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Oury Jalloh Migrant/innenorganisationen, Opferberatungsstellen und Flüchtlingsrat fordern juristische und politische Aufarbeitung

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Demonstration in Gedenken an Oury Jalloh im Januar 2017 in Dessau. (Quelle: Flickr / Strassenstriche.net / CC by NC 2.0)

Neue Entwicklungen im Todesfall Oury Jalloh: Vertrauen in den Rechtsstaat erschüttert – Migrant*innenorganisationen, Opferberatungsstellen und Flüchtlingsrat fordern juristische und politische Aufarbeitung   Wie überregionale Medien gestern mit Bezug auf Recherchen des ARD-Magazins Monitor berichteten, geht die Staatsanwaltschaft in Dessau-Roßlau mittlerweile davon aus, dass Dritte, d.h. Polizeibeamte für die Tötung und Verbrennung Oury Jallohs im Polizeigewahrsam verantwortlich sind. Diese Einschätzung wurde nie öffentlich gemacht, die Staatsanwaltschaft Halle hat sogar erklärt, das Verfahren endgültig einstellen zu wollen, da es keine Anhaltspunkte für eine „Beteiligung Dritter“ gebe.  Angesichts dieser schockierenden und nicht nachvollziehbaren Tatsachen ist unser Vertrauen in den Rechtsstaat – in der ersten Woche der Nebenklageplädoyers im NSU-Verfahren – ein weiteres Mal nachhaltig erschüttert worden.  Wir fordern nachdrücklich die Wiederaufnahme der Ermittlungen und eine vollständige juristische Aufklärung des Falles.  Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass hier Täter geschützt, Straftaten vertuscht und rechtstaatliche Prinzipien mit den Füßen getreten werden. Der Forderung nach  unabhängigen Ermittlungen schließen wir uns an. Ebenso erwarten wir von der Regierungskoalition in Magdeburg Bemühungen für eine schonungslose Aufklärung des Vorgangs und möglichen Fehlverhaltens von Verantwortlichen in Polizei und Justiz, etwa im Rahmen eines Untersuchungsausschuss.  Im Januar werden wir am Todestag Jallohs eine Mahnwache vor der Polizeiwache in Dessau abhalten, und erneut einfordern, dieses Tötungsdelikts aufzuklären und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.  Verband der Migrantenorganisationen Halle e.V. Multikulturelles Zentrum Dessau e.V. Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt e.V. Mobile Beratung für Opfer rechter Gewalt (Sachsen-Anhalt)    Aktuelleste Entwicklung: Die ZEIT berichtet: „Das Verfahren um den Tod des Asylbewerbers Oury Jalloh könne nach Ansicht der Generalstaatsanwaltschaft im Falle neuer Erkenntnisse jederzeit wieder aufgenommen werden. „So eine Einstellung bedeutet nicht den Tod des Verfahrens“, sagte ein Sprecher der Behörde in Naumburg (Sachsen-Anhalt).“

 

Mehr zum Fall Oury Jalloh:

Neue Erkenntnisse: Asylbewerber Oury Jalloh wurde vermutlich ermordetBreak the Silence – Initaitive Oury Jallohvgl. ZEIT: Schrecken ohne Ende 

 

Das Foto wurde unter Creative Commons Lizenz CC by NC 2.0 veröffentlicht.

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