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NSU Wer ist das Kind im NSU-Umfeld, das beim Mieten des Tatfahrzeugs dabei war?

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21.12.2011

Wurzeln des Rechtsterrorismus: Spätere NSU-Mitglieder in der Jenaer Jugendwerkstatt
1996 bis 1997 arbeitete NSU-Frau Beate Zschäpe in der „Jenaer Jugendwerkstatt“ mit – ebenso wie NSU-Unterstützer Ralf Wohlleben und André Kapke. Den damaligen Betreuer/innen sind die späteren Mörder/innen nicht negativ aufgefallen – auch wenn wegen der Kameradschaftspräsenz viele nicht-rechte Jugendliche Maßnahmen in der Jugendwerkatt abbrachen (otz.de).

Mysteriös: NSU-Mitglieder hatten Kinderspielzeug in Wohnung und Wohnwagen
Nach aktuellem Ermittlungsstand hatten Uwe Mundlos, Uwe Bönhardt und Beate Zschäpe keine Kinder. Allerings fanden die Fahnder Kinderspielzeug sowohl im Wohnwagen, in dem sich Mundlos und Bönhardt töteten, als auch in der Zwickauer Wohnung des Terror-Trios. Und Zeugen sagen aus, dass Beate Zschäpe ein Mädchen im Vorschulalter dabei hatte, als sie den Wohnwagen für den letzten Banküberfall mietete (Sueddeutsche.de)

20.12.2011

Von A bis Z ? Das Netz der Rechtsterroristen
Der Ermittlungsstand zur Zwickauer Terrorzelle der NSU („Nationalsozialistischer Untergrund“) ist kompliziert. Wer wird für was beschuldigt? Die Welt gibt einen Überblick von Apfel, Holger bis Zschäpe, Beate.

Weitere 500 Euro von Tino Brandt für die NSUler/innen?
Nach einem Bericht des Tagesspiegels hat V-Mann Tino Brandt 500 Mark im März 1999 dem späteren Vizechef der Thüringer NPD, Ralf Wohlleben, gegeben – nach eigenen Angaben mit der Bitte, das Geld an die NSU weiterzuleiten. Unklar ist, wo das Geld blieb.

Keine Kultstätte: Haus wird abgerissen
Weil die Stadt Zwickau eine neue Kultstätte für Neonazis verhindern will, soll das Haus der mutmaßlichen Neonazi-Zelle abgerissen werden. Eine städtische Wohnungsgesellschaft hat das Grundstück deshalb jetzt gekauft (mdr.de).

19.12.2011

Geld vom Verfassungsschutz für die NSU: 2.000 DM von V-Mann veruntreut, Hunderte Mark kamen an

Offenbar wollte der Thüringer Verfassungsschutz der rechtsextremen Terrorzelle NSU („Nationalsozialistischer Untergrund“) zukommen lassen – diese brauchten das Geld für falsche Pässe. Der Verfassungsschutz war der Ansicht, dass er den Aufenthaltsort der Terrorist/innen erfahren würde, wenn Uwe Mundlos, Uwe Bönhardt und Beate Zschäpe das Geld bekämen. Dazu kam es aber nicht: Der beauftragte V-Mann Tino Brandt alias „Otto“ behielt das Geld offenbar für sich (ZEIT online, Kommentar im Tagesspiegel).

Andere Verfassungsschutz-Gelder kamen dagegen beim Terror-Trio an: V-Mann Brandt gab auch an, der Thüringer Verfassungsschutz habe über ihn zwischen vier und zehn Expemplaren des NSU-„Pogromly“-Spiel erwarb – eine „Monopoly“-Version mit Nazi-Emblemen und KZ statt Gefängnis, mit dem die Gruppe ihr Leben im Untergrund zunächst finanzierte. Ein Exemplar soll um die 100 Mark gekostet haben, berichtet die Süddeutsche Zeitung.

Für Mordanklage gegen Beate Zschäpe fehlen Beweise – dann ist die NSU auch keine terroristische Vereinigung
Die zu der Zwickauer Neonazi-Zelle gehörende Beate Zschäpe kann womöglich nicht wegen Mordes, Beihilfe zum Mord oder Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verurteilt werden. Nach Informationen der in Halle erscheinenden ?Mitteldeutschen Zeitung? geht man im Bundesinnenministerium davon aus, dass sich gegen Zschäpe letztlich nur der Vorwurf der Brandstiftung in ihrer eigenen Wohnung erhärten lasse. Die Zeitung berief sich auf die Spitze des Ministeriums. Solange Beate Zschäpe schweige, könne ihr bisher die Beteiligung an den zehn Morden der Gruppe ?Nationalsozialistischer Untergrund? nicht nachgewiesen werden. Dies hätte die Folge, dass der NSU nicht als terroristische Vereinigung gelten würde, weil eine terroristische Vereinigung laut Paragraf 129 a Strafgesetzbuch aus mindestens drei Menschen besteht. Gelinge der Nachweis der Mitwisser- bzw. Mittäterschaft von Zschäpe oder anderer inhaftierter Verdächtiger nicht, seien Böhnhardt und Mundlos im juristischen Sinne als Einzeltäter zu werten (Welt).

Anwälte mit privaten Nazi-Kontakten in Kanzlei von CDU-Anwalt
Die Rechtsanwaltskanzlei in Rastatt von Klaus Harsch, selbst CDU-Mitglied, verteidigt nicht nur gern rechtsextreme Mandanten – auch eine ihrer Anwältinnen Nicole Schneider (ehemals Schäfer), war NPD-Mitglied und sogar gemeisam mit NSU-Helfer Ralf Wohlleben Kreisvorsitzende. Nun verteidigt sie ihn (otz). Ein weiterer Anwalt der Kanzlei, Steffen Hammer, war der Sänger der Nazi-Band „Noie Werte“, bis diese sich auflöste. Die NSU unterlegte ihre Bekenner-DVDs mit deren Songs (ka-news.de). Dazu auch ein aufschlussreicher Fernsehbericht der ARD!

NSU-Mitglieder probierten vor den Morden die Rückkehr in die Legalität
Wie die Frankfurter Rundschau berichtet, haben die Mitglieder der mutmaßlichen Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund offenbar 1999 noch kurz vor Beginn ihrer Mordserie eine Rückkehr aus der Illegalität erwogen. Dazu sollte der damalige NPD-Vizechef und Rechtsanwalt Hans Günter Eisenecker Verhandlungen mit den Thüringer Behörden über Bedingungen führen, unter denen sich das Trio der Polizei stellt. Der erste Versuch scheiterte an einem Oberstaatsanwalt, beim zweiten Mal sollte ein NPD-Mann vermitteln und scheiterte ebenfalls.

NSU-Mitglieder vielleicht in Dänemark und Schweden auf Nazi-Demonstrationen
Bei der Auswertung von einer Computer-Festplatte der Zwickauer Zelle stießen Ermittler auf Spuren, die ins Ausland führen. So fand sich eine Videosequenz von August 2005, die einen „Rudolf-Heß-Gedenkmarsch“ in Dänemark zeigt. Die Fahnder prüfen nun, ob die drei Mitglieder der Zelle dabei waren. Auch in Schweden haben die Terroristen möglicherweise an einer Demonstration teilgenommen, die örtliche Neonazis in Erinnerung an einen im Dezember 2000 getöteten Musiker einer rechtsextremen Band veranstaltet hatten. (Berliner Umschau).

Vater Mundlos will Angehörige der Neonazi-Opfer um Vergebung bitten
Er beschreibt seinen Sohn als „fast schüchtern“, die Taten als unerträglich: Siegfried Mundlos, Vater eines Mitglieds der Zwickauer Zelle, will sich nach SPIEGEL-Informationen bei Angehörigen der Opfer entschuldigen. Ermittler sind auf neue Spuren der NSU gestoßen – und fahnden nun mit Hilfe von Facebook (Spiegel online).

Andre K. in der „Jungen Freiheit“: Was in der Jenaer Szene um die NSU wirklich geschah
Andre K. gilt als Urgestein im rechtsextremen Milieu Thüringens. In den frühen neunziger Jahren war er ? ebenso wie die drei NSU-Mitglieder ? in der Kameradschaft Jena aktiv. Als mutmaßlicher Unterstützer des Terror-Trios ist er ins Visier der Terrorfahnder geraten. Nun brach er sein Schweigen für die Junge Freiheit, und offenbarte interessante Einblicke in die damalige Szene (Endstation rechts).

Ermittlungen: Verfassungschutz arbeitete gegen Poliziei
Und noch mehr Skandalöses beim Thüringer Verfassungsschutz: Bei der Observierung eines V-Manns war die Polizei nicht allein: Geheimdienstler informierten den Neonazi über die Aktion – die dann auch wenig erfolgreich war (ZEIT online, Spiegel online).

„Weiße Bruderschaft Erzgebirge“
Bei ihren Ermittlungen zur Terrorgruppe ?Nationalsozialistischer Untergrund? (NSU) gehen die Behörden neuen Spuren in die militante Neonaziszene Sachsens nach. Ins Visier gerückt ist nach Informationen der ?Berliner Zeitung? die rassistische Gruppe ?Weiße Bruderschaft Erzgebirge? (WBE). Zur WBE sollen die mutmaßlichen NSU-Helfer aus Johanngeorgenstadt, André E., Matthias D. und Mandy S. enge Beziehungen unterhalten haben. Die ?Bruderschaft? wiederum pflegte enge Verbindungen zur Thüringer Blood&Honour-Szene, in der auch die mutmaßlichen NSU-Terroristen Böhnhardt und Mundlos aktiv waren (meinestadt.de, Junge Welt).

War Beate Zschäpe bei Selbstrichtung in Wohnwagennähe?
Die inhaftierte mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe soll sich am 4. November in unmittelbarer Nähe des Wohnmobils aufgehalten haben, in dem sich die beiden anderen Mitglieder der Zwickauer Terrorzelle, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos, töteten. Dafür habe die Bundesanwaltschaft inzwischen Belege (Handelsblatt).

NSU-Helfer deutschlandweit – neue Spuren in Rheinland-Pfalz, Sachsen und Bayern
Rheinland-Pfalz: Nach Informationen der Frankfurter Rundschau ist der bekannte Ludwigshafener Neonazi Malte R. ins Visier der Ermittler gerückt. Er soll eine maßgebliche Rolle bei der dortigen Nazi-Gruppe Lunara einnehmen und Schießübungen im Ausland organisiert haben. Lunara bewerten die Behörden anscheinend als terroristische Vereinigung. Die Ermittler zählen ihn wie den Thüringer Neonazi und ebenfalls mutmaßlichen NSU-Unterstützer Thomas G. (Passwort „struckmandy“) auch zur internationalen Nazi-Organisation ?Hammerskin Nations? (HSN).

Die wiederum hatte auch Kontakt zu Daniel G., Kopf von „Gigi und die braunen Stadtmusikanten“. Deren CD mit dem Lied „Döner-Killer“ erschien 2010 in Sachsen beim Nazi-CD-Label „PC Records“. Das LKA setzte die CD auf de Index. Gegen den Verleger Yves R. ermittelte Sachsens Polizei wegen Volksverhetzung. Einen Bezug zur Mordserie stellte man nicht her (Südkurier, svz.de).

In Bayern hatte die NSU offenbar Helfer, die in Nürnberg mögliche Tatorte recherchierte, berichtet die ARD in einem guten Fernsehbericht.

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