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Presseschau … 25.02.2021

Rheinhessische Familie bekommt rassistischen Hass-Brief +++ Munitionsskandal beim KSK: Die paar Handgranaten +++ Munitionsaffäre beim KSK Kramp-Karrenbauer räumt Fehler ein +++ Neue MAD-Chefin macht mobil gegen rechts +++ Mehrere Durchsuchungen bei Rechtsextremen in Augsburg +++ Rechtsextremismus bei der Polizei in NRW – Freispruch trotz Hakenkreuz-Posting – noch 156 Polizisten im Fokus +++ Rechte Chats Polizist in Hessen angeklagt +++ Gera: „Jungsturm“-Verfahren geht in Schlussphase +++ Weil Fotograf ihn provoziert haben soll: Mildes Urteil gegen Neonazi nach Flaschenwurf auf Journalisten +++ Rechtsterrorismus und seine Stichwortgeber +++ Forschungsteam der TH Köln untersucht Folgen rassistischer Gewalt für Betroffene in NRW +++ Corona-Impfung: Desinformation durch Ärzte und Apotheker  +++ Gelnhausen: Wahlplakate der „Freien Wähler“ wurden von Populisten und Verschwörungsgläubigen beschmiert  +++ Dortmund: Radfahrer blockieren Impfgegner-Autokorso – Auch Baseball-Schläger im Einsatz  +++ Schweiz: Corona-Extremist setzt auf Facebook Kopfgeld auf Bundesrat Berset aus  +++ Masken-kritische Flyer in Medizini-Magazinen +++ Klagen gegen Arbeitgeber wegen Corona-Tests  +++ Im Fanshop für „Querdenker“ +++ Erste Corona-Demo der AfD in Lindenberg (Bayern) +++ Streit vor Gericht :Hauen und Stechen in der AfD Berlin  +++ Nach Rassismus-Vorwürfen: Zahlreiche Sprecher der Simpsons ändern sich! +++ Frauen in der Politik: „Die italienische Gesellschaft ist äußerst sexistisch“ +++ Auch Fußball-Amateure im Revier sagen: #ihrkönntaufunszählen +++ RB-Torwart Gulacsi setzt Zeichen gegen Homophobie in Ungarn +++ Gab, MeWe und Telegram: Trump-Fans erobern die dunklen Nischen des Internets +++ Es gibt längst eine Internationale des rechten Terrors +++ USA: Eidbewahrer und stolze Jungs.

Bedrohung

Rheinhessische Familie bekommt rassistischen Hass-Brief

Die Polizei ermittelt wegen eines offenkundig rassistisch motivierten Briefs eines anonymen Absenders an eine Familie aus Rheinhessen. Die betroffene Familie wohnt in einer kleinen Ortsgemeinde an der Rheinschiene und brachte den Vorfall am Mittwochmorgen selbst zur Anzeige. Das Schreiben kommt offenbar aus einem Computerdrucker und besteht aus nur zwei Zeilen: „Schwarze raus aus XXX! Ihr seid eine Schande für unser schönes Dorf!!“ In strafrechtlicher Hinsicht steht laut Auskunft der Pressestelle des Polizeipräsidiums Mainz zunächst der strafrechtliche Vorwurf der Beleidigung, möglicherweise auch der Bedrohung im Raum.

https://www.augsburger-allgemeine.de/kultur/Das-Leben-als-Migrantin-in-Deutschland-Horrorstory-statt-Sommermaerchen-id59181076.html

Rechtsextremismus

Munitionsskandal beim KSK: Die paar Handgranaten

Noch so ein Wort ist „Amnestie“. Bis vor Kurzem stand es für einen Akt der Milde. In dieser Woche steht es für einen Bundeswehrskandal. Die Entscheidung dazu traf der Kommandeur des Kommando Spezialkräfte (KSK), Brigadegeneral Markus Kreitmayr.(…) Als ungünstig stellte sich dann erstens heraus, dass die Elitesoldaten mehr Munition abgegeben hatten als überhaupt vermisst wurde, mehrere Zehntausend Schuss – die Buchführung schien also schon länger mangelhaft zu sein. Und, dass sie zweitens sogar Dinge brachten wie Handgranaten. Wo waren die bis dahin? Und warum hatte lange niemand ihr Verschwinden bemerkt? Da wären Ermittlungen angebracht gewesen. Nur gegen wen? Die Munitionsamnestie von Kreitmayr hat es unmöglich gemacht, die Diebe zu identifizieren, ihm wird deshalb Strafvereitelung vorgeworfen.

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2021-02/ksk-munitionsskandal-amnestie-bundeswehr-rechtsextremismus-5vor8

Munitionsaffäre beim KSK Kramp-Karrenbauer räumt Fehler ein

Bundesverteidigungsmininister Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat Fehler ihres Hauses im Umgang mit der Munitionsaffäre beim Kommando Spezialkräfte (KSK) eingeräumt. In einer Sitzung des Verteidigungsausschusses übernahm Generalinspekteur Eberhard Zorn die Verantwortung dafür, dass er den Abgeordneten die sogenannte Amnestieaktion für verschwundene Munition in einem ersten Bericht zur KSK-Reform verschwiegen hatte.(…) Über die Zukunft des verantwortlichen KSK-Kommandeurs Markus Kreitmayr sei nicht entschieden; anderslautende Berichte seien „fake news“. Der General habe wie jeder andere Soldat Anspruch auf ein ordentliches Verfahren. (…) Inzwischen prüft auch die Staatsanwaltschaft Tübingen, ob bei der Aktion strafbares Handeln vorlag. Da bei der Rückgabe nicht nur fast 40 000 Schuss Munition, sondern auch kiloweise Sprengstoff und zwei scharfe Handgranate auftauchten, prüft die Behörde bei ihren Vorermittlungen nicht nur Strafvereitelung, sondern auch einen möglichen Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.

https://m.tagesspiegel.de/politik/munitionsaffaere-beim-ksk-kramp-karrenbauer-raeumt-fehler-ein/26947910.html

Neue MAD-Chefin macht mobil gegen rechts

Im Kampf gegen Rechtsextremismus bei der Bundeswehr setzt Martina Rosenberg, Präsidentin des Militärischen Abschirmdienstes, auf neue Leute und neue Methoden. Dem geheim tagenden Parlamentarischen Kontrollgremium des Bundestages erläuterte sie ihre Pläne.Dazu gehören neue Teams, mehr Verzahnung – und das Abhören verschlüsselter Botschaften auf Messengerdiensten. Rosenbergs Pläne, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland vorliegen, zielen auf erhebliche strukturelle und personelle Veränderungen beim MAD. So fordert Rosenberg den „Rückgriff auch auf externes Personal“, die „Schaffung flexibler Einstellungsmöglichkeiten“ sowie eine „Veränderung von Personal bei erkannten Mängeln in der Aufgabenwahrnehmung – innerhalb des Amtes und auch gegebenenfalls Abversetzung aus dem Amt“. Zu den zentralen Punkten in Rosenbergs Plan gehört die „Schaffung einer eigenen Unterabteilung Rechtsextremismus“. Dabei sollten „erstmals Teamstrukturen“ geschaffen werden, mit dem Ziel einer besseren Verzahnung mit anderen Abteilungen und Behörden.

https://www.rnd.de/politik/rechtsextremismus-in-der-bundeswehr-neue-mad-chefin-macht-mobil-gegen-rechts-BIV4PRMQHBHFHLS26LWD6WKWBU.html

Mehrere Durchsuchungen bei Rechtsextremen in Augsburg

Die Kriminalpolizei Schwaben Nord hat am Mittwochmorgen Durchsuchungen wegen eines Rechtsextremismusverdachts in Augsburg und im Landkreis Augsburg durchgeführt. Den sechs Tatverdächtigen wird Volksverhetzung und das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen vorgeworfen, erklärte die Polizei. Vier Tatverdächtige im Alter zwischen 27 und 65 Jahren sollen volksverhetzende Inhalte in einer WhatsApp-Gruppe, ein 24-Jähriger in einer Studentengruppe geteilt haben. Ein 35-Jähriger soll außerdem mit indizierten Rechtsrock-CDs gehandelt haben.

Rechtsextremismus bei der Polizei in NRW – Freispruch trotz Hakenkreuz-Posting – noch 156 Polizisten im Fokus

Ein Bielefelder Hauptkommissar, der in einer Chat-Gruppe der Polizei das Foto einer Christbaumkugel mit Hakenkreuz verbreitet hatte, hat sich damit nicht strafbar gemacht. Zu diesem Ergebnis ist die Staatsanwaltschaft Bielefeld gekommen. Sie hat das Verfahren gegen den Beamten eingestellt. Die Chatgruppe sei keine „Öffentlichkeit“, in der das strafbare Symbol gezeigt worden war. Aus dem Schneider ist der Polizist damit noch nicht, denn nun läuft im Polizeipräsidium ein Disziplinarverfahren gegen ihn – das Posten des Fotos könnte gegen die Wohlverhaltenspflicht eines Beamten verstoßen haben. Im Zusammenhang mit Rechtsextremismus, Antisemitismus, Reichsbürgertum und Rassismus stehen aktuell 156 Polizisten aus Nordrhein-Westfalen im Fokus strafrechtlicher und/oder dienstrechtlicher Ermittlungen. Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte die Aufklärung des Komplexes zur Chefsache gemacht, nachdem Polizisten aus Essen und Mülheim an der Ruhr 2020 mit volksverhetzenden Chats aufgeflogen waren. Eine der Chat-Gruppen hieß „Alphateam“, eine andere „Kunta Kinte“ – nach einem schwarzen Sklaven aus dem Roman „Roots“ (1976).

Rechte Chats Polizist in Hessen angeklagt

Als sich ein Flüchtling über mutmaßliche Polizeigewalt beklagt hat, soll ein Polizist dies in einer WhatsApp-Chatgruppe mit den Worten kommentiert haben: Man solle ihn mal machen lassen, dann würde sich niemand mehr beschweren, dann gäbe es nur noch „Leichen“. Es soll zahlreicher solcher Chats geben. Muslime soll der Beamte als widerliches Volk bezeichnet haben, die es mit allen treiben würden und sandte dabei „schöne Grüße aus Kanakistan“. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main erhob nach Informationen von WDR und „Süddeutscher Zeitung“ (SZ) nun Anklage gegen den Polizisten. Der Beschuldigte aus dem Polizeipräsidium Westhessen soll sich demnächst vor dem Schöffengericht in Alsfeld verantworten. Die Vorwürfe in der 31 Seiten langen Anklageschrift lauten: Volksverhetzung und Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole sowie Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.

Gera: „Jungsturm“-Verfahren geht in Schlussphase

Die vier im „Jungsturm“-Prozess angeklagten Fußball-Fans sollen nach dem Willen der Staatsanwaltschaft mehrjährige Haftstrafen erhalten. Die Männer sollten für jeweils drei bis viereinhalb Jahre ins Gefängnis, weil sie Mitglieder einer kriminellen Vereinigung seien und als solche Gewalttaten verübt hätten, sagte der Staatsanwalt am Mittwoch in seinem Plädoyer vor dem Landgericht Gera. Ausführlich begründete er, dass der sogenannte „Jungsturm“ aus Sicht der Ermittler eine Gruppierung ist, die das Ziel hat, Straftaten zu begehen.

https://www.mdr.de/thueringen/ost-thueringen/gera/jungsturm-prozess-schlussphase-100.html

Weil Fotograf ihn provoziert haben soll: Mildes Urteil gegen Neonazi nach Flaschenwurf auf Journalisten

Das Leipziger Amtsgericht hat am Mittwoch, 24. Februar 2021, einen Rechtsextremisten wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Geldstrafe verurteilt. Dieser hatte im Vorfeld der Veranstaltung „Imperium Fighting Championship“ im Kohlrabizirkus eine Glasflasche auf einen Pressefotografen geworfen. Der Journalist erlitt leichte Schnittverletzungen am Arm, der Vorgang selbst ist unstrittig. Für Verwunderung sorgte hingegen der zuständige Richter, der das ausgesprochen milde Urteil unter anderem mit angeblichen Provokationen durch den Geschädigten begründete.
Die Tat geschah bereits vor viereinhalb Jahren. Am 27. August 2016 machte die „Imperium Fighting Championship“ im Kohlrabizirkus Station. Hinter der MMA-Eventserie steckte ein Zusammenschluss rechtsextremer Kampfsportler und Hooligans. Das Publikum generierte sich entsprechend aus diesen Szenen. (…) Andreas S. war schon angetrunken, als er die Journalisten realisierte. Der damals 26-Jährige war auf Medienvertreter nicht gut zu sprechen. Wenige Monate zuvor hatte der stadtbekannte Hooligan seine Arbeitsstelle bei der Diakonie verloren. Schuld waren aus seiner Sicht natürlich nicht seine rechten Aktivitäten, sondern ein Internetbericht darüber. „Es hatte bei mir ausgesetzt“, schilderte er seine Gemütslage. Er schleuderte eine Bierflasche in Richtung der Fotografen. Das Geschoss zerschellte an einem Zaun. Splitter verletzten den Reporter Christoph Hedtke am Arm, der dabei war, die Zusammenkunft für die Onlineausgabe der Wochenzeitung „Die Zeit“ zu dokumentieren. Der Leipziger berichtet seit Jahren über die extreme Rechte in Sachsen. (…) Amtsrichter Pirk zweifelte dagegen unterschwellig Hedtkes journalistische Tätigkeit am Rande der Veranstaltung an.

Rechtsterrorismus und seine Stichwortgeber

Frankreich hat ein Verbotsverfahren gegen die Identitäre Bewegung (IB) eingeleitet. Die IB hat Ableger in ganz Europa – in Deutschland agiert sie nahezu bundesweit. Das Bundesamt für Verfassungsschutz stuft sie als rechtsextrem ein. Dagegen klagt die IB – auch, um einer Überwachung zu entgehen.

Forschungsteam der TH Köln untersucht Folgen rassistischer Gewalt für Betroffene in NRW

Rechtsextrem und rassistisch motivierte Taten reichen von psychischer Gewalt bis hin zu körperlichen Schädigungen und richten sich gezielt gegen Menschen mit Migrationsgeschichte, Schwarze Menschen und Personen of Color (BPoC). Ein Forschungsprojekt des Instituts für interkulturelle Bildung und Entwicklung der TH Köln analysiert jetzt die Auswirkungen auf das Alltagsleben von Betroffenen in Nordrhein-Westfalen. „Die Morde in Hanau, die Verbrechen des NSU und viele andere Fälle verdeutlichen, wie wichtig es ist, sich mit rechtsextrem und rassistisch motivierter Gewalt auseinanderzusetzen. Doch während sich Politik, Medien und Wissenschaft in den vergangenen Jahren vielfach mit den Täterinnen und Tätern beschäftigten, wird die Perspektive der betroffenen Menschen bisher kaum thematisiert und rückt deutlich seltener in den Fokus“, sagt Prof. Dr. Birgit Jagusch vom Institut für interkulturelle Bildung und Entwicklung. Gemeinsam mit Prof. Dr. Schahrzad Farrokhzad, Jinan Dib, Saloua Mohammed Oulad M Hand und Anna Metrangolo untersucht sie die Auswirkungen auf die von Gewalt Betroffenen und fragt nach Ansatzpunkten für Einrichtungen der Sozialen Arbeit.

https://idw-online.de/de/news763743

Verschwörungserzählungen

Corona-Impfung: Desinformation durch Ärzte und Apotheker

Einige Ärzte, Apotheker und Psychotherapeuten wollen sich nicht an der Unterstützungsaktion für eine Corona-Impfung beteiligen. Das begründen sie in einem offenen Brief an Apotheker- und Ärztekammern mit vielen Falschbehauptungen. Ein #Faktenfuchs.

https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/corona-impfung-desinformation-durch-aerzte-und-apotheker,SPr0Q4M

Gelnhausen: Wahlplakate der „Freien Wähler“ wurden von Populisten und Verschwörungsgläubigen beschmiert

Verärgert zeigen sich die Freien Wähler Main-Kinzig ob der Tatsache, dass in Gelnhausen ihre Wahlplakate von Populisten und Verschwörungstheoretikern beschmiert und unbrauchbar gemacht wurden. Vor gut einer Woche wurde der Kreisverband der Freien Wähler Main-Kinzig davon in Kenntnis gesetzt, dass im Stadtgebiet Gelnhausen rechtsextreme Flugblätter mit Verunglimpfungen der deutschen Bundeskanzlerin auf den Plakaten der Freien Wähler klebten.

https://kinzig.news/10501/wahlplakate-von-populisten-und-verschwoerungstheoretikern-beschmiert

Querdenken

Dortmund: Radfahrer blockieren Impfgegner-Autokorso – Auch Baseball-Schläger im Einsatz

Ein Autokorso von Impfgegnern der „Querdenker“-Bewegung unter dem Motto „#ichlassemichNICHTimpfen“ wurde von Gegendemonstranten blockiert. Es kam zu einer Auseinandersetzung mit einem Baseball-Schläger. Laut Polizei wurde der Autokorso mehrfach von Gegendemonstranten aus dem linken Spektrum blockiert und gestört. Zunächst 80, später rund 200 Menschen, blockierten dem Autokorso mit ihren Fahrrädern die Weiterfahrt. Dabei sei es mehrfach zu gefährlichen Situationen gekommen, bei denen Personen ernster hätten verletzt werden können. Die Vorfälle blieben zudem nicht ohne Sachschäden, weil Gegendemonstranten vereinzelt Autos der Protestierenden beschädigten. Nach einer Autopanne eines Autokorso-Teilnehmers seien zudem vier Gegendemonstranten auf den den Wagen losgegangen. Bei dem Streit sei ein Baseball-Schläger im Spiel gewesen. Allerdings ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar, wer den Baseball-Schläger benutzt hatte. Laut den Gegendemonstranten der „Autonomen Antifa 170“, die selbst eine Pressemitteilung veröffentlichten, habe der Autokorso-Teilnehmer mit dem Baseball-Schläger einen Angriff initiiert. In dessen Auto wurde laut Polizei eine Machete sichergestellt. Verletzt wurde niemand. Die Ermittlungen dauern an.

Schweiz: Corona-Extremist setzt auf Facebook Kopfgeld auf Bundesrat Berset aus

Über Social Media startet I.G. einen Spendenaufruf zur Tötung von Alain Berset. Das Geld wolle er demjenigen überweisen, der den Bundesrat «zur Strecke bringt». «Ich werde ein Spendenkonto einrichten und jeder Rappen, der darauf eingezahlt wird, gehört demjenigen, der Berset – wie auch immer – zur Strecke bringt, respektive beseitigt»: In einem Facebook-Post setzt Corona-Extremist I.G.* ein Kopfgeld auf Bundesrat Alain Berset aus. «Ist schon ironisch gemeint, aber trotzdem mein voller Ernst», fügt er am Schluss des Beitrags hinzu.

Masken-kritische Flyer in Medizini-Magazinen

Kunden einer Weinheimer Apotheke (Rhein-Neckar-Kreis) haben irritiert auf die Beilage im bei Kindern beliebten Medizini-Magazin reagiert. Nach SWR-Recherchen hatte der zuständige Apotheker die Masken-kritischen Flyer selbst eingelegt. Der Verlag distanziert sich deutlich.

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/mannheim/artikel-flyer-in-medizini-heft-100.html

Klagen gegen Arbeitgeber wegen Corona-Tests

Weil sie nach den Feiertagen vor der Rückkehr an den Arbeitsplatz keine Corona-Tests machen wollten, sind 18 Mitarbeiter des Dachsysteme-Herstellers BMI am Standort Heusenstamm gerichtlich gegen ihren Arbeitgeber vorgegangen. Beim Arbeitsgericht Offenbach sind 18 Eilverfahren eingegangen, vier davon sind schon entschieden, etliche davon sind laut einem Gerichtssprecher zurückgenommen worden. Ihre Anwälte stehen den Querdenkern nahe.

Im Fanshop für „Querdenker“

Wie Verschwörungs-Influencer, rechtslastige Spezialverlage und politisch flexible Kleinunternehmer Geschäfte mit Corona-Leugnern machen.

https://www.zeit.de/2021/09/corona-leugner-querdenker-geschaeft-geld-machen-fanshop

AfD

Erste Corona-Demo der AfD in Lindenberg (Bayern)

Wie aus internen Quellen durchsickerte, plant die AfD morgen in Lindenberg erstmals unter eigener Flagge eine Versammlung gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Keine Stimme für Rassismus ruft zum Gegenprotest auf. Beim »AfD-Bürgerdialog« in der Lindauer Inselhalle vor rund anderthalb Wochen kritisierte ein Zuschauer den Umgang der AfD mit Querdenken und sagte, dass die AfD die Bewegung unterstützen müsse. Daraufhin erklärte der Bundestagsabgeordnete Petr Bystron, dass die Partei zu dem Thema zwar keine geschlossene Position habe, ihre anwesenden Funktionsträger sich aber in diese Richtung engagieren würden: »Wir sind bei diesen Demos dabei. Wir sprechen dabei. Ich hab das im Bundestag erwähnt als die Leute da mit den Wasserwerfern beschossen wurden draußen […]«. Explizit ging er dabei auch auf Rainer Rothfuß ein, der bei einer Veranstaltung aus dem Querdenken-Spektrum den Nationalsozialismus relativierte. »Die Kollegen machen das tagtäglich. Also das was parlamentarisch geht, machen wir schon«, fuhr Bystron fort und rief dazu auf, die Corona-Maßnahmen zu missachten. Während beim »AfD-Bürgerdialog« noch von der Teilnahme an Querdenken-Veranstaltungen die Rede war, sickerte am Mittwoch aus internen Quellen durch, dass die AfD nun im Allgäu eine erste eigene Veranstaltung dieser Art plant.

https://allgaeu-rechtsaussen.de/2021/02/24/lindenberg-erste-corona-demo-der-afd/

Streit vor Gericht: Hauen und Stechen in der AfD Berlin

Nach außen hin war es ein kleinkarierter Streit in der AfD um Satzungsfragen – tatsächlich aber war ein Verfahren vor dem Landgericht Zeichen für einen erbitterten Kampf um Pfründe. Hans-Joachim Berg, der für die AfD im Abgeordnetenhaus sitzt, wollte mit einem Eilantrag erreichen, dass die Einsetzung des Berliner Notvorstands durch das AfD-Bundesschiedsgericht aufzuheben sei. Dahinter steckte offenkundig ein Machtkalkül. Der nunmehr dritte Notvorstand seit Anfang 2020, vom Europa-Abgeordneten Nicolaus Fest geführt, hatte entschieden, dass am nächsten Parteitag nicht die rund 1300 AfD-Mitglieder, sondern nur Delegierte teilnehmen und einen regulären Vorstand wählen. Diese Entscheidung hätte von einem neuen, von neun auf sechs Mitglieder verkleinerten Notvorstand revidiert werden können.

https://www.berliner-kurier.de/berlin/hauen-und-stechen-in-der-afd-li.142220

Rassismus

Nach Rassismus-Vorwürfen: Zahlreiche Sprecher der Simpsons ändern sich!

London – Bereits im Jahr 2018 sorgte eine Dokumentation über die Sprechrollen der beliebten Zeichentrickserie „Die Simpsons“ für Furore. Die Kritik: Warum werden schwarze Charaktere von weißen Menschen gesprochen? Das soll sich nun ändern.

https://www.tag24.de/unterhaltung/tv/rassismus-vorwuerfe-zahlreiche-synchronsprecher-serie-simpsons-aendern-sich-1852870

Sexismus

Frauen in der Politik: „Die italienische Gesellschaft ist äußerst sexistisch“

Die italienische Schriftstellerin Michela Murgia kritisiert die Unterrepräsentation von Frauen im Kabinett des neuen Premiers Draghi. Ein Gespräch über Sexismus, Machtstrukturen und den ersehnten starken Mann.

https://www.sueddeutsche.de/politik/draghi-italien-michela-murgia-interview-1.5214238

Homofeindlichkeit

Auch Fußball-Amateure im Revier sagen: #ihrkönntaufunszählen

Gesicht zeigen gegen Homophobie – auch viele Fußball-Amateure aus dem Ruhrgebiet unterstützen #ihrkönntaufunszählen. Hier die gesammelten Fotos. „Ihr könnt auf uns zählen“ – diese ermutigenden Worte senden mehr als 800 Fußballprofis an ihre Kollegen, die zwar homosexuell sind, aber dies nicht öffentlich zeigen können oder wollen. Im männlichen Amateurfußball ist die Lage ganz ähnlich. Homosexualität ist Tabuthema; geoutete Spieler gibt es höchstens vereinzelt, wenn überhaupt. Im Frauenfußball dagegen herrscht eine vielfältigere und offenere Kultur.

RB-Torwart Gulacsi setzt Zeichen gegen Homophobie in Ungarn

Torhüter Peter Gulacsi vom Fußball-Bundesligisten RB Leipzig hat sich klar gegen Homophobie in seinem Heimatland Ungarn positioniert. Der 30-Jährige kritisierte mit einem Facebook-Post am Dienstag das Ende Dezember verabschiedete Gesetz, nach dem homosexuelle Paare keine Kinder adoptieren dürfen. „Jeder Mensch hat das Recht auf Gleichberechtigung“, schrieb der Schlussmann: „So hat auch jedes Kind das Recht, in einer glücklichen Familie aufzuwachsen – ganz egal, aus wie vielen Menschen sie besteht, welche Hautfarbe man hat, wen man liebt oder an was man glaubt.“

Homofeindlichkeit im Fußball: Symbolik allein reicht nicht

Die Solidarität von mehr als 800 Fußballern hat Wellen geschlagen. Doch sie überdeckt auch die fehlende Vielfalt in Klubs und Verbänden. Nicht die Appelle für ein Coming-out sind entscheidend, sondern Trainerausbildung und Selbstkritik von Sponsoren. Ein Kommentar.

https://www.sportschau.de/hintergrund/homophobie-fussball-ronny-blaschke-kommentar-100.html

Internet

„Monitor“-Beitrag: Wenn ein Video über Hanau in Instagrams Filter landet

Das WDR-Magazin „Monitor“ arbeitet die Mordnacht von Hanau auf. Instagram sperrt den Beitrag und entschuldigt sich später. Der Fall zeigt die Willkür der Content-Moderation.

https://www.sueddeutsche.de/digital/instagram-facebook-monitor-hanau-sperrung-1.5216486

Gab, MeWe und Telegram: Trump-Fans erobern die dunklen Nischen des Internets

Seit Donald Trump seiner Accounts in den Sozialen Medien beraubt wurde, befinden sich seine Fans auf der Suche nach einer neuen digitalen Heimat. Seit Donald Trump den Zugriff auf seine bevorzugten Sozialen Medien wie Twitter verloren hat, warten seine Fans auf sein Comeback. Bereits jetzt schauen sich die Trumpisten nach neuen Betätigungsfeldern im Internet um.

https://www.fr.de/politik/donald-trump-gab-mewe-telegram-discord-soziale-medien-qanon-impfgegner-usa-90217440.html

Internationales

Es gibt längst eine Internationale des rechten Terrors

Weltweit vernetzen sich „White Power Terrorists“ – der Rechtsterrorismus ist die derzeit größte Bedrohung der Demokratie und unseres Gemeinwesens.

https://www.berliner-zeitung.de/open-source/die-internationale-des-rechten-terrors-white-power-terrorists-andrij-biletsky-nordiska-styrka-li.141461

USA: Eidbewahrer und stolze Jungs

In den USA wurden Mitglieder rechtsextremer Milizen wegen des Angriffs auf das Kapitol angeklagt. Unter ihnen sind viele ehemalige Militärs und Polizisten.

https://jungle.world/artikel/2021/08/eidbewahrer-und-stolze-jungs

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