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Google, Jigsaw und sechs deutsche Partner Prebunking-Kampagne gegen manipulative Desinformation

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Ausschnitt aus der Prebunking-Kampagne gegen Desinformationen: "Lass Dich nicht manipulieren". (Quelle: Google)


Eine Videokampagne nach der „Prebunking-Methode“ soll die Bevölkerung in
Deutschland für das Thema Desinformation im Netz sensibilisieren.
Die Videos behandeln drei häufige Manipulationstechniken: Dekontextualisierung, Panikmache und „Whataboutismus“.

Die Videos mit dem Claim „Lass Dich nicht manipulieren“ werden in den
kommenden Monaten auf YouTube, Instagram und Facebook gezeigt.

Google, Jigsaw sowie Moonshot haben die Initiative in Deutschland mit der Amadeu Antonio Stiftung, Correctiv, der Alfred Landecker Foundation, Das NETTZ, klicksafe und Neue Deutsche Medienmacher:innen entwickelt.

Bei der Digitalkonferenz re:publica in Berlin am 5. Juni stellte Scott Carpenter, Managing Director Jigsaw, das Projekt offiziell vor.


Jeden Tag werden online Falschinformationen verbreitet. Um diesem Problem zu begegnen, wird die Google-Tochter Jigsaw in den kommenden Monaten in Zusammenarbeit mit sechs deutschen Partnern eine Videokampagne nach der
„Prebunking“-Methode in Deutschland starten. Damit soll die Bevölkerung für das Thema Desinformation im Netz sensibilisiert werden. Die Videos mit dem Claim „Lass Dich nicht manipulieren“ werden auf YouTube, Instagram und Facebook gezeigt.

Nach der Vorankündigung der Initiative bei der Münchner Sicherheitskonferenz (Februar 2023) entwickelten Google, Jigsaw und die Agentur Moonshot die inhaltlichen Details der Kampagne – gemeinsam mit den Partnerorganisationen Amadeu Antonio Stiftung, Correctiv, Alfred Landecker Stiftung, Das NETTZ, klicksafe und Neue Deutsche Medienmacher:innen.
Anders als bei einer ähnlichen Kampagne in Tschechien, Slowakei und Polen adressieren die Videos in Deutschland kein bestimmtes Narrativ, sondern drei gängige Manipulationstechniken: Dekontextualisierung, Panikmache und Whataboutismus.

„Desinformationen sollen verunsichern und das Vertrauen in Demokratie, Journalismus, Wissenschaft erschüttern. Diese Manipulationsversuche können wir durch Prebunking abwehren und Menschen zu kritischen Nachfragen ermutigen, um bessere Entscheidungen zu treffen.“

Simone Rafael, Leiterin des Bereichs „Digitale Courage“ der Amadeu Antonio Stiftung

Über die drei Manipulationstechniken und die Videos

Dekontextualisierung: Eine Technik, bei der Texte oder Bilder absichtlich in einem anderen Zusammenhang oder unvollständig gezeigt werden. Das Video empfiehlt deshalb, zweifelhafte Informationen durch weitere Quellen zu verifizieren.

Panikmache: Eine Technik, bei der zum Beispiel in Überschriften reißerische Wörter wie „dramatisch“ oder „extrem” genutzt werden, um emotionale Reaktionen hervorzurufen. Das Video empfiehlt, auf solche Wörter zu achten, um die damit verbundene, manipulative Wirkung zu erkennen.

Whataboutismus: Technik, mit der absichtlich von einem Thema abgelenkt werden soll. Ein plötzlicher Themenwechsel oder die Frage “Was ist mit?” können in Gesprächen und online ein Zeichen dafür sein, dass Whataboutismus verwendet wird. Das Video empfiehlt, sich nicht darauf einzulassen und das Gespräch zum ursprünglichen Thema zurückzuführen.


Was ist „Prebunking“?

„Prebunking“ ist eine wissenschaftlich erforschte Kommunikationstechnik, die Nutzer:innen dabei hilft, künftige Versuche, sie mit falschen Informationen zu manipulieren, zu erkennen und abzuwehren. Dies trägt dazu bei, die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft insgesamt gegen Desinformation zu erhöhen. „Prebunking“ erfolgt üblicherweise durch kurze Videos,
die als als Werbung auf sozialen Plattformen ausgespielt werden. 

Die Methodik zum Anzeigen von Prebunking-Videos basiert auf der Forschung von Jigsaw in Zusammenarbeit mit den Universitäten von Cambridge und Bristol.

Erfolgreicher Einsatz von „Prebunking“ in Polen, Tschechien und der Slowakei
Deutschland ist weltweit die zweite Region, in der die Google-Tochter Jigsaw eine entsprechende Kampagne startet. 2022 wurden Prebunking-Videos erstmals in Polen, Tschechien und der Slowakei eingesetzt. Die Videos wurden in diesen Ländern seit August 2022 über 38 Millionen Mal angesehen. Das entspricht fast einem Drittel der Bevölkerung sowie der Mehrheit der Nutzer:innen auf den Social-Media-Plattformen, auf denen die Kampagne lief (YouTube, Facebook, Twitter und TikTok). Die messbaren Ergebnisse der Kampagne unterscheiden sich je nach Land und Video. Dennoch lässt sich
festhalten, dass der Anteil der Betrachter:innen, die diese Techniken der Desinformation richtig erkannten, nach dem Ansehen eines dieser Videos um bis zu acht Prozentpunkte anstieg.

Über Jigsaw

Jigsaw ist ein Team bei Google, das Bedrohungen für offene Gesellschaften untersucht und Technologien entwickelt, die zu skalierbaren Lösungen spirieren. Durch die Zusammenarbeit mit führenden Wissenschaftler:innen und Institutionen untersucht das Team Herausforderungen im Zusammenhang mit Technologie – von Zensur und toxischen Inhalten bis hin zu Desinformationen und gewalttätigem Extremismus. Dabei sollen skalierbare, langfristige Lösungen entwickelt werden, die dazu beitragen, dass Menschen
online sicherer sind.

Und nun: Die Videos!

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