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Presseschau … 23.04.2020

Berlin: Hakenkreuz-Schmierereien an zwei Autos +++ Antiziganismus: Bis zur versuchten Tötung +++ Revisionen im NSU-Verfahren: Viel Arbeit, wenig Zeit +++  Berlin: Hakenkreuz-Schmierereien an zwei Autos +++  Einstiges Horst-Wessel-Ufer in Demmin wird Gedenkort für Massensuizid +++ Umstrittenes Museum in der Lüneburger Heide: Anwohner fürchten rechte Pilgerstätte +++ Anschlag in Hanau: Terrorist oder Psychopath?

Am frühen Morgen entdeckte ein Fußgänger am Tempelhofer Weg in Britz einen mit Hakenkreuzen und ausländerfeindlichen Sprüchen beschmierten Mercedes und ein Taxi. Am Mercedes war zu erkennen, dass er einem Bürger mit Migrationshintergrund gehört. Die Beamten des Abschnitt 55 informierten die Halter und deckten die Symbole ab. Der polizeiliche Staatsschutz wurde informiert und ermittelt. Ein Anzeige wegen des Zeigens verfassungsfeindlicher Symbole wurde gefertigt.

https://www.bz-berlin.de/liveticker/hakenkreuz-schmierereien-an-zwei-autos

Antiziganismus: Bis zur versuchten Tötung

Die Zahl antiziganistischer Straftaten ist nach Angaben des Bundesinnenministeriums gestiegen. Fast alle wurden von rechten Täter:innen verübt. Die Zahl der antiziganistischer Straftaten in Deutschland ist erneut gestiegen. Statistisch ausgewiesen erhöhte sie sich im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2018 um knapp 15 Prozent. Das ergibt sich aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion, die der taz vorliegt.

https://taz.de/Hasskriminalitaet-gegen-Roma-und-Sinti/!5680564/

Revisionen im NSU-Verfahren: Viel Arbeit, wenig Zeit

Seit Dienstag liegt das schriftliche NSU-Urteil vor, nun schreiben die VerteidigerInnen an den Revisionen. Dafür gilt eine knappe Frist.

Einstiges Horst-Wessel-Ufer in Demmin wird Gedenkort für Massensuizid

Trotz historischer Belastung der Stelle in Demmin hält die Arbeitsgruppe an ihrem favorisierten Standort für den „Garten der Erinnerung“ fest. Es gibt sogar erste Entwürfe. Nach monatelanger Diskussion scheint nun endlich Klarheit darüber zu bestehen, wo der neue Platz zum Gedenken an die Opfer des Demminer Massensuizids im Frühjahr 1945 entstehen soll. „Wir haben uns nach nochmaliger Beratung innerhalb der Arbeitsgruppe dazu entschieden, dass die Fläche vor der Fischerinsel trotz ihrer wechselvollen Vorgeschichte am besten für den geplanten ‚Garten der Erinnerung‘ geeignet ist“, erklärte der UWG-Fraktionsvorsitzende Eckhardt Tabbert gegenüber dem Nordkurier. Dieser Standort war zuletzt in die Kritik geraten, weil der gesamte Uferbereich neben der heutigen Brücke zum Hanseviertel von 1933 bis 1945 den Namen der Nazi-Ikone Horst Wessel trug.

Umstrittenes Museum in der Lüneburger Heide: Anwohner fürchten rechte Pilgerstätte

In der Lüneburger Heide soll ein neues Museum entstehen – angebunden an die Kunststätte Bossard. Deren Erbauer war Antisemit und Anhänger Adolf Hitlers. Kritiker fürchten nun einen Wallfahrtsort für Rechtsextreme.

https://www.dw.com/de/umstrittenes-museum-anwohner-f%C3%BCrchten-rechte-pilgerst%C3%A4tte/a-53208497

Anschlag in Hanau: Terrorist oder Psychopath?

Ein 43-Jähriger tötet in Hanau im Februar dieses Jahres zehn Menschen und sich selbst. Die Behörden sprechen rasch von einer rechtsextremen Tat. Der forensische Gutachter hat sich das „Manifest“ und das Leben des Amokläufers angeschaut – und kommt zu einem anderen Schluss.

„Corona ist doch eine Riesen-Sauerei“

Das Virus lässt den Unfug sprießen. Doch über Berühmtheiten wie Xavier Naidoo landen Verschwörungstheorien nicht mehr nur im Netz.

https://www.saechsische.de/verschwoerung-naidoo-corona-virus-gezuechtet-labor-5197109.html

https://www.neues-deutschland.de/artikel/1135810.coronakrise-mit-rassistischem-kern.html

Hitler-Fotos bei Holocaust-Gedenken

Antisemit*innen haben mehrere digitale Holocaust-Gedenkveranstaltungen in Deutschland gestört. Dabei zeigten sie Hakenkreuze und Hitler-Bilder.

„Pro Chemnitz“ will Versammlungsfreiheit ausreizen

Für Freitag ruft die rechtsextreme Gruppierung erneut zu einer Kundgebung in der sächsischen Stadt auf.

https://www.bnr.de/artikel/aktuelle-meldungen/pro-chemnitz-will-versammlungsfreiheit-ausreizen

Hamburg: Neonazis Worch und Wulff wollen am 1. Mai in Hamburg demonstrieren

Am 1. Mai haben die langjährigen Köpfe der Neonaziszene eine Kundgebung in der Stadt angemeldet. Polizei befürchtet Krawalle.

https://www.abendblatt.de/hamburg/article228966141/Neonazis-Worch-und-Wulff-wollen-in-Hamburg-demonstrieren.html

Ruhrtriennale: Es reicht mit dem steuerfinanzierten Israelhass!

Ist der Philosoph Achille Mbembe ein Holocaustrelativierer und Israelhasser? Und wenn ja, darf er bei der Ruhrtriennale die Hauptrede halten? Die Antworten: Ja. Nein. Ist die Leiterin der Ruhrtriennale Stefanie Carp in Sachen Propaganda gegen Israel eine Wiederholungstäterin? Wenn ja, ist sie als Chefin des kulturellen Aushängeschilds des Landes NRW tragbar? Die Antworten: Ja. Nein. Haben Mbembe und Carp weiterhin das Recht, ihrem Israelhass freien Ausdruck zu verleihen? Selbstverständlich. Auch in Deutschland. Nur nicht steuerfinanziert und in offizieller Position. Der Plan, Mbembe die Eröffnungsrede der Ruhrtriennale halten zu lassen, geriet zu Recht in die Kritik.

Antisemitische Hassreden haben stark zugenommen

Seit Beginn der Coronavirus-Krise habe die antisemitische Hassrede dramatisch zugenommen. Das erklärte Ahmed Shaheed, Uno-Sonderberichterstatter über Religionsfreiheit und Glauben. «Es macht mir ungemeine Sorgen», sagte Shaheed, ein Diplomat und Politiker von den Malediven, «zu sehen, dass gewisse religiöse Führer und Politiker fortfahren, die herausfordernden Zeiten während dieser Pandämie auszunutzen, um Hass gegen Juden und andere Minderheiten zu verbreiten. Wir müssen den Antisemitismus und andere Formen der Intoleranz und Diskriminierung kollektiv jetzt zurückweisen».

https://www.tachles.ch/artikel/news/antisemitische-hassreden-haben-stark-zugenommen

Coronavirus-Krise schürt Antisemitismus weltweit

Die Coronavirus-Krise löst weltweit Antisemitismus aus, angeheizt von jahrhundertealten Lügen, dass Juden Infektionen verbreiten, sagten Forscher in Israel am Montag. Die Ergebnisse des Jahresberichts des Kantor-Zentrums der Universität Tel Aviv über Antisemitismus weltweit zeigten einen Anstieg der antisemitischen Vorfälle im Jahr 2019 um 18% gegenüber dem Vorjahr.

https://twittersmash.com/news/coronavirus-krise-schurt-antisemitismus-weltweit-bericht/

»Der Osten gilt im rechten politischen Milieu als das deutschere Deutschland«

Der Künstler Leon Kahane über die Pandemie, antimoderne Sehnsüchte, den Rassismus und rechten Terror im Kunstbetrieb.

https://www.neues-deutschland.de/artikel/1135805.corona-der-osten-gilt-im-rechten-politischen-milieu-als-das-deutschere-deutschland.html

#ichbinkeinVirus:Corona-Rassismus nimmt weiter zu

Ein Medienkritik-Projekt sammelt und dokumentiert nun Beispiele problematischer Berichterstattung. Es gibt einen aufgeflammten anti-asiatischen Rassismus in Deutschland und in der Welt. Dass dieser auch immer mehr im Mainstream ankommt, daran tragen auch die Medien eine Schuld, sagen nun verschiedene Organisationen und Vereine. Denn obwohl zahlreiche Menschen bereits im Februar unter dem Hashtag #ichbinkeinVirus von Anfeindungen und Diskriminierungserfahrungen berichtet hatten, die sie im Zusammenhang mit COVID-19 auf offener Straße erlebten, (re)produzieren viele Medien weiterhin anti-asiatische Bilder und Stereotype.

https://www.neues-deutschland.de/artikel/1135802.ichbinkeinvirus-corona-rassismus-nimmt-weiter-zu.html

Schiedsrichter Arhin: Offensiv gegen Rassismus

Er kennt sie wohl die dunklen Seiten des Fußballs. Und doch packt Jamaine Arhin fast jedes Wochenende seine Sporttasche, lässt Familie, Beruf und sein schönes Zuhause für ein paar Stunden hinter sich und fährt hier und da übers Land – dorthin, wo der als Zweijähriger aus Ghana nach Hamburg gekommene Schiedsrichter ein Spiel zu leiten hat. „Da gehe ich meiner Leidenschaft nach“, erzählt der 35-Jährige, der viele Jahre für den 1. FC Eimsbüttel gekickt hat. Eine Leidenschaft, die mitunter auch Leiden schafft. Dann nämlich, wenn die Schmähungen, Anfeindungen und rassistischen Beleidigungen unerträglich werden.

https://www.ndr.de/sport/fussball/Schiedsrichter-Arhin-Offensiv-gegen-Rassismus,arhin100.html

Rassistische Türpolitik in Ravensburg

Die Betreiberin der Tanzbar Rincón Latino in Ravensburg soll im Dezember 2019 eine rassistische Einlasspolitik eingeführt haben. Nach Angaben einer zu diesem Zeitpunkt dort beschäftigten Person wurden Visitenkarten des Rincón Latino laminiert und ausgewählten Black People of Color (BPoC) ausgehändigt. Seitdem werde BPoC, die nicht eine solche laminierte Visitenkarte vorweisen können, der Eintritt verwehrt. Diese Einlasspolitik werde ungeachtet der Besucherzahlen durchgesetzt und ausschließlich auf BPoC angewendet.

https://allgaeu-rechtsaussen.de/2020/04/22/rassistische-tuerpolitik-in-ravensburg/

AfD in der Corona-Krise: Mit „Merkel muss weg“ können Rechte nicht mehr punkten

Haben Medien und Politik den aktuellen „Lockdown“ des öffentlichen Lebens absichtlich herbeigeführt, um eine Wirtschaftskrise zu vertuschen? Es braucht schon eine solche absurde Aussage wie die von ihrem Bundestagsabgeordneten Stephan Protschka, damit die AfD in der Corona-Krise noch Gehör findet. Denn als „Alternative für Deutschland“ werden die Rechtsnationalen derzeit kaum noch wahrgenommen. Warum?

https://www.focus.de/politik/deutschland/nur-ein-absurder-tweet-verschafft-noch-gehoer-nur-afd-klaert-auf-ekel-tweet-von-bundestags-mann-beweist-realitaetsferne-der-rechtspopulisten_id_11901838.html

Wie die AfD die deutsche Geschichte für ihre Zwecke umdeutet

Die AfD nutzt historische Bezüge, um damit Politik zu machen. Der Historiker Moritz Hoffmann hat ihre Argumentationsmuster untersucht. Im Interview sagt, er warum die AfD damit so erfolgreich ist und wie andere Parteien damit umgehen sollten.

https://www.endstation-rechts.de/news/wie-die-afd-die-deutsche-geschichte-fuer-ihre-zwecke-umdeutet.html

Anwalt rät: Bringt den Hass im Netz zur Anzeige!

Wer im Netz angefeindet wird, meldet das nicht zwangsläufig Polizei oder Staatsanwaltschaft. Im Gegenteil: Bei vielen Menschen ist die Hemmschwelle zu hoch, hat der Rechtsanwalt Andy Staudte festgestellt. Im zweiten Teil des Themenschwerpunkts zu Hass im Netz stellt MDR SACHSEN-ANHALT das Projekt „Fairsprechen“ vor, das für Hass im Netz sensibilisieren will.

https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/landespolitik/hass-im-netz-interview-anwalt-andy-staudte-projekt-fairsprechen-100.html

11.000 Fahnen gegen rechts: Tochter von „Arsch-Huh“-Urgestein führt Idee des Vaters fort

Die Botschaft ist klar: Kein Veedel für Rassismus! Die Kölner Interessengemeinschaft mit Sitz in Ehrenfeld macht für den Kommunalwahlkampf mobil: mit einer großen Fahnenaktion gegen rechts. Und eine große Tradition wird dabei fortgesetzt: Ines Pütz, die Tochter von Arsch-Huh-Mitbegründer Karl-Heinz Pütz (†58), setzt das Erbe ihres Vaters als eine der Initiatorinnen mit fort.

https://www.express.de/koeln/11-000-fahnen-gegen-rechts-tochter-von-arsch-huh-urgestein-fuehrt-idee-des-vaters-fort-36583854

„Aufbruch Leverkusen“ mit Poggenburg

Die extrem rechte Vereinigung „Aufbruch Leverkusen“ um den früheren „pro NRW“-Chef Markus Beisicht will am 23. Mai in der Bayer-Stadt aufmarschieren.

https://www.bnr.de/artikel/aktuelle-meldungen/aufbruch-leverkusen-mit-poggenburg

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NS und Islam „Hitler war vom Islam fasziniert“

Einerseits wurden Muslime im nationalsozialistischen Deutschland gemäß der „Rassenlehre“ diskriminiert, andererseits suchten die Nationalsozialisten außerhalb Deutschlands muslimische Verbündete, als die Alliierten an Boden gewannen. Wie das erfolgreich sein konnte, untersucht David Motadel in seinem Buch „Für Prophet und Führer. Die islamische Welt und das ‚Dritte Reich'“.

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Opferfonds CURA Hassgewalt begegnen und Betroffenen stärken

Am 13. Februar organisiert CURA gemeinsam mit der Amadeu Antonio Stiftung den Kongress „Hassgewalt begegnen – Betroffene stärken“. Ein Interview über Betroffene, überforderte Polizist*innen und strukturellen Rassismus.

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