Seit einigen Jahren versuchen die Neonazis auch in anderen Sportarten Fuß fassen. Sie verfolgen dabei eine Strategie der gezielten Unterwanderung von Sportvereinen. Oft geben sie sich dabei anfangs nicht als Rechtsextremisten zu erkennen. Sie engagieren sich fleißig im Verein und versuchen sich als ?harmlose, ordentliche Deutsche? zu präsentieren. Ziel ist es sich unbemerkt im Verein und damit auch ein Stück weit in der Gesellschaft zu verankern, um anschließend ungestört ihre menschenverachtende Propaganda verbreiten zu können.
Der Deutsche Olympische Sportbund hat bereits auf das Problem reagiert. Unter dem Titel ?Kein Raum und kein Platz für Antidemokraten ? nicht auf dem Spielfeld, nicht auf den Zuschauerrängen, nicht in den Sporthallen und auch nicht in den Köpfen!? wurde 2007 eine Broschüre zum Thema veröffentlicht. Angeführt vom Landessportbund Thüringen bezogen die Sportvereine öffentlich Stellung ?gegen die Versuche von Personen mit rechtsextremistischen Hintergründen Sportvereins- und -verbandsstrukturen zu unterwandern?. Rechtsextremistisches Handeln sei schließlich keine Bagatelle, sondern ziele auf die Abschaffung von Demokratie und Menschenrechten. ?Wehret den Anfängen?, betonte LSB-Präsident Peter Gösel. Mit Broschüren, Seminaren und Workshops sollen gezielte Maßnahmen gegen Rechtsextremismus in der Vereinsarbeit, wie beispielsweise eine klare Positionierung in der Vereinssatzung oder Vorsorgemaßnahmen bei der Vermietung von Vereinsanlagen ebenso erläutert werden wie Verhaltens- und Handlungsempfehlungen, wenn Neonazis bei Sportveranstaltungen auftauchen.
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