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Holz, Carola

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Von Andreas Speit

Die große Öffentlichkeit sucht Carola Holz nicht. Im Gegenteil ? die gelernte Bürokauffrau aus Wolfen (Sachsen-Anhalt) fällt kaum auf. In der NPD hat Holz jedoch gleich mehrere Funktionen inne. In der Männer dominierten Partei war sie bundesweit die dritte Frau an der Spitze eines Landesverbandes. Holz verlor ihr Amt allerdings, wie die ehemalige Hamburger Landeschefin Anja Zysk, wegen interner Machtkämpfe. Mitte 2008 trat sie gemeinsam mit anderen Landesvorstandsmitgliedern zurück. Dabei war sie am 1. März des Jahres gerade erst zur Landesvorsitzenden wieder gewählt worden.

2007 hatte der Landesverband Sachsen-Anhalt sie erstmals zur Vorsitzenden bestimmt. Bei der Wahl ging es in erster Linie darum, den bisherigen Landesvorsitzenden Andreas Karl abzuwählen, hieß es. Denn Carola Holz machte nicht durch besondere Aktionen oder geschliffene Rhetorik auf sich aufmerksam. Ihre politischen Pläne waren andere als die ihres Vorgängers: In der Partei bemüht sie sich um eine enge Zusammenarbeit mit den „Freien Kameradschaften“. Ihr Vorgänger soll diese Nähe nicht so gesucht haben.

Bereits 2006 hatten radikale Kräfte versucht, die damals stellvertretende Landeschefin zur Vorsitzenden zu küren. In einer Kampfabstimmung unterlag sie knapp. Der Landesverfassungsschutz Sachsen Anhalt erklärte dazu: „Im Dezember waren Nationalisten und Verbindungsleute zur Neonaziszene in den Landesvorstand gewählt worden, die Carola Holz installieren wollten“.

In dem Landesverband, dem ca. 40 Prozent Frauen angehören, soll sie gerade wegen ihrer einfachen Art sehr beliebt sein. Sie redet mit den Leuten, ist da. Nicht nur in der Partei. So zog sie für die NPD auch in den Kreistag von Anhalt-Bitterfeld. Dank dieser Funktion konnte sie an einer kommunalpolitischen Beratung der Landeszentrale für politische Bildung gegen rechtsextreme Mandatsträger teilnehmen. Zwar brachte sie sich in die Diskussion nicht bestimmend ein, am Ende der Tagung beschimpfte sie die Veranstalter jedoch lautstark.

Als Landesvorsitzende war sie automatisch im Bundesvorstand der NPD. Auf Landesebene will sie nach eigenem Bekunden bis zu den Kommunalwahlen 2009, die „NPD als die nationale Alternative ins Blickfeld zu rücken“. Ende Oktober dieses Jahr wählte die „Kommunalpolitische Vereinigung“ der NPD sie zur stellvertretenden Vorsitzenden. Die Vereinigung versucht die kommunalen Mandatsträger der Partei weiter zu bilden und bemüht sich, sie für den Wahlkampf besser aufzustellen.

Vor allem die Frauen, das weiß Holz, können der Partei weitere Wähler erschließen. Im „Ring Nationaler Frauen“ (RNF) leitet sie die Regionalgruppe Anhalt Bitterfeld. Die Frauen der 2006 in Sotterhausen (Sachsen-Anhalt) gegründeten NPD-Unterorganisation bemühen sich vor Ort als nette Nachbarinnen zu erscheinen. Über alltägliche Gespräche versuchen sie Akzeptanz zu gewinnen. Ihre Themen, die auch Holz forciert: Kindergeld, Erziehung und Arbeitslosigkeit.

Zum Thema:

Andrea Röpke / Andreas Speit: „Die deutsche Frau“, in: Dies. (Hg.): Neonazis in Nadelstreifen. Die NPD auf dem Weg in die Mitte der Gesellschaft, Berlin 2008.

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