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Rechtsextreme Internationale

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Erfolgskonzept „Blood & Honour“

Bekanntestes Beispiel für eine erfolgreiche internationale Zusammenarbeit von Rechtsextremisten ist das Neonazi-Netzwerk „Blood & Honour“ (B&H), das seit Anfang der 1990er Jahre im Rechtsrocksektor viele Fäden in der Hand hält. Die besonders aktive deutsche Sektion wurde im September 2000 durch das Bundesinnenministerium verboten. Der Prozess gegen ein knappes Dutzend Führungsaktivisten wegen der Fortführung eines verbotenen Vereins verlief im April 2008 am Landgericht Halle nahezu ergebnislos. Um Konzertverbote und Indizierungen in Deutschland zu unterlaufen, verlegen ehemalige B&H-Aktivisten Rechtrock-Konzerte schon seit Jahren in grenznahe Regionen der Nachbarstaaten. Besonders intensiv ist die Zusammenarbeit mit der belgischen und tschechischen B&H Sektion sowie mit Neonazis in Skandinavien und der Schweiz. Auf ein internationales Netzwerk greifen neonazistische Bands auch dann zurück, wenn sie CDs mit strafbaren Inhalten produzieren wollen.

Rechtsrock-Produktion im Ausland

So spielte beispielsweise die Berliner Neonazi-Band „Landser“ ihre indizierte CD „Republik der Strolche“ in den Tonstudios des Clubs „Walhalla“ in Schweden ein, Produktion und Vertrieb übernahmen das skandinavische Label „NS Records“ und der Vertrieb „NS-88“. Für weitere Studioaufnahmen reiste die Band nach Nordamerika; gepresst wurden die CDs unter anderem in Tschechien. Ebenfalls zur „rassistischen Internationale“ gehören gemeinsame Tourneen deutscher und internationaler Bands der extremen Rechten, wie beispielsweise die „European Revolution Tour 2007“ mit den szeneintern beliebten Carpe Diem (Stuttgart), Brigade M (Niederlande), Fraction (Frankreich) sowie ZetaZeroAlfa (Italien).

Zum Ziel der Tour schrieben die Neonazi-Bands: „(?) vier revolutionäre Bands haben ihre Kräfte vereinigt, um die Botschaft von Einheit, Identität und Aktion zu verbreiten. Die kommende European Revolution Tour 2007 soll ein Startpunkt für die Pan-Europäische Kooperation sein und eine Zündung für eine neue Welle von nationalistischen Gegenaktionen. Europa ist unsere Zukunft, Europa ist unser Erbe.“

Internationale Parteien-Netzwerke

Zu den festen Daten internationaler Delegation der NPD und der „Freien Kameradschaften? gehören im Februar ein Aufmarsch ungarischer Neonazis in Budapest zum Gedenken an die Waffen-SS, die Feierlichkeiten spanischer Falangisten zum Todestag von Diktator Francisco Franco im November, Ian-Stuart-Gedenkkonzerte im September sowie die alljährlichen Gedenkaktionen für den NS-Kriegsverbrecher Rudolf Hess im August. Gemeinsamer Bezugspunkt ost- und westeuropäischer Neonazis und extrem rechter Parteien sind die internationalen Divisionen der Waffen-SS und der faschistischen „Achsen-Mächte?. Für deutsche Neonazis ist die Teilnahme an Neonazi-Aufmärschen und Veranstaltungen im Ausland besonders attraktiv, da sie hier ganz offen mit Hakenkreuzfahnen und anderen in Deutschland verbotenen NS-Symbolen auftreten können ohne eine Strafverfolgung zu befürchten.

Parteienzusammenhänge der extremen Rechten auf europäischer Ebene sind einerseits die „Europäische Nationale Front“ (ENF) sowie andererseits die Fraktion „Identität, Souveränität, Tradition? der extrem rechten Fraktionen im Europaparlament. Bislang sind in der ENF allerdings nur Parteien aktiv, die noch nicht ins Europaparlament gewählt wurden wie die NPD, LA Falagne aus Spanien, Forza Nuova aus Italien und eine extrem rechte Sammlungsbewegung aus Griechenland und Rumänien. Delegierte der ENF nehmen auch regelmäßig an internationalen Konferenzen der NPD teil.

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