Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 organisierte er als Polizeipräsident von München (ab März 1933), unterstützt von R. Heydrich, die politische Polizei in allen deutschen Ländern (mit Ausnahme Preußens). Im April 1934 ernannte ihn H. Göring als Ministerpräsident von Preußen zum stellvertretenden Leiter und Inspekteur der preußischen Geheimen Staatspolizei (Gestapo). Am 30.6./1.7.1934 beteiligte sich Himmler maßgeblich an der Ausschaltung der SA-Führung („Röhm-Putsch“). Die Herauslösung der SS als Gliederung der NSDAP aus der SA stärkte innerhalb der nationalsozialistischen Hierarchie erneut Himmlers Machtstellung. Mit seiner Ernennung zum „Reichsführer SS und Chef der deutschen Polizei“ erreichte er 1936 im Range eines Staatssekretärs im Reichsinnenministerium die enge Verschmelzung von SS und Polizei. Von Hitler gestützt, baute Himmler den staatlichen Sicherheitsapparat zu einem weit verzweigten Kontroll- und Überwachungssystem und zu einem staatlichen Terrorinstrument aus. Der unmittelbare Herrschaftsbereich Himmlers umfasste neben der Polizei v.a. das von ihm und Heydrich seit 1933 aufgebaute Konzentrationslagersystem.
Die in seinem Auftrag im Zweiten Weltkrieg gebildete Waffen-SS entwickelte sich neben der Wehrmacht zum selbstständigen Truppenkörper. Als Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums leitete Himmler seit Oktober 1939 die Umsiedlungs- und Zwangsgermanisierungspolitik im Osten und Südosten Europas (u.a. Generalplan Ost). Nach dem deutschen Angriff auf die UdSSR (22.6.1941) wurde Himmler gemeinsam mit Heydrich zum entscheidenden Organisator der sogenannten „Endlösung der Judenfrage“. Ab 1943 war Himmler Reichsinnenminister, nach dem 20.7.1944 auch Oberbefehlshaber des Ersatzheers. Sein Kapitulationsangebot an die Westmächte (23./24.4.1945) veranlasste Hitler, ihn am 28.4.1945 seiner sämtlichen Ämter zu entheben. Im Mai 1945 geriet Himmler in britische Gefangenschaft. ? „Der Dienstkalender Heinrich Himmlers 1941/42“, 1999 publiziert, gilt der zeitgeschichtlichen Forschung als bedeutende Quelle für die Entscheidung zum Holocaust durch die Einflussnahme A. Hitlers (1941).
Quelle: Meyers Lexikon online