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Nachwuchs-Kicker antirassistisch schulen Gewinner des Integrationspreises des DFB

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Am Vorabend des Australien-Länderspiels wurden die Preisträger in Düsseldorf in den Kategorien ?Verein?, ?Schule?, und ?Sonderpreis? geehrt. Rolf Hocke, DFB-Vizepräsident für Prävention, Integration, Freizeit- und Breitensport, Ursula Schwarzenbart, Leiterin des Global Diversity Office der Daimler AG und Nationalspieler Cacau überreichten den Gewinnern die Schlüssel zu ihrem Siegerpreis: einem neuen Mercedes-Benz Vito. Die Zweitplatzierten erhalten je 10.000 Euro, die Drittplatzierten jeweils 5.000 Euro.

Ziel des Preises ist es, Projekte und Aktivitäten zu unterstützen, die mithilfe des Fußballs die Integration von Kindern und Jugendlichen ? insbesondere von Mädchen ? mit Migrationhintergrund auf vorbildliche Art fördern. Er wurde im Jahr 2007 gemeinsam von DFB und Mercedes-Benz ins Leben gerufen.

?Durch die Verleihung des Integrationspreises wollen wir darauf aufmerksam machen, dass auch an der Basis bei den kleinen Vereinen tagtäglich wertvolle Arbeit für die Integration geleistet wird. Auch dort hat Fußball eine Fußball verbindende Kraft und grenzt niemanden aus. So kann er einen wichtigen integrativen Beitrag in unserer Gesellschaft leisten?, sagt DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger.

Der Integrationspreis wird in den drei Kategorien ?Schule?, ?Verein? und ?Sonderpreis? vergeben. Zehn Institutionen werden so als Erst-, Zweit- und Drittplatzierte ausgezeichnet. Alle 224 übrigen Bewerber erhalten als Anerkennung für ihre integrative Arbeit jeweils vier Tickets für ein Spiel der Frauen- oder Männer-Nationalelf ihrer Wahl.

Die Gewinner in den jeweiligen Kategorien

Die Spielvereinigung Kaufbeuren e.V., ein Verein aus dem Süden Deutschlands, landete in der Kategorie ?Verein? auf Rang eins. Der Verein überzeugte mit seiner strategischen Herangehensweise. So schulte er 2007 und 2008 zunächst alle Betreuer und Übungsleiter zu den Themen Gewaltprävention und interkulturelle Kompetenz. Auf dieser Basis wurden anschließend Fairplay-Richtlinien erarbeitet, die für die gesamte Vereinsarbeit gelten. Der Verein veranstaltet regelmäßige Trainingscamps zur Toleranz- und Demokratie-Erziehung und baut aktuell ein lokales Integrationsnetzwerk für Jugendliche mit Migrationshintergrund auf.

Beeindruckend ist auch die Fähigkeit, tatkräftige Kooperationen aufzubauen: ?Integration wollen wir in jeder Hinsicht vorleben. Daher binden wir Schulen, die örtliche Polizei oder professionelle Anti-Aggressionstrainer ein und stellen unsere Ideen benachbarten Vereinen zur Verfügung?, erklärt Stefan Günter, Pressesprecher des Vereins.

Platz eins in der Kategorie ?Schule? erreichte die Gesamtschule Horst. Sie liegt in einem Gelsenkirchener Stadtteil, in dem besonders viele Menschen mit Migrationshintergrund leben. Die Jury beeindruckte vor allem die Vielfalt der an der Schule durchgeführten Projekte. Zum Angebot zählen Mädchen-Fußball-AGs, Übungsleiter- und Schiedsrichterkurse für Schülerinnen oder Austauschprogramme für Jungen und Mädchen mit einer ukrainischen Partnerschule. Zu den Veranstaltungen werden auch Eltern eingeladen, um Vorurteile gegenüber Mädchenfußball abzubauen. Kontinuierlich tagt darüber hinaus ein schulinterner Integrationsausschuss. Er besteht aus acht Lehrern und fünf Schülern und koordiniert die verschiedenen Projekte. ?So binden wir unsere Nachwuchs-Kicker von Anfang an sinnvoll in unsere Integrationsarbeit ein?, begründet Rainer Möllers, Schulleitungsmitglied und Ausbilder der Fußballtrainer/innen und Schiedsrichter/innen.

In der Kategorie ?Sonderpreis? siegte FAIR e.V. aus Ellwangen im Osten Baden-Württembergs. Der Jury hob hervor, dass sich der Verein mit seiner Arbeit an alle Kinder im Großraum Ellwangen wendet und damit auf bemerkenswerte Weise dazu beiträgt, Schranken zu überwinden. FAIR e.V. wurde 2008 von Vertretern mehrer Vereine in Ellwangen gegründet. Seitdem hat der Verein unter anderem eine Fußballschule für Mädchen und Jungen, Medien- und Berufsfindungskurse sowie Fußballferiencamps ins Leben gerufen. Zum Programm zählt auch eine Beitragsminderung oder ?freistellung für sozial schwache Familien. ?Unser Modell zeigt: Wenn Vereine ihre Stärken bündeln, kann daraus für die Jugend- und Integrationsarbeit viel Gutes entstehen?, sagte Thomas Stoll, 1. Vorsitzender FAIR e.V. Ellwangen.

Die Zweit- und Drittplatzierten

Kategorie ?Verein?:
SV Gremberg-Humboldt 60 / 62 Köln e.V. (2. Platz)
1. FFC Elbinsel Hamburg-Wilhelmsburg von 2006 e.V. (3. Platz)

Kategorie ?Schule?:
Berufsbildende Schule 6, Hannover (2. Platz)
Grundschule am Grünen Kamp / Astrid-Ludwig-Schule Delmenhorst (3. Platz)

Kategorie ?Sonderpreis?
(dreimal dritter Platz vergeben):
JVA Zweibrücken / JSA Schifferstadt / SWFV (3. Platz)
Stadt Göttingen, Frauenbüro (3. Platz) AWO gGmbH Aktiv Treff Düsseldorf-Wersten (3. Platz)

Mehr im Internet:

| Trainer-Wissen zum Thema Integration

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