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Petereit, David

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Nach dem Einzug der NPD-Fraktion in den Schweriner Landtag wurde David Petereit als Mitarbeiter des Rostocker Abgeordneten Birger Lüssow eingestellt. Der Student der Rechtswissenschaften an der Universtität Rostock galt seit Jahren als führender Kopf der „Kameradschaft“ Mecklenburgische Aktionsfront (MAF) im Raum Neustrelitz. Zur NPD stieß er erst rund ein Jahr vor der Landtagswahl. Ende 2005 war er bereits Vorsitzender der Landesschieds-Kommission der Partei.

Multifunktionär Petereit ist Herausgeber der vom Verfassungsschutz als „neonazistisch“ eingestuften Publikation Der weiße Wolf. Das Heft war 1996 in der Justizvollzugsanstalt Brandenburg als „Rundbrief für Kameraden“ gegründet worden. In Ausgabe 1/2006 gab der Bremer Neonazi Markus Privenau den Ausstieg seiner Frau bekannt, outete ihren Aufenthaltsort und endete mit der „Hoffnung“, dass die „Verräter eines Tages vor ein Reichsgericht gestellt werden können und sie dort ihre gerechte Strafe erhalten“.

Petereit wirkt auch in politischen Vorfeldorganisationen wie dem Kulturkreis Mecklenburg-Strelitz und der Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ) mit. Mit dem „Kulturkreis“ versucht Petereit in der Region jüngere Anhänger zu ködern. Es werden Volkstänze, Wanderungen und Sportveranstaltungen angeboten. Im Juli 2006 reiste Petereit gemeinsam mit rund 20 Anhängern der HDJ, sowie des Heimatbund Pommern zu Kameraden nach Schweden.

Alljährlich organisiert David Petereit den sogenannten „Tollense-Marsch“ in Neubrandenburg ? zum Gedenken an den 1930 gestorbenen SA-Führer Horst Wessel. An dem etwa 40 Kilometer langen Marsch nahmen zwischen 80 und 130 Neonazis aus den Reihen von Mecklenburgischen, Brandenburger und Berliner „Kameradschaften“ und der HDJ teil.

Seit April 2007 zeichnet Petereit auch für einen Online-Shop namens „Levensboom“ verantwortlich. Dort werden neben völkischem Liedgut u.a. ein Buch Arische Jugend und Bücher zur Waffen-SS verkauft. Nebenbei betreibt Petereit den „Neuteutonia-Verlag für Schriften und Tonträger“.

Zum Thema

Literatur

Die Broschüre Ferien im Führerbunker ? Die neonazistische Kindererziehung der HDJ von Andrea Röpke (ARUG, Braunschweig 2007)

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