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Kölner Ukraine- und Kindertag Geste der Solidarität – Konsequenzen für Provokateur*innen

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Eine ukrainische Tänzerin tanzt auf der Bühne. Zum zweiten Mal findet der Ukraine-Tag mit einem Benefizfestival für ukrainische Kunst und Kultur am Rheinufer in Köln statt. (Quelle: picture alliance/dpa | David Young)

Es war eine eindrucksvolle Dokumentation der Solidarität für die Ukraine und für hier lebende ukrainische Kinder: Am Sonntag fand, nun schon zum zweiten Mal, das neunstündige ukrainische Kinderfest bzw. der Ukraine Tag am Kölner Schokoladenmuseum statt. Mehrere Tausend Zuschauer und zahlreiche Musikgruppen und Chöre, darunter weit über 100 Kinder und Jugendliche, entfalteten eine eindrucksvolle Stimmung.

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Eindrucksvoll war auch die Solidaritäts-Demonstration von 1000 Menschen, überwiegend hier lebende Ukrainerinnen, aber auch eine größere Anzahl von Kölnern, gegen einschlägige Kölner Putingetreuen und Rechtsradikale. Es war eine eindrückliche Kundgebung, sowohl am Rheinufer als auch an der Rheinuferstraße. Auf der gegenüberliegenden Rheinseite, am Deutzer Hafen, hatten die Putingetreuen Elena Kolbasnikova und Max Schlund gemeinsam mit ihrem rechtsradikalen Anwalt Markus Beisicht erneut einen Autokorso angekündigt. Mehrere 100 Teilnehmer hatten sie vollmundig angekündigt. Aber es kamen nur zwischen 35 und 40 Autos. Die Initiativen City of Hope Cologne und Klare Kante hatten zu der Solidaritätskundgebung aufgerufen und anfangs 50 Teilnehmer angemeldet. Es wurden schließlich 1000. Auch Gruppen aus Weißrussland beteiligten sich u.a. am Heumarkt am Gegenprotest.

Update: SEK stürmt die Wohnung von Elena Kolbasnikova und Max Schlund

Für Ukrainerinnen und deren hiesigen Unterstützer sind die Aktivitäten der Putingetreuen, Rechtsradikalen und Islamisten, die unschwer als gezielte Einschüchterung von hier lebenden Ukrainerinnen und deren Kinder verstanden werden können, schon lange unerträglich.

Einen knappen Tag nach deren kläglichem Autokorso mit 35 Autos am Ort des Ukrainetages zeigten die staatlichen Institutionen endlich ihre wehrhafte Seite: Am Montagmorgen wurde die Wohnungen von Elena Kolbasnikova und Max Schlund von einem SEK-Einsatzkommando gestürmt und durchsucht. Öffentlich machte dies zuerst deren Unterstützer Jovica Jovic, ein enger Gefolgsmann Beisichts, der sich in den vergangenen Monaten durch zahlreiche skandalöse Äußerungen und Taten als Putingetreuer auszeichnete. „Max (Schlund, d. Red.) wurde verletzt. Vorwurf: Verstoß gegen Kriegswaffengesetz. Beweise gibt es keine! Die russophobe Stadt Köln gibt Gas!“ postete Jovic, zusammen mit einer Sprachnachricht, in den sozialen Medien.

Inzwischen wurde die Meldung vom SEK-Einsatz in der Wohnung von Kolbasnikova und Schlund von t-online bestätigt. Insbesondere unter Kölner Ukrainer*innen und Weisruss*innen dürfte die Nachricht ein Gefühl der Genugtuung ausgelöst haben, deren Echtheit derzeit noch geprüft werde. Auch die Kölner Staatsanwaltschaft habe die Durchsuchung wegen Verdacht auf einen Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz bestätigt.

Laut Kölner Stadtanzeiger seien Waffen in der Wohnung der Beiden gefunden worden.

Redetext von City of Hope Cologne vor dem Schokoladenmuseum

Auf der Kundgebung des Ukrainetages am 20.08.2023 wurde sowohl auf Deutsch als auch auf Ukrainisch eine Rede vorgetragen. Die Rede auf Deutsch dokumentieren wir nachfolgend.

„Ich möchte euch alle im Namen von „City of Hope“ und „Klare Kante“ hier vor dem Schokoladenmuseum willkommen heißen.

Eigentlich sollte hier heute zum zweiten Mal ein unbeschwertes Fest stattfinden für ukrainische Kinder und Jugendliche, der „Tag der Ukraine. Aber heute ist das Fest überschattet durch eine bewusste Provokation und Bedrohung durch einen Autokorso mit den Fahnen des Aggressors Russland, organisiert von extremistischen Einflussagenten des Regimes.

Als wir vor wenigen Wochen von den Planungen der russischen Aktivist*innen Elena Kolbasnikova und Max Schlund erfuhren, haben wir unverzüglich damit begonnen, einen Gegenprotest zu planen, genauer diese Veranstaltung zum Schutz des „Tag der Ukraine“. Der ungeheuerliche Versuch, durch Bombenterror und Kriegserlebnisse traumatisierte Kinder und Jugendliche erneut zu traumatisieren, ist in der Kölner Öffentlichkeit auf breite Kritik gestoßen. Die Kölner Zivilgesellschaft wie „Arsch Huh“ haben mit zu dieser Kundgebung aufgerufen – dafür danke!

Wer heute Fahnen schwenkend hier vorbeifährt, setzt kein Zeichen gegen eine angebliche „Russophobie“ und noch weniger für „Frieden“. Wer heute die Fahne Russlands schwenkt, tut dies, um den Vernichtungskrieg Russlands gegen die Ukraine zu unterstützen, billigt Kriegsverbrechen und Genozid.

Wer sich ein wenig in den Telegram-Chats und den Social Media-Kanälen der Akteur*innen des sogenannten „Aufbruch Frieden“ umschaut, findet Desinformation, Hetze gegen Ukrainer*innen, gegen Homosexuelle, Transmenschen und Migrant*innen. Es wird eine Art Wertegemeinschaft zwischen deutscher extremer Rechter und dem russischen Faschismus beschworen. Manche träumen gar von russischen Panzern am Brandenburger Tor.

Der extrem rechte Aktivist Markus Beisicht, in Köln kein Unbekannter, hetzt seit vielen Jahren mit immer neuen Kleinparteien gegen sexuelle und ethnische Minderheiten. Seinen Kampf gegen den Islam hat er inzwischen begraben. Er verbündete sich inzwischen mit dem ehemaligen linken Terroristen Bernhard Falk, der im Gefängnis zur Salafismus konvertierte und noch vor wenigen Jahren ein „Kalifat Deutschland“ errichten wollte. Falk ist neben dem ehemaligen AfD-Politiker Poggenburg, dem serbischen Extremisten Jovic und dem russisch-deutschen Ex-AfDler Eugen Walter ein zentraler Exponent des Wahlbündnisses, zu deren Vorsitzender und Galionsfigur die wegen Volksverhetzung verurteilte Elena Kolbasnikova ist. Beide gehen im russischen Konsulat ein und aus – deutlicher kann gar nicht gezeigt werden, in wessen Auftrag hier die Demokratie verächtlich gemacht wird.

Beisicht beherrscht die Klaviatur aus aggressiver Hetze und Opferrolle. So beklagte er am Freitag eine „Einschüchterungskampagne aus Medien, Politik und nicht zu vergessen der „Antifa“, um gleichzeitig eine Art „Freundesliste“ zu veröffentlichen, die von Putin über den nordkoreanischen Diktator Kim bis zum islamistischen Schreckensherrscher des Iran Chomeini das aktuelle Who is Who der Verbrecher gegen die Menschlichkeit enthält.

Deshalb stellen wir uns heute gemeinsam vor den „Tag der Ukraine“!

Wir werden nicht aufhören, laut und vernehmlich gegen die Feinde jeder Freiheit zu protestieren! Und wir werden die Ukrainer*innen nicht allein lassen!

Nicht heute und nicht morgen!“

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