmissbrauch“ schon lange entdeckt, um trotz und mit menschenfeindlichen Positionen eine nicht-rechte Öffentlichkeit zu erreichen (netz-gegen-nazis.de berichtete auch darüber). Ihre Taktiken: Die Todesstrafe propagieren, was einem demokratischen Strafverständnis und Menschenbild widerspricht. Rechtsextreme Nachrichtenquellen verwenden, so dass die Mehrzahl der Täter einen Migrationshintergrund aufzuweisen schien. Außerdem wurde offensive NPD- und Kameradschaftspropaganda zum Thema verbreitet – kombiniert mit der Anschuldigung, demokratische Parteien würden nichts tun oder Kindesmissbrauch gar gutheißen.Kritische Stimmen zu diesen völlig erfundenen „Fakten“ wurden in der „Keine Gnade für Kinderschänder“-Gruppe immer wieder gelöscht – und die Mitglieder aufgefordert, sich in Wortwahl und Drastik zu mäßigen. Zahlreiche Gegengruppen versuchten auf Facebook, über die Seite aufzuklären – flankiert von vielen Medienberichten.

War Facebook Deutschland in den vergangenen Monaten dazu übergegangen, offen rechtsextreme Profile – entsprechend ihren AGBs gegen Diskriminerierung und Hassrede – zu löschen, hat sich der Konzern bisher gegenüber rechtsextremen Seiten, die sich im strafrechtlich nicht relevanten Rahmen bewegten, recht tolerant gezeigt. Offenbar ist damit nun Schluss: Die „Keine Gnade für Kinderschänder“-Seite wurde am Mittag des 07. November 2011 gelöscht. Damit ist mit Sicherheit die Thematik nicht beendet – aber immerhin ein wichtiges Vernetzungsforum an der Scharnierstelle zwischen Rechtsextremen und nicht-rechten Usern und Userinnen gekappt.

Übrigens passt zu dieser Positionierung von Facebook auch, dass es als erstes gesellschaftspolitisches Projekt in Deutschland unser „no-nazi.net – Für soziale Netzwerke ohne Nazis“ offiziell unterstützt – mehr dazu morgen auf netz-gegen-nazis.de!

Mehr auf netz-gegen-nazis.de:

| Facebook-Seite „Keine Gnade für Kinderschänder“ – Neonazis beim Agitieren zusehen
| Warum engagieren sich Neonazis gegen „Kinderschänder“?

Weiterlesen

cottbus

Was in Cottbus verkehrt läuft – und was sich daraus lernen lässt

Nützt es, Rechtspopulist_innen nach dem Mund zu reden? Werden sie dann glücklich? Cottbus zeigt wieder einmal: Nein. Zum Glück wehrt sich die demokratische Zivilgesellschaft: Am morgigen 15.02.2018 gibt es eine Großdemonstration „Cottbus bekennt Farbe!“

Von|
2016-07-07-fluechtlingeals

Narrative und Motive Flüchtlinge als »Invasoren«, »Kriminelle«, »Kulturlose«, »übergriffige Fremde« und »Schmarotzer«

Hinter dem Begriff »Migrationswaffe« versteckt sich die Annahme, dass Staaten oder Gruppen bewusst Krisen auslösen, um Migrationsbewegungen zu initiieren und damit vermeintlich feindlichen Staaten oder Gesellschaften zu schaden. Dies kann in Form von ökonomischen oder kriegerischen Destabilisierungen von Staaten oder Regionen erfolgen oder auch durch die Beförderung von Flüchtlingen in andere Regionen und Staaten, indem sie etwa nicht an der Überquerung von Staatsgrenzen in andere Staaten gehindert werden.

Von|
Eine Plattform der