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Presseschau … 20.05.2021

Fast 1000 Berliner*innen auf rechtsextremen Feindeslisten +++ Prozessbeginn in Frankfurt : Plante Franco A. wirklich einen Anschlag? +++ Rechtsextremer Corona-Skeptiker droht mit Amoklauf: Belgien sucht nach schwerbewaffnetem Berufssoldaten +++ Rechte „Gruppe S“ plante wohl Terroranschlag in Bielefeld +++ Verfassungsschutz stuft 28 als rechtsextrem ein Bundesweit mehr als 2700 Corona-Demos seit August 2020 +++ Von Beleidigung bis Körperverletzung: Sachsens Reichsbürger-Szene war auch 2020 unvermindert kriminell aktiv +++ Rechtsradikale Lehrkräfte – Wie Schulen und Behörden mit ihnen umgehen sollen +++ Grüne und CDU als „Komplizen des Schweigens“ in Hessen +++ Pirmasens: Verfahren gegen NPD-Funktionärin: Prozess am Landgericht vertagt +++ Berlin steht ein langes Demo-Wochenende bevor +++ Bundestagsdebatte zu Antisemitismus Mit ganzer Härte gegen den Hass +++ Appelle gegen Antisemitismus vor Pro-Israel-Demo in Berlin +++ Die Metamorphosen des Antisemitismus +++ Bürgerschaft gegen Naidoo-Auftritt in Rostocker Stadthalle.

Gewalt und Bedrohung

Polizei vereitelte offenbar Anschlag auf Bremer Synagoge

Am Mittwoch hat die Bremer Polizei offenbar einen Anschlag auf eine Synagoge im Stadtteil Schwachhausen vereitelt. Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen, der 42-Jährige wurde in Jerusalem geboren.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article231247359/Antisemitismus-Polizei-vereitelte-offenbar-Anschlag-auf-Bremer-Synagoge.html

Update: Der Verdacht hat sich nicht erhärtet:

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/bremen-anschlag-auf-synagoge-geplant-verdaechtiger-festgenommen-a-e99201c8-c489-4a96-8598-a0c4ee4fb95f

Fast 1000 Berliner*innen auf rechtsextremen Feindeslisten

Rechtsextremisten haben in den vergangenen fünf Jahren mehrere sogenannte Feindeslisten mit den Namen von knapp 1.000 Berlinern angelegt. Darauf befinden sich personenbezogene Daten wie Vor- und Familiennamen, Wohn- und Meldeanschriften, Telefonnummern sowie berufliche Tätigkeiten. Das geht aus der Antwort des Berliner Senats auf eine Anfrage der beiden Linken-Abgeordneten Anne Helm und Niklas Schrader hervor.

Rechtsextremismus

Prozessbeginn in Frankfurt : Plante Franco A. wirklich einen Anschlag?

Ein Soldat gibt sich als Flüchtling aus und soll Sprengstoff gehortet haben, um einen Anschlag zu verüben. Was ihm die Anklage vorwirft – und wieso es Zweifel daran gibt.

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/prozessbeginn-das-sind-die-vorwuerfe-gegen-franco-a-17348557.html

Also, wir glauben schon:

Rechtsextremer Corona-Skeptiker droht mit Amoklauf: Belgien sucht nach schwerbewaffnetem Berufssoldaten

Der 46-Jährige Schiessinstruktor sprach Morddrohungen gegen einen Virologen aus und hat sich mit einem ganzen Waffenarsenal eingedeckt. Die Polizei geht von einer akuten Gefährdung aus.

https://www.luzernerzeitung.ch/international/fahndung-rechtsextremer-corona-skeptiker-droht-mit-amoklauf-belgien-sucht-nach-schwerbewaffnetem-berufssoldaten-ld.2139044

Unser Bericht:

 

Rechte „Gruppe S“ plante wohl Terroranschlag in Bielefeld

Die als rechtsextrem geltende “Gruppe S“ hat offenbar Terroranschläge auch in Bielefeld geplant. Bei dem Prozess gegen elf mutmaßliche Mitglieder der Vereinigung in Stuttgart kam heraus, dass eine Moschee in Bielefeld im Visier war. Das geht unter anderem aus Aussagen des Kronzeugen hervor. Demnach wollte die Gruppe zunächst in Köln einen Anschlag auf eine Großmoschee verüben. Das war den Mitgliedern dann aber wegen der vielen Polizisten offenbar dann doch eine Nummer zu groß, woraufhin man sich kleinere Städte als Ziel aussuchte, darunter Bielefeld. Wie konkret die Pläne waren, ist allerdings unklar.

https://www.radiowestfalica.de/nachrichten/muehlenkreis/detailansicht/rechte-gruppe-s-plante-terroranschlag-in-bielefeld.html

Bundesweit mehr als 2700 Corona-Demos seit August 2020 – 28 stuft der Verfassungsschutz als rechtsextrem ein

Immer wieder gehen Menschen gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straßen. Nur 28 Demos wurden als rechtsextrem eingestuft. Die meisten in Halle an der Saale.

https://www.tagesspiegel.de/politik/verfassungsschutz-stuft-28-als-rechtsextrem-ein-bundesweit-mehr-als-2700-corona-demos-seit-august-2020/27203870.html

Rechtsanwalt soll in illegale Geschäfte mit Neonazi-Rockern verwickelt sein

Ein Rechtsanwalt aus Hessen hat nach Informationen von MDR THÜRINGEN einem Gothaer Neonazi-Drogenhändlerring beim Kauf von Immobilien geholfen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem Geldwäsche in 42 Fällen vor. Ein Rechtsanwalt aus Hessen soll den mutmaßlichen Gothaer Neonazi-Drogenhändlerring maßgeblich unterstützt haben. Das ergaben Recherchen von MDR THÜRINGEN. Demnach soll Dirk Waldschmidt über eine Firma seiner Lebensgefährtin eine Immobilie für die Neonazi-Rocker in Gotha gekauft haben. Dort sollte ein zweites Bordell der Rechtsextremisten entstehen, die in der Stadt bereits ein Bordell eröffnet hatten. Beim Kauf 2020 trat der Anwalt mit Vollmacht für die Immobilienfirma auf. Tatsächlich soll er im Auftrag der sogenannten Turonen gehandelt haben, einer rechtsextremen Bruderschaft, die den Drogenhändlerring geführt haben soll.

https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/west-thueringen/gotha/drogenhandel-neonazi-rechtsextrem-rechtsanwalt-ermittlungen-100.html

Von Beleidigung bis Körperverletzung: Sachsens Reichsbürger-Szene war auch 2020 unvermindert kriminell aktiv

Reichsbürger behaupten zwar, sie würden nicht an die rechtmäßige Existenz der Bundesrepublik Deutschland glauben. Aber in Wirklichkeit kaschieren sie damit zuallererst ihre Verachtung für die Demokratie, das Grundgesetz und einen nicht-autoritären Staat. Sie sind oft nicht nur anschlussfähig zum Rechtsextremismus, sie sind auch in vielen Fällen rechtsextrem. Und sie sammeln Straftaten und beschäftigen die Gerichte. Sachsens Polizei hat im Jahr 2020 in mindestens 146 Fällen Ermittlungen gegen sogenannte Reichsbürger aufgenommen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Sonderauswertung, die das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) des Landeskriminalamts vorgenommen hat.

https://www.l-iz.de/leben/faelle-unfaelle/2021/05/von-beleidigung-bis-koerperverletzung-sachsens-reichsbuerger-szene-war-auch-2020-unvermindert-kriminell-aktiv-391005

Rechtsradikale Lehrkräfte – Wie Schulen und Behörden mit ihnen umgehen sollen

(Audio)

https://www.swr.de/swr2/wissen/rechtsradikale-lehrkraefte-wie-schulen-und-behoerden-mit-ihnen-umgehen-sollen-100.html

Grüne und CDU als „Komplizen des Schweigens“ in Hessen

Wenn die Grünen eine Koalition mit der CDU eingehen, lässt sich davon für die Aufklärung rechtsextrem motivierter Taten so gut wie nichts erhoffen. Worum geht es, wenn auf Straßen und in sozialen Netzwerken die Forderung „Öffnet die NSU-Akten!“ zu sehen ist? Es geht unter anderem um ein Dossier von 300 Seiten, das dem Vernehmen nach Versäumnisse des Verfassungsschutzes in Hessen benennt, um Informationen zu dessen Aktivitäten in Verbindung mit den Morden des NSU. Die Offenlegung dieser Akten könnte eigentlich eine Maßnahme sein, Vertrauen in den Staat wiederzuherstellen – gerade in Hessen, wo aktuell 38 Polizist:innen unter dem Verdacht rechtsextremer Umtriebe stehen und wo mehrere rassistische Anschläge bis heute unaufgeklärt sind. Jene NSU-Akten aber halten die Regierenden in Hessen unter Verschluss, hatten sie erst für 120 Jahre, nunmehr noch für 30 Jahre gesperrt. Per Petition fordern mehr als 130.000 Menschen die Öffnung der Akten – die in Hessen mit der CDU regierenden Grünen denken aber gar nicht daran. Gegen die Stimmen von SPD, Linker und AfD blockieren sie, was die vor mehr als einem Jahr überreichte Petition verlangt. Dem Initiator der Petition, Axel Garbelmann, ist daher kaum zu widersprechen, wenn er sagt, die Grünen seien „Komplizen des Schweigens“.

https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/komplizen-des-schweigens

Pirmasens: Verfahren gegen NPD-Funktionärin: Prozess am Landgericht vertagt

Vor der dritten Strafkammer beim Landgericht Zweibrücken sollte am Mittwoch die Berufung der Pirmasenser NPD-Funktionärin Ricarda Riefling gegen ein Urteil des Amtsgerichts Pirmasens verhandelt werden. Sollte. Wegen einer Erkrankung des Richters wurde die Verhandlung abgesagt.

https://www.rheinpfalz.de/lokal/pirmasens_artikel,-verfahren-gegen-npd-funktion%C3%A4rin-prozess-am-landgericht-vertagt-_arid,5205503.html

Antisemitismus

Berlin steht ein langes Demo-Wochenende bevor

In den kommenden Tagen gibt es zahlreiche Proteste in der Stadt. Die Querdenker-Demos wurden von der Polizei verboten. Ein Überblick.

Bundestagsdebatte zu Antisemitismus Mit ganzer Härte gegen den Hass

Im Bundestag haben Abgeordnete parteiübergreifend ein hartes Durchgreifen gegen Antisemitismus gefordert. Der Kampf dagegen sei auch ein „Kampf um unsere Demokratie“, sagte der Antisemitismusbeauftragte Klein.

https://www.tagesschau.de/inland/antisemitismus-deutschland-115.html

Appelle gegen Antisemitismus vor Pro-Israel-Demo in Berlin

Politiker aller demokratischen Parteien sprechen am Donnerstag bei einer Solidaritätskundgebung pro Israel und gegen Antisemitismus in Berlin. Justizministerin Christine Lambrecht sagt: „Wer Jüdinnen und Juden angreift, der greift uns alle an.“ Cem Özdemir (Grüne) fordert nach jüngsten Aussagen einen härteren Kurs gegenüber dem türkischen Präsidenten Erdogan.

https://www.rnd.de/politik/appelle-gegen-antisemitismus-vor-pro-israel-demo-in-berlin-44HEKPH2NRG33NFU26JMICYF3A.html

Die Metamorphosen des Antisemitismus

In Deutschland gilt Antisemitismus vielen als praktisch unsichtbares Randphänomen. Dabei greift er noch immer um sich, rechts wie links. Er hat sich nur ein lieblich-progressives Gewand übergezogen: postkolonial, antirassistisch, gendergerecht. Das macht ihn so gefährlich.

https://www.welt.de/debatte/kommentare/plus231218569/Hipper-Judenhass-Die-Metamorphosen-des-Antisemitismus.html

Bürgerschaft gegen Naidoo-Auftritt in Rostocker Stadthalle

Bei der gestrigen Sitzung der Rostocker Bürgerschaft wurde unter anderem beschlossen, dass der umstrittene Sänger Xavier Naidoo nicht in der Stadthalle auftreten darf. Begründet wurde die Entscheidung unter anderem mit Naidoos Verbindung zu Verschwörungstheorien und zu den sogenannten Reichsbürgern. Es gebe jedoch kein generelles Auftrittsverbot in Rostock – betroffen sei nur die Stadthalle als kommunale Einrichtung.

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Buergerschaft-gegen-Naidoo-Auftritt-in-Rostocker-Stadthalle,buergerschaft924.html

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