Ideell hat Black Metal (BM) eine stark antichristliche Ausrichtung. Eine neonazistische Minderheit des BM formiert sich im Netzwerk des National Socialist Black Metal (NSBM). Dort wird die BM-typische Terminologie von Zerstörung, Apokalypse und Krieg in einen pronazistischen Kontext gestellt und mit der Verherrlichung des Holocausts in einen extremen Neonazismus gesteigert. Im Mittelpunkt steht die Ablehnung des „Widernatürlichen“ und „Schwachen“. Damit einher gehen Gewaltakte gegen als „lebensunwert“ empfundene Menschen, die von Anhängern des NSBM begangen wurden. Die NSBM-Musiker Varg Vikernes (Norwegen) und Hendrik Möbus (Thüringen) wurden wegen Morden zu Haftstrafen verurteilt und avancierten zu Kultfiguren der Szene, ihre Bands „Burzum“ und „Absurd“ zu Kultbands. In den letzten Jahren ist in Deutschland eine Öffnung des Rechtsrock-Spektrums gegenüber dem Black Metal festzustellen. In den Fanzines werden regelmäßig BM- und NSBM-Bands vorgestellt, szeneübergreifende Bandprojekte (wie die Band „Halgadom“) sowie eine strukturelle Zusammenarbeit sind keine Seltenheit mehr. Der Kleidungsstil der NSBM-Szene ist geprägt von Anleihen am Horror-Genre und am Wikinger-Klischee und reproduziert ein archaisches Männer- und Kriegerbild. Gängig ist die Verwendung von Runen und Runenschrift.
Die rechtsextremistische Orientierung von NSBM-VertreterInnen lässt sich weniger an Liedtexten als mehr an Äußerungen in Internetbeiträgen, Fanzines und auf Websites erkennen. Eine dieser Websites ist ?The Pagan Front?, ein internationaler Zusammenschluss von NSBM-Bands, -Vertrieben und ?Fanzines, auf der nationalistische, rassistische und antisemitische Veröffentlichungen stehen.
Teile dieses Texts wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von „Turn it down! – Forum für Musik // Kultur // Gegen Rechtsrock“