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Monatsüberblick Juni 2016 Homofeindlichkeit und Sexismus

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Unterstützung für Gina-Lisa Lohfink auf Twitter. (Quelle: Screenshot Twitter, 15.07.2016)

Zusammengestellt von Simone Rafael

 

Sexismus 

Debatte um deutsches Sexualstrafrecht: Das belächelte „Nein“ der Gina-Lisa Lohfink

Der Prozess um die angebliche Falschaussage von Gina-Lisa Lohfink hat die Debatte um eine Verschärfung des Sexualstrafrechts neu entfacht. Sie zeigt gleichzeitig auf, wie rückständig und gefährlich Justiz, Polizei, Medien und Gesellschaft bei Gewalt gegen Frauen urteilen – vor allem, wenn bei einer Grenzüberschreitung das Opfer nicht den gängigen bürgerlichen Stereotypen entspricht. Was war passiert? 2012 tauchte ein Video auf, das die aus Privatfernsehsendungen wie „Germany’s Next Topmodel“ und Boulevardschlagzeilen bekannte Lohfink beim Geschlechtsverkehr mit zwei Männern zeigt. Diese hatten das Bildmaterial bereits wenige Stunden nach der Nacht verschiedenen Medien zum Kauf angeboten und später ins Internet gestellt. Lohfink sagte im Video mehrmals „Hört auf“. Zwei Wochen später zeigte sie die beiden Männer wegen Vergewaltigung an. Lohfink geht davon aus, dass man ihr an jenem Abend K.O.-Tropfen verabreicht habe, erklärte sie gegenüber der Polizei. Die Männer hätten zudem das Video gegen ihren Willen aufgenommen und veröffentlicht. Die K.O.-Tropfen konnten jedoch zum Zeitpunkt der Anzeige nicht mehr im Blut nachgewiesen werden. Das Gericht stellte die Verfahren gegen die beiden Männer ein und Lohfink war auf einmal selbst die Schuldige: Wegen angeblicher Falschbeschuldigung soll sie nun 24.000 Euro Strafe zahlen. Seit Juni steht sie dafür vor Gericht. Auf verschiedenen Ebenen ist die Wendung dieser Verhandlung nicht nur absurd, sondern symptomatisch für eine grundlegende gesellschaftliche Schieflage  (ND, vgl. Spiegel Online). Solidarität wird unter dem Hashtag #TeamGinaLisa und #Neinheisstnein auf Twitter geäußert (sternTagesspiegel). Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass ihr die Richterin die Vergewaltigung nicht abnimmt und sagt, das „Hör auf“ scheine sich doch nur auf das Filmen bezogen zu haben, veröffentlicht „Komiker“ Atze Schröder noch einen sexistischen Spott für Wiesenhof, der sich über das Vergewaltigungsopfer lustig macht (Spiegel online).

 

?“Bester Aufrissplatz“: Wie Identitäre über Frauenhäuser denken

„Frauenhaus. Bester Aufrissplatz. Eine ist immer da.“, „Bordellschutzhaus“ – das sind nur einige der Meldungen, die gestern von Sympathisanten der „Identitären Bewegung“ in den sozialen Netzwerken unter dem Hashtag „fr4uenhouseg4ng“.verbreitet wurden. Sogar ein Video wurde von Martin S., dem Leiter der neurechten Gruppe, im Netz veröffentlicht. Folgender Dialog ist darin zu finden:Martin S.: „Einen letzten Kommentar, bevor wir ins Frauenhaus Graz gehen?“Patrick L. (IB Steiermark): „Du hast mir versprochen, dass man sich dort die Frauen aussuchen kann.“Martin S. hatte zuvor angekündigt, nach Graz zu kommen, weil es dort angeblich eine Attacke auf die Wohnung eines IB-Aktivisten mit roter Farbe gegeben hätte. Als weiteren Punkt seiner Reise diskutierte er auf Twitter, ob er lieber in das linke Veranstaltungszentrum „Sub“ gehen oder dem Frauenhaus einen Besuch abstatten solle. Die Benannten fassten die Ankündigung als Bedrohung auf. Besonders zynisch: Noch zu Weihnachten hatte die IB dazu aufgerufen, im Rahmen einer sogenannten „Patriotischen Solidarität“ Spenden an das Frauenhaus Graz zu übergeben. Von einer solchen Spendenaktion weiß das Frauenhaus Graz übrigens nichts (Vice.com)

 

Gender 

„Genderwahnsinn“: Die vielen Gegner des Feminismus

Die Angst vor dem „Genderwahnsinn“ verbindet die Mitte mit dem rechten Rand. Woher kommt die Wut auf sexuelle Vielfalt? Was macht Antifeminismus so attraktiv? Und wie steht er zum Rassismus? In der Böll-Stiftung wagten Gender-Experten eine Analyse ihrer Gegner. AfD, Pegida, oder der Front National verbinden reaktionäre Rollenbilder und Rechtspopulismus. Dennoch: An vorderster Front stehen oft selbstbewusste Frauen wie Frauke Petry oder Marine Le Pen. Und ein anderes Paradox: Wenn gegen Muslime zu Felde gezogen wird, dann stellen rechtspopulistische Bewegungen auf einmal die Rechte von Frauen in den Mittelpunkt (ND

Gewalt: Es ist ein Junge

Wenn wir von Schlägereien, Massenmord, Vergewaltigung oder Mord in oder nach Beziehungen hören, fragen wir nicht mehr: Weiß man schon das Geschlecht? Wir gehen davon aus, dass es Männer waren. Wenn wir uns bei jedem einzelnen Fall männlicher Gewalt fragen, ob wir uns ernsthaft vorstellen können, dass eine Frau diese Taten begangen haben könnte, müssen wir wohl antworten: nur mit Mühe. Wir sind daran gewöhnt, dass es Männer sind, die glauben, sie könnten anderen vorschreiben, wie diese sein sollten, und die meinen, entscheiden zu können, wer leben darf und wer nicht. Dabei geht es um nichts Geringeres als die Frage, wem die Welt gehört. Doch je mehr wir uns in jedem einzelnen dieser Fälle einreden, dass dies die Tat eines Verrückten gegen die gesamte Menschheit war, umso weniger verstehen wir, was da passiert ist. Es ist ein Problem, wenn Jungs und Männern immer wieder erzählt wird, dass ein „richtiger Kerl“ nicht weine, eine ausschweifende und geradezu animalische Sexualität habe und alles, was sich ihm in den Weg stellt, eigenhändig beiseite räumen müsse – ein Problem für Frauen und Männer (Spiegel Online

Zwist um das Gender-Sternchen: Von Demokrat zu Demokrat*in

Die hoffnungsfroh gestartete grün-schwarze Koalition in Baden-Württemberg trägt bei Twitter ihren ersten Beziehungsstreit aus: Grüne und CDU sind uneins über geschlechtergerechte Sprache. Das kleine Sternchen in dem erst vor drei Wochen so hoffnungsfroh gestarteten grün-schwarzen Regierungsbündnis in Baden-Württemberg das erste Koalitionsgewitter ausgelöst, oder besser: ein Koalitionsgetwitter. Die Öffentlichkeitsarbeiter*innen der neuen Landesregierung hatten am Mittwoch über den Twitter-Account @regierungBW folgende Botschaft verbreitet: „Der grün-schwarze KoaVertrag ist ein demokratisches Reifezeugnis und das Ergebnis intensiver Verhandlungen guter Demokrat*innen“. Prompt erfolgte in dem sozialen Netzwerk ein Ordnungsruf des CDU-Bundestagsabgeordneten Steffen Bilger, zugleich Bezirksvorsitzender der Union Nordwürttemberg: „Lassen Sie bitte die Genderschreibweise in LandesregierungsTweets!“ Dabei tut das doch keinem weh (Tagesspiegel). Auch in Berlin Friedrichshain-Kreuzberg wird um das Gender-Sternchen gestritten: Dort wurde es eingeführt – doch Fragesteller im Bezirksparlament wehren sich dagegen, dass auch ihre Fragen gegendert werden (Berliner Woche). Und bei der ZEIT muss sich eine freie Autorin mit einem Redakteur streiten und dokumentiert dies – sehr lesenswert. Auch eine absurdde Lösung fand übrigens der Kreistag Teltow-Fläming: Dort sind – um Gender-Sternchen oder Ähnliches zu vermeiden – die Hauptsatzung nur mit männlichen Formen verfasst. Dafür wird die Geschäftsordnung ausschließlich mit weiblichen Formen verfasst. Was beides weder geschlechtergerecht noch einleuchtend ist (MAZ).

 

Biologieprofessor mit Aluhut und gegen Gender

Der Biologieprofessor, der im letzten Jahr durch seine Tiraden gegen Gender Studies, Feminismus und Flüchtlinge von sich reden machte, hat auf seiner Reise nach rechts außen einen weiteren Schritt getan und im „Compact“-Magazin wüste Verschwörungstheorien verbreitet. Der Kasseler Professor für Pflanzenphysiologie und Evolutionsbiologie hatte kürzlich in seinem Buch „Das Gender-Paradoxon“ sein Unverständnis in Sachen Geschlechterforschung, Wissenschaftstheorie und Sozialwissenschaften auf quälend langen 440 Seiten ausgebreitet. Seitdem war es ruhig geworden um ihn. Im „Compact“-Magazin wurde dem Professor nun ein neues Forum auf seinem Weg nach ganz rechts außen geboten. Darin sagt er etwa: „Wenn ich spekuliere, dann würde ich sagen ja, man kann hinter dem Ganzen einen Generalplan erkennen. Es kann schon sein, dass Deutschland beziehungsweise Mitteleuropa regierbarer gemacht werden soll und dass hinter dieser Politik-Agenda praktische Interessen stehen. […] Es drängt sich der Verdacht auf, dass diese Gender-Biopolitik zu einer leichteren Lenkbarkeit der betreffenden Menschen führen soll.“ (Ruhrbarone)

 

Online-Petition: Auch „Demo für alle“ will Aids-Aufklärung stoppen

Kopulierende Comicfiguren auf Plakatwänden, die für die Benutzung von Kondomen werben, erregen die „Demo für alle“. Die homophobe Anti-Bildungsplan-Bewegung hat am Freitag eine Onlinepetition gegen die „schamverletzenden Bilder“ der neuen Safer-Sex-Kampagne „Liebesleben“ gestartet. Bereits Ende Mai hatte Sören Hauptstein, der Chef der AfD-Jugendorganisation „Junge Alternative“ Niedersachsen, wegen dieser angeblichen Verbreitung von Pornografie eine Strafanzeige gegen die verantwortliche Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gestellt (queer.de berichtete). Die Poster-Kampagne mit hetero- wie homosexuellen Figuren hatte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) Anfang Mai auf einer Pressekonferenz selbst vorgestellt (queer.de berichtete). Ziel ist es, mit Cartoon-Figuren „humorvoll, verständlich und plakativ“ die Präventions-Kernbotschaften unters Volk zu bringen. Sie lauten: „Benutz Kondome“ und „Wenn was nicht stimmt, ab zum Arzt“. Die Motive kleben derzeit deutschlandweit an über 65.000 Plakatwänden (queer.de).

 

Homo- und Transfeindlichkeit

Berlin: Beleidigung mit homophobem und rassistischem Hintergrund in Neukölln

Nach den Schilderungen eines 27-Jährigen telefonierte dieser am Freitag gegen 22.40 Uhr auf dem Vorplatz des S-Bahnhofs Herrmannstraße. Nachdem er das Telefonat beendet hatte, soll er unvermittelt von einem Passanten homophob und rassistisch beleidigt worden sein. Der Beschimpfte ging daraufhin weg und soll dabei von dem Verdächtigen, der weiterhin beleidigende Worte von sich gab, verfolgt worden sein. Der 27-Jährige machte mit seinem Handy ein Video des Mannes und teilte ihm dies auch mit. Im Anschluss soll der Beleidigte von dem Täter angegriffen, gegen eine Wand gedrückt und gewürgt worden sein. Passanten bemerkten das Geschehen und gingen dazwischen, woraufhin der mutmaßliche Angreifer von dem 27-Jährigen abließ. Die zwischenzeitlich alarmierte Polizei konnte den 44-jährigen Tatverdächtigen festnehmen (ND). 

Der Attentäter von Orlando: Islamist, homophob, beides?

Omar Mateen ist der Name, jenes Mannes, der am Sonntag in einem Homosexuellen-Klub in Orlando im US-Staat Florida 50 Menschen erschoss und rund ebenso viele verletzte. Die Polizei hat die Identität des Mannes bekannt gegeben. Mateen hat für die weltgrößte Sicherheitsfirma G4S gearbeitet. Dies bestätigte ein Sprecher des britischen Unternehmens in der Nacht auf Montag. Der Mann sei seit 2007 für G4S tätig gewesen und habe im Dienst eine Waffe getragen. Der Mann hat nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden Sympathien für die Terrormiliz „Islamischer Staat“ bekundet. Der 29-jährige US-Bürger mit afghanischen Eltern führte seinen Angriff mit einem Sturmgewehr aus. Er erwarb seine Waffen kurz vor der Tat legal, obwohl die US-Bundespolizei FBI schon 2013 und 2014 wegen möglicher IS-Verbindungen gegen ihn ermittelt hatte. Nach Angaben des FBI bekannte er sich in einem Anruf bei der Polizei kurz vor der Bluttat zu der Terrorgruppe. Die Ermittlungsbehörden legten sich aber zunächst nicht auf ein Motiv fest. Der Vater des mutmaßlichen Täters sagte dem Sender MSNBC, er glaube nicht an ein religiöses Motiv. Stattdessen deutete er an, dass sein Sohn starke Antipathien gegen Homosexuelle gehegt habe. Omar sei einmal extrem wütend geworden, als sich zwei Männer in der Öffentlichkeit geküsst hätten. „Sie tun das, und mein Sohn sieht zu“, habe er gesagt. Der Vater, ein politischer Aktivist, äußerte sich in Sozialen Netzwerken selbst abfällig über Homosexuelle.  Die Ex-Frau schloss homosexuelle Tendenzen des Schützen nicht aus, sein Vater hingegen geht davon aus, dass sein Sohn nicht schwul war. Einige Besucher des Pulse sagten Journalisten jedoch, sie hätten Mateen dort mehrfach angetroffen. Er soll betrunken gewesen sein und andere Gäste angesprochen haben. Mitarbeiter des Clubs konnten sich jedoch nicht an ihn erinnern. Für eine Dating-App, die vor allem Schwule nutzen, war Mateen den Berichten zufolge ebenfalls registriert. Das FBI versucht derzeit herauszufinden, welche Angaben der Wahrheit entsprechen. Auch Onlineforen für Homosexuelle besuchte Mateen. Die Ermittler rätseln noch, ob er sich in den Chatrooms aus privaten Gründen registrierte oder aber, um andere auszuspionieren. (DiePresse). (Die ZEIT). 

Die LGBT-Community nach dem Anschlag von Orlando: Homophobie trotz Gleichstellung

Die LGBT-Community reagiert mit grosser Betroffenheit auf das Blutbad von Orlando. In den USA haben Schwule und Lesben zwar das Recht auf Ehe, kämpfen aber noch um volle gesellschaftliche Akzeptanz. Der Anschlag in Florida ist nicht nur das schlimmste Terrorattentat in den USA seit dem 11. September 2011, sondern auch das opferreichste Verbrechen gegen Homosexuelle in der amerikanischen Geschichte. Mit entsprechend grosser Betroffenheit reagierten Vertreter der Bewegung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transsexuellen (LGBT) auf der ganzen Welt auf das Blutbad. Denn ein Massaker in einem Szene-Klub während des amerikanischen Pride-Monats ist ein symbolträchtiger Angriff auf die Freiheit und die Lebensform von Schwulen und Lesben. Vielerorts wurden Mahnwachen organisiert, die Regenbogen-Flagge als Symbol der LGBT-Bewegung war im Internet omnipräsent und zierte den Eiffelturm in Paris oder das World Trade Center in New York. «Der 12. Juni wird als einer der dunkelsten Tage in die Geschichte der LGBT-Gemeinschaft eingehen», sagte der Aktivist Stuart Milk, dessen Onkel Harvey Milk, ein legendärer schwuler Politiker und Bürgerrechtler, 1978 in San Francisco erschossen wurde (nzz)

 

Wegen dieses Songs gegen Homophobie verlor Maksim Reimer seinen Plattenvertrag

Er hat nicht nur eine wunderbare Stimme, sondern auch Mut und Rückgrat: Gegen den ausdrücklichen Rat seines Labels produzierte Maksim Reimer ein Musikvideo mit einem klaren Statement gegen Homophobie und veröffentlichte es nach dem Orlando-Masser sogar vorzeitig – die Plattenfirma kündigte daraufhin nach Angaben des 25-jährigen Sängers den Vertrag. Im Mittelpunkt von Maksims Debütsingle „You Found Me (AGAINST HOMOPHOBIA)“ steht ein junges lesbisches Paar. „Ich finde, es gibt leider nur sehr wenige Videos, in denen die Liebe zwischen zwei Frauen auf eine seriöse Art und Weise dargestellt wird“, meinte Reimer im Interview mit „Enough is Enough“. „In Musikvideos und Songs geht es – wenn es um lesbische Liebe geht – oft um Experimentieren oder einfach um Hetero-Männerfantasien. Deswegen war es mir wichtig, eine ehrliche Liebesgeschichte zwischen zwei Frauen darzustellen.“ Der junge Sänger ist selbst schwul. Im Alter von 14 Jahren flüchtete er zusammen mit seinen Eltern aus dem russischen Kasan nach Deutschland. Seine Eltern wollten ihrem Sohn eine Jugend und Zukunft im homophoben Russland ersparen – noch bis heute ist seine Familie deswegen geteilt (queer.de).

 

 

Islam und Homophobie: Im Paradies warteten auch zarte Jünglinge

Der arabischen Welt war über Jahrhunderte vollkommen egal, ob jemand homo- oder heterosexuell war. Heute ist das vollkommen anders. Wie kam es zum Schwulenhass der modernen islamischen Extremisten? Hetero, homo – in der arabischen Welt waren das über Jahrhunderte keine Kategorien, in denen Sex gedacht und genossen wurde. Im Gegenteil: Völlig zwanglos wurde homoerotische Lust besungen und bedichtet. Prüderie fand erst mit den Kolonialmächten ihren Weg in den Nahen Osten. Mit verheerenden Folgen. Wer heute etwa in Saudi-Arabien, dem Iran oder einem von sieben weiteren islamischen Ländern bei homosexuellen Handlungen erwischt wird, kann mit dem Tod bestraft werden. Junge Frauen und Männer galten im Nahen Osten die längste Zeit als gleichermaßen anziehend. Kein Muslim musste sich zwischen hübschen jungen Männern und ebenso hübschen jungen Frauen entscheiden. Nicht mal der Koran kennt ein explizites Verbot von Homosexualität. Im Gegenteil. Wenn man dessen Paradiesbeschreibungen Glauben schenken mag, dann warten im Jenseits nicht nur die viel zitierten Jungfrauen, sondern auch zarte Jünglinge. Wer hier aufgenommen wird, der darf „auf gestickten Polsterkissen“ sitzen, „umkreist von Jünglingen“, die andauernd und bis in alle Ewigkeit Getränke nachschenken und Obst servieren. Was man sonst noch mit ihnen machen kann, lässt der Koran offen (Die Welt).

 

Der Papst sagt, die Kirche sollte Homosexuelle um Vergebung bitten

Die Kirche sollte sich nach Worten von Papst Franziskus bei Homosexuellen, Armen und anderen vernachlvernachlässigten Menschen entschuldigen. «Die Christen sollten dafür um Vergebung bitten, dass sie viele falsche Entscheidungen begleitet haben», sagte das katholische Kirchenoberhaupt am Sonntagabend auf dem Rückflug von seiner dreitägigen Armenien-Reise, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Er schloss auch vergewaltigte Frauen und ausgebeutete Kinder mit ein. Mit Blick auf Schwule und Lesben wiederholte der 79-Jährige, sie dürften nicht diskriminiert werden. «Sie müssen respektiert» und seelsorgerisch begleitet werden (Watson.ch). 

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