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Monatsüberblick Antisemitismus – November 2017

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(Quelle: Pixabay / WikimediaImages)

 

Nur 4 von 76 Angriffen auf jüdische Friedhöfe aufgeklärt

Petra Pau von den Linken attestiert der Polizei mangelnde Sensibilität und Schwerpunktsetzung. Angriffe auf jüdische Friedhöfe würden als Vandalismus abgetan. (TagesspiegelBayerischer Rundfunk)

 

„Jude“ grassiert als Schimpfwort an Dortmunder Schulen

Die jüdische Gemeinde in Dortmund spürt einen wachsenden Antisemitismus und fordert eine Debatte über Respekt in der Gesellschaft. Das Problem existiert auch an Schulen: Jugendliche verwenden „Du Jude“ als Schimpfwort, um Mitschüler herabzusetzen. (Ruhr NachrichtenDer Westen)

 

Airline darf Israeli abweisen

Das Landgericht in Frankfurt am Main hat eine Klage gegen Kuwait Airlines zurückgewiesen, nachdem die Firma sich im Sommer 2016 geweigert hatte, einen Israeli aufgrund seiner Staatsangehörigkeit zu befördern. Der Rechtsanwalt des Klägers, Nathan Gelbart, übt scharfe Kritik: Die Fluggesellschaft verstoße gegen deutsches Recht, sagt der Anwalt. (Welt)

 

Antisemitismus: Steigende Angst unter Juden

„Wir haben den Eindruck, dass Antisemitismus hoffähiger geworden ist“, sagt Wolfgang Seibert. Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Pinneberg hat gerade einen hohen Zaun um das Gemeindehaus installiert – dazu eine Alarmanlage mit Kameras und Bewegungsmeldern. Die Technik soll die Gemeindemitglieder schützen. Denn Juden in Deutschland haben Angst – vor Anschlägen, aber auch vor Anfeindungen im Alltag. (NDR)

 

Menschenrechtler: Wachsender Antisemitismus in Deutschland

Der Deutschland-Direktor der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, Wenzel Michalski, hat einen wachsenden Antisemitismus in der Bundesrepublik beklagt. Vor allem an Schulen gebe es eine hohe Gewaltbereitschaft, sagte Michalski, dessen Sohn an einer Schule in Berlin-Friedenau als Jude gemobbt worden war. Die Lehrer wüssten anscheinend nicht, wie sie dem entgegentreten müssten. Auch sei es zunehmend gefährlich, sich erkennbar als Jude zu zeigen, sagte Michalski. (Berliner MorgenpostFrankfurter Rundschau)

 

Kirchen warnen vor zunehmendem Antisemitismus in Köln

„Das ist etwas, wofür wir uns schämen müssen.“ Pfarrer Markus Herzberg von der Antoniterkirche ist gleichermaßen empört wie besorgt. Er sieht eine zunehmende Diskriminierung und Bedrohung von Angehörigen der jüdischen Glaubensgemeinschaft in Köln. (Kölnische Rundschau)

 

Verfassungsschutz warnt vor „Alltags-Antisemitismus“

Tausende Kommentare aus sozialen Netzwerken hat der hessische Verfassungsschutz auf antisemitische Inhalte untersucht, das Ergebnis lässt die Alarmglocken läuten. Muslime und Rechte sind dabei gleichermaßen vertreten. (Hessenschau)

 

Gegen den Hass

Alte Formen – Neue Ressentiments« lautete das Motto des diesjährigen Herbstgesprächs des Hessischen Landesamtes für Verfassungsschutz, das am Dienstagabend in Wiesbaden stattfand. An der Podiumsdiskussion im Hessischen Landtag nahmen unter anderem Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, und Esther Schapira, Fernsehjournalistin und Buchautorin, teil. (Jüdische Allgemeine)

 

Antisemitismus in Deutschland: „Es gibt eine antijüdische Querfront“

Antisemitismus sei in verschiedenen politischen Lagern weit verbreitet, sagte Anetta Kahane, Vorsitzende der Amadeu-Antonio-Stiftung, im Deutschlandfunk. Verschwörungstheorien bildeten einen wichtigen Nährboden, und auch christliche Stereotype von den Juden als Jesus-Mörder gehörten noch zur Alltagskultur. (Deutschlandfunk)

 

Sollen Schüler verpflichtend KZ-Gedenkstätten besuchen?

Lässt sich mit verpflichtenden Besuchen von ehemaligen Konzentrationslagern in den Schullehrplänen etwas gegen Antisemitismus in Deutschland tun? Den Vorschlag hatte, auch angesichts der gestiegenen Zahl antisemitischer Straftaten, der Vorsitzende des Zentralrates der Juden, Josef Schuster, gemacht. Für Oberschüler sollte die Besichtigung einer KZ-Gedenkstätte zur Pflicht erhoben werden. (Frankfurter RundschauMitteldeutsche Zeitung)

 

‚Antisemitismus und Rassismus entgegentreten, wo auch immer wir ihm begegnen‘

In der zentralen Gedenkstunde der Stadt Frankfurt erinnerten Oberbürgermeister Peter Feldmann und Vertreter der Kirchen am Abend des 9. November in der Paulskirche an die Novemberpogrome 1938. (Journal Frankfurt)

 

Kein Wissen über EU-weites Ausmaß des Antisemitismus

Übergriffe gegen Juden in der EU hätten sowohl islamistische als auch rechts- sowie – seltener – linksextreme Hintergründe. Die Täter seien vielfach radikalisierte junge Muslime, Schulkinder inklusive, ebenso Neonazis sowie radikalisierte Rechte und Linke. Im Internet nehme die Zahl der Vorfälle aktuell stark zu, aber zum Beispiel auch von Universitäten gebe es Meldungen. (derStandard)

 

Israelbezogener Antisemitismus in Europa

In Europa erstarkt der Antisemitismus. Längst ist er eine üble Melange geworden, zu der neben dem klassischen rechten auch der islamistische Hass gegen Juden und der linke Antizionismus gehören. (jungle world)

 

Großrabbiner von Brüssel beklagt Zunahme des Antisemitismus

Der Großrabbiner von Brüssel, Albert Guigui, hat die Zunahme von Antisemitismus in ganz Europa beklagt. „Hass und Antisemitismus steigen, vor allem in den sozialen Netzwerken“, sagte Guigui nach einem Treffen religiöser Führer mit den EU-Spitzen in Brüssel. (derStandard)

 

Verfassungsschutz warnt vor zunehmendem Antisemitismus von Migranten in Deutschland

Das hessische Landesamt für Verfassungsschutz warnt davor, muslimischen Antisemitismus in Deutschland zu unterschätzen. Eine aktuelle Studie der Sicherheitsbehörde kommt zu dem Ergebnis: Der Antisemitismus islamischer Migranten sei mindestens so bedeutsam wie der „traditionelle Antisemitismus der Rechten“. (Frankfurter Neue PresseHuffington Post)

 

Luthers Judenhass und die Pogrome

Bis heute fällt es Protestanten schwer, den Reformator als den zu sehen, der er auch war: ein Hetzer gegen die Juden. Seine Schriften wirkten bis ins Deutschland der Nationalsozialisten. (FAZ)

 

Kirche distanziert sich von Luthers Judenhass

Satiriker Jan Böhmermann hatte in seiner Sendung „Neo Magazin Royale“ Kritik an den Reformationsfeierlichkeiten und Martin Luther geübt. In einer Parodie zeigte Böhmermann eine andere Seite Luthers. Die des Antisemiten. regionalHeute.de hat bei der Landeskirche nachfragt, wie man dort zu den Äußerungen steht. (regionalBraunschweig)

 

Antisemitismus: In der Mitte der Gesellschaft

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat eine schmale, aber gewichtige Handreichung für „Gemeinden und interessierte Menschen“ zum „aktuellen“ Thema Antisemitismus herausgebracht. Der wichtigste Satz lautet: „Antisemitismus ist eine Realität in der Mitte der Gesellschaft und so auch in der Mitte der Kirchen.“ Das ist in der Kirchengeschichte so deutlich noch nicht gesagt worden. Es ist dies ein bemerkenswert ehrlicher und entsprechend einschneidender Satz, dem das schmerzliche Bekenntnis zur eigenen Geschichte vorausgeht. Denn Antisemitismus ist nicht bloß eine hässliche Begleiterscheinung des Protestantismus – er hat diesen entscheidend geprägt. (Frankfurter Rundschau)

 

Wieder mehr Hassverbrechen in den USA

Laut den Daten der Bundespolizei FBI seien islamfeindliche und antisemitische Übergriffe in den USA im Vergleich zu den Vorjahren drastisch gestiegen. Auch in Deutschland stieg diese Zahl zuletzt deutlich an. (IslamiQ)

 

RTL empörte mit Erklärung zu Lagerfeld-Eklat

Mit der harschen Kritik an Merkels Flüchtlingspolitik sorgte Karl Lagerfeld weltweit für Aufsehen. Bei RTL-„Exclusiv“ versuchte der Sender, die Aussage des Mode-Idols zu rechtfertigen, doch sorgte eher für Empörung. Das Magazin fragte nach den Beweggründen für Lagerfelds Aussage und kam zu dem Schluss: „Das Unternehmen Chanel, für das er arbeitet, ist fest in jüdischer Hand. Eigentümer ist die Familie Wertheimer.“ Damit bedient RTL klassische antisemitische Klischees einer angeblichen jüdischen Weltverschwörung, einer vor allem unter Antisemiten beliebten Verschwörungstheorie. (Focus OnlineWelt)

 

Erneute antisemitische Vorfälle bei Fußballspielen in Sachsen

Lazio Rom macht Schule, auch deutsche Fans nutzen das Konterfei des jüdischen Mädchens Anne Frank um ihre Gegner zu verhöhnen. Vor der Partie Schalke gegen Borussia Dortmund wurden Aufkleber in Umlauf gebracht und auch in Sachsen zeigt sich, Antisemitismus im Fußball ist ein Problem. (Deutschlandfunk)

 

Makkabi-Chef Meyer: Sport bei Antisemitismus-Bekämpfung zu passiv

Verbände sind nach Ansicht von Makkabi Deutschlands Präsident Alon Meyer beim Kampf gegen Antisemitismus im Sport zu passiv. „Die Verbände tun zu wenig Aktives. Es gibt keine Fortbildungen, keine Lehrgänge, keine Weiterbildungen über den Umgang mit Judenfeindlichkeit. Da habe ich in Deutschland nichts drüber gehört“, sagte der Chef des Jüdischen Turn- und Sportverbandes in Deutschland. Inzwischen verschärfte Strafen würden nur oberflächliche Wirkungen haben, meinte Meyer. „Wir lösen das Problem nur durch Sensibilisierung. Durch Strafen ändert niemand seine Meinung, er behält sie zukünftig nur für sich.” (Zeit)

 

Schülerin erhält Zivilcourage-Preis gegen Antisemitismus

Eine Dresdner Schülerin wehrt sich im Handychat ihrer Klasse gegen Antisemitismus. Dafür wird sie ausgelacht und beleidigt. Sie habe „wohl zu viele tote Juden eingeatmet“, wird ihr geschrieben. Jetzt hat sie den Preis für Zivilcourage gegen Rechtsradikalismus, Antisemitismus und Rassismus des Förderkreises „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ erhalten. (Dresdner Neueste NachrichtenBerliner Morgenpost)

 

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