Kannst du kurz was über „Berlin gegen Nazis“ sagen?
Wir sind ein Netzwerk gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus und sehen unsere Aufgabe in der Mobilisierung und dem Informieren über dies bezogene Veranstaltungen und ihre Gegenproteste. Wir arbeiten dabei mit vielen Partnern zusammen, aus Wirtschaft, Sozialem, Sport und Kultur.
Wie seid ihr auf die Idee einer Radtour gekommen?
Los ging es mit einem Kooperationswunsch vom Berliner Flüchtlingsrat und uns. Durch die weiteren Partnern, die dazugekommen sind, wie FroschRad, messenger Transport + Logistik Germany und „Rückenwind – Fahrräder für Flüchtlinge“ war die konkrete Ausrichtung der Aktion recht schnell klar.
Was hofft ihr damit zu erreichen?
Wir wollen der rassistische Hetze vor Ort ein positives Signal entgegenbringen und in die Randbezirke transportieren. Den Nazis muss ihre Wohlfühlzone streitig gemacht werden und gezeigt werden, das Marzahn-Hellersdorf nicht ihnen gehört. Gleichzeitig wollen wir Flüchtlinge konkret mit Fahrradspenden unterstützen.
Warum genau geht die Tour nach Marzahn-Hellersdorf?
Die Zahlen aus dem Berliner Register zeigen einen klaren Anstieg von Alltagsrassismus und rassistischen Übergriffen dort, was uns motiviert hat dem dort etwas entgegenzusetzen
Wie war bis jetzt die Resonanz zu eurem Spendenaufruf und warum genau kamt ihr auf Fahrräder?
Die Spenden laufen an, wir hoffen aber, dass es noch mehr werden. Sollte es eine gute Resonanz durch die Berichterstattung über die Veranstaltung geben, könnten wir uns auch vorstellen, danach noch Fahrräder weiterzugeben.
Fahrräder sahen wir als optimal an, da jeder gerne Fahrrad fährt und sie Menschen mit wenig bis gar keinem Geld Mobilität und Flexibilität geben und dabei helfen kann, zumindest etwas Eigenständigkeit zurückzubekommen.
Wohin werden die Fahrräder genau gehen?
Wir geben sie den Geflüchteten in der Unterkunft am Blumberger Damm/Ecke Landsberger Allee in Marzahn, dort veranstalten wir auch am Vormittag der Radtour gemeinsam mit Rückenwind e.V. im Vorfeld einen Reperaturtag, für die nicht ganz so intakten gespendeten Rädern, zusammen mit den Geflüchteten. Da es uns wichtig ist, nicht nur für Flüchtlinge etwas zu machen, sondern auch mit ihnen, wird die Tour auch nicht dort enden, sondern mit ihnen auch weiter durch Marzahn gehen.
Mit wie vielen Teilnehmer_innen rechnet ihr?
Angemeldet haben wir 125, sehen aber natürlich die Schwierigkeit, Leute an einem Freitagnachmittag zu mobilisieren, die Wetteraussichten sehen jedoch sehr gut aus.
Was motiviert noch mehr Menschen zu Engagement in den Randbezirken Berlins?
Es helfen Aktionen, die Menschen bewusst im Zentrum abholen und dann in die Randbezirke führen. Mit Hilfe von beliebten Fortbewegungsmitteln, wie Fahrrädern geht dies natürlich leichter.
Alle genaue Informationen zur Route und auch dem Wetter könnt ihr über die App „Gegen Nazis“ und natürlich auch über alle ihrer Social-Media-Kanäle erfahren (Twitter, Facebook).
Wer noch Fahrräder übrig habt, meldet sich bitte per Mail an info@berlin-gegen-nazis.de oder schickt eine SMS an 0151-64564902 (bitte mit folgenden Infos: Radtyp? Was ist noch zu reparieren? Standort?), oder macht am 16.10 bei der Fahrradtour mit, um ein Zeichen gegen Nazis und Rassismus zu setzten.
Die genauen Treffpunkte der Fahrradtour sind:
16.00 Uhr S -Bahnhof Landsberger Allee
17.30 Uhr Landsberger Allee, Ecke Blumberger Damm
Vorabtreffpunkt zur gemeinsamen Anfahrt aus Kreuzberg:
15.30 Uhr vor dem FroschRad-Laden in der Wiener Straße 15