Am Samstag, 20. März 2021, versammelten sich rund 5.000 Atlantaner*innen in der Innenstadt, um gegen anti-asiatischen Rassismus zu demonstrieren. Vier Tage zuvor erschoss ein weißer US-Amerikaner acht Menschen in mehreren asiatischen Wellnessclubs in Atlanta. Der Täter wurde festgenommen, bestritt aber ein rassistisches Tatmotiv, obwohl sechs der acht Todesopfer Frauen mit asiatischen Wurzeln sind. Dem Täter zufolge leide er an einer „Sexsucht“ und wolle „diese Verführung auslöschen“. Dass er asiatischstämmige Frauen offenbar nur als „Verführung“ ansieht, zeigt die rassistische und frauenfeindliche Dimension des Anschlags.
Die Gedenkdemonstration fand in der Nähe des Georgia-State-Capitol-Gebäudes statt. Politiker*innen und Aktivist*innen hielten Reden, darunter Bee Nguyen, die erste vietnamesisch-amerikanische Abgeordnete im Repräsentantenhaus von Georgia, sowie die frisch gewählten demokratischen Senatoren Jon Ossoff und Reverend Raphael Warnock. Nguyen beschrieb den Anschlag als „einen Angriff auf die asiatische Gemeinschaft“, Warnock zitierte Martin Niemöllers Rede „Habe ich geschwiegen…“ und Ossoff betonte die Notwendigkeit von strengeren Waffengesetzen. Mehrere Redner*innen erwähnten auch die Solidarität der „Black Lives Matter“-Bewegung für die Gedenkdemonstration und Betroffene anti-asiatischer Gewalt. Nach den Reden lief der bunte Demonstrationszug durch die Stadt und skandierte die Parolen „Stop Asian Hate“ und „End White Terrorism“. Anwesend waren viele Familien sowie Menschen, die zum ersten Mal demonstrierten.