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Rechtspopulismus und Diskriminierung in der Kita Handlungsempfehlungen für die Pädagogik

Symbolbild Kita. (Quelle: pixabay.com / CC0 Creative Commons)

 

Der Text ist ein Auszug aus der Broschüre „Ene, mene, muh – und raus bist du! – Ungleichwertigkeit und frühkindliche Pädagogik“ der Fachstelle Gender, GMF und Rechtsextremismus der Amadeu Antonio Stiftung (September 2018). 

Die in dieser Handreichung vorgestellten Fälle aus der Praxis sowie die nachfolgenden unterschiedlichen Perspektiven von Kooperationspartner*innen geben eine Fülle an Handlungsempfehlungen und Tipps in der Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Hier werden diese zusammengefasst – und um Hinweise für Materialien und nützliche Quellen ergänzt. Die Handlungsempfehlungen nehmen auf unterschiedliche Ebenen in Kitas und Kindertagesbetreuungen Bezug: auf die pädagogische Arbeit mit Kindern, die Arbeit und Erziehungspartnerschaften mit Eltern und Erziehungsberechtigten, das Zusammenwirken im Team, Verantwortlichkeiten von Leitungen und Einrichtungs- bzw. Angebotsträgern, Fragen der Materialauswahl und -verwendung sowie der Einrichtungsgestaltung. Alle diese unterschiedlichen Ebenen sind relevant, um effektiv gegen Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung vorzugehen.

 

Pädagogische Arbeit mit Kindern

Grundlegend ist eine pädagogische Arbeit, die sich an Demokratie und Diversität orientiert. Dabei geht es zum einen darum, Unterschiedlichkeit und Diversität in der Kita abzubilden und erfahrbar zu machen – z.B. dadurch, dass Kinder oder Erzieher*innen unterschiedlicher Herkunft oder mit vielfältigen religiösen Bezügen oder Befähigungen selbstverständlicher Teil der Einrichtung sind. Zum anderen ist es wichtig, mit Vielfalt fachlich professionell umzugehen. Das bedeutet, die Kinder als Individuen in den Fokus zu stellen, sie als solche anzusprechen und sie nicht auf vermeintliche Zugehörigkeiten zu einer Gruppe zu reduzieren oder als »die Türken« oder »muslimischen Kinder« zu adressieren oder anzusprechen. Damit können starre Zuschreibungen und stereotype Rollen- oder Gruppendefinitionen mit festen Eigenschaften vermieden werden. Die sozialen Identitäten und Gruppenzugehörigkeiten von Kindern sollten jedoch nicht tabuisiert werden, stellen diese doch eine mögliche Grundlage für Marginalisierungs- und Diskriminierungserfahrungen von Kindern und deren Familien dar. Die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder mit Fluchtgeschichte oder mit homosexuellen Eltern diskriminierende Erfahrungen gemacht haben, ist sehr  hoch. Entsprechend sensibel und fachlich professionell ist mit diesen Erfahrungen umzugehen. Kinder mit solchen (potenziellen oder vermuteten) Erfahrungen gilt es zu empowern – also zu stärken –, ohne sie als »andere« zu stigmatisieren. Hier helfen zum Beispiel Kinderbücher und Spielmaterialien, die nicht nur eine Norm wiedergeben oder Mehrheiten darstellen, sondern vielfältige Identifikationsangebote zur Verfügung stellen (s. unten). So kann die Heldin in einem Kinderbuch ein muslimisches Mädchen sein oder der Junge im Rollstuhl. Eine Repräsentationsvielfalt in der Kita wirkt sich auch positiv auf das Denken von Kindern ohne Diskriminierungserfahrungen aus. Es baut Stereotype ab und verhilft zu einer positiven Haltung gegenüber Vielfalt.

Darüber hinaus sind ein aktives Eintreten und eine Positionierung vonseiten der Fachkräfte im Falle von Gewalt, Ausgrenzung und Diskriminierung notwendig. Für den Umgang mit Kindern bedeutet das, ein »Verständnis für faires und unfaires Verhalten […] zu fördern« und von Diskriminierung betroffene Kinder darin »zu bestärken sich zu wehren und bei anderen Kindern ein helfendes Verhalten zu befördern«, wie es in der Broschüre »Fair in der KITA« des AntidiskriminierungsbürosSachsen heißt.

? Die Broschüre »Fair in der KITA« des Antidiskriminierungsbüros Sachsen (2010) vermittelt Grundlagen einer Pädagogik der Antidiskriminierung und versammelt praktische Tipps: https://bit.ly/2M3qfWp

? Weitere »Grundlagen für eine diskriminierungsfreie Pädagogik im Kindergarten« enthält eine Broschüre von Reachout Berlin (2017): https://bit.ly/2ObJwCm

 

Diskriminierung im Kitaalltag

Kinder erfahren täglich – auch in der Kita –, was als »normal« gilt. Sie lernen, welche Herkunft besser angesehen ist und welche kulturellen und sozialen Lebensweisen oder Identitäten als Abweichung wahrgenommen werden. Auch wenn der Umgang von Kindern mit Differenz meist spielerisch geschieht, kann er doch für einige Kinder ausschließend sein und sie als andere markieren. Unreflektierte, aber dennoch rassistische, sexistische oder homofeindliche Alltagshandlungen sind weit verbreitet. Diese Handlungen haben einen Einfluss auf die Unvoreingenommenheit von Kindern.

Sensible und bewusste Sprache

Um dem entgegenzuwirken, ist zunächst auf die Sprache zu achten. Sprache drückt Wirklichkeit aus. Äußerungen haben immer auch eine Wirkung, die verletzend oder wertschätzend sein kann. Über Sprache werden Werte, Vorstellungen und Normen vermittelt. Sprache und nonverbale Kommunikation spiegeln gesellschaftliche Strukturen und Verhältnisse wider. Diese gilt es, sich bewusst zu machen. Wird eine Sprache in den Kategorien wir und die anderen verwendet? Werden bestimmte Kinder aufgefordert, uns doch mal von den Bräuchen und Traditionen ihrer oder seiner Kultur zu erzählen? Damit wird dem Kind das Gefühl gegeben, anders zu sein als die anderen Kinder. Den anderen Kindern wird wiederum signalisiert, dass dieses Kind anders sei. Es gibt nicht die eine nichtdiskriminierende Sprachform oder Bezeichnung, aber eben auch keine neutrale Bezeichnung für »alle«. Deshalb sollten Personen und Gruppen möglichst genau und differenziert bezeichnet werden. Es sollte danach gefragt werden, ob eine Kategorisierung und Zuordnung zu einer Gruppe, z.B. mit Migrationsbezügen oder mit bestimmter religiöser Sozialisation, überhaupt nötig ist. Eigenbezeichnungen von Gruppen oder Personen gilt es immer zu respektieren. Ein sensibler Sprachgebrauch trägt zur Gleichberechtigung aktiv bei.

 

Abbild von Vielfalt in der pädagogischen Ausstattung

Für eine primärpräventive Arbeit bzw. eine Arbeit für Vielfalt und Demokratie ist es wichtig, dass sich Repräsentationen von Vielfalt in pädagogischen Materialien und in der Einrichtungsgestaltung widerspiegeln. Gibt es zum Beispiel eine Barbie als Naturwissenschaftlerin und ist sie Schwarz? Ist die Figur im Rennauto von Lego schwul? Gibt es Hautfarbenstifte und Bücher über außergewöhnliche Frauen? Das betrifft also verwendetes Spielmaterial, Bilder oder Aushänge sowie Ansprachen von Kindern und Eltern. Ein zugewandter und wertschätzender Umgang mit Vielfalt sollte unterschiedliche kulturelle, soziale oder religiöse Hintergründe und vielfältige Lebensweisen auf Augenhöhe einbeziehen.

 

Kinderbücher

Was für Kinderbücher liegen in der Kita aus? Gibt es nur weiße Protagonist*innen darin? Wer wird als normal beziehungsweise von der Norm abweichend dargestellt? Welche Figuren, Mädchen oder Jungen, sind handlungsfähig, welche sind passiv? Haben Schwarze Kinder in Büchern eine Sonderrolle oder haben sie Rollen, die weiße Kinder auch haben könnten?

? Die Fachstelle Kinderwelten empfiehlt Bücher für eine vorurteilsbewusste, inklusive Praxis: https://bit.ly/2Oioi63? Die intersektionale Kinderbuchliste der Initiative I-Päd aus Berlin enthält Bücher, die gegen Ausschlüsse, Diskriminierung, Unter- oder Fehlrepräsentationen wirken oder Themen ansprechen, die Kindern gegenüber oft verschwiegen oder zu wenig besprochen werden: https://bit.ly/2MoGKZY

 

Spielen und Spielzeug

Gibt es nur weiße Puppen in der Kita? Das verstärkt die Wahrnehmung, dass Weißsein die Norm ist und Schwarzsein bzw. »of color« die Abweichung davon. Das prägt nicht nur ein rassistisches Selbstverständnis der weißen Kinder, die sich aufgewertet fühlen können, sondern beeinflusst auch die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder of color, welche keine Vorbilder oder Orientierungspersonen im Kita-Alltag haben.

? Die Fachstelle Kinderwelten für Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung hat mit »Persona Dolls®« Puppen entwickelt, die für Kinder unterschiedlichster Herkunft und Familienkultur stehen. Die Puppen werden von der Fachstelle im Zusammenhang mit Fortbildungen angeboten, bei denen in Grundlagen und Methodik einer vorurteilsbewussten Arbeit mit Kindern eingeführt wird: https://bit.ly/2LWRRNx

? Werden Spiele wie »Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?« oder »Schwarzer Peter« gespielt? Das ist problematisch, da damit das Verständnis von schwarz als schlecht, böse und bedrohlich vermittelt wird. Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften hat eine Spielzeug-Positivliste mit vorurteilsbewusstem Spielzeug veröffentlicht: https://bit.ly/2MaQABM

Demokratiepädagogik und Pädagogik der geschlechtlichen Vielfalt

Vor allem in Zeiten, in denen rechtspopulistische und -extremistische Strömungen erstarken, muss Demokratiepädagogik aufgewertet werden. Demokratie soll dabei nicht Lerngegenstand sein, sondern für Kinder erlebbar werden. Demokratiepädagogik meint, ein demokratisches Miteinander im Alltag und in der Lebenswelt der Kinder zu fördern. Ansatzpunkte können Kinderrechte, Mitgestaltung und Aushandlungsprozesse unter und mit den Kindern sein. Demokratieförderung bedeutet grundlegend eine Förderung von Geschlechtergerechtigkeit. In der pädagogischen Praxis heißt das, Kinder unabhängig von ihrer Zuordnung als Mädchen oder Junge ernst zu nehmen und ihnen keine Rollenerwartungen von Mädchen-/Jungesein aufzustülpen.

Das Nichtregulieren von Kinderinteressen ist ein erster Schritt: Kinder können darin ermutigt werden, sich jenseits starrer Geschlechterkonzepte zu bewegen. Eine geschlechtersensible Pädagogik ermöglicht die Förderung der individuellen Persönlichkeiten und Potenziale der Kinder. Die fachliche Auseinandersetzung darum, dass Geschlecht sozial konstruiert und erlernt wird und Geschlechterrollen veränderbar und je nach Zeit und Kontext anders verstanden werden, beugtvor, Kinder nach Geschlechtern zu sortieren und danach zu bewerten. Das befreit die Kinder von Einschränkungen (»Lisa, lass das, das ist nichts für Mädchen«) und baut zugleich Vorurteile ab, z.B. gegenüber Homosexualität (»der Junge spielt wie ein Mädchen, der ist bestimmt schwul«). Es ermöglicht allen Kindern eine freie Entwicklung ihres Selbst, öffnet den Blick auf transsexuelle und intergeschlechtliche Kinder und signalisiert »Regenbogenfamilien«, dass sie in der Kita willkommensind.

? Empfehlungen für ein inklusives pädagogisches Handeln im Kita-Alltag im Umgang mit Geschlechtervielfalt und Familienvielfalt gibt die Broschüre »Murat spielt Prinzessin, Alex hat zwei Mütter und Sophie heißt jetzt Ben« von Queerformat (2018): https://bit.ly/2IQcZz7

? Wichtige Anregungen zu geschlechterreflektierender Arbeit im Kontext Rechtsextremismus gibt die Handreichung der Amadeu Antonio Stiftung »Demokratie ist (k)ein Kindergeburtstag«: https://bit.ly/2MmA0vg

 

Arbeit mit Eltern

Grundlegend für die Arbeit mit Eltern ist der transparente und beteiligungsorientierte Umgang mit Einrichtungsausrichtung, Leitbild und pädagogischem Konzept. In Vorbereitung und Ausgestaltung der Erziehungspartnerschaft können Themen mit Eltern besprochen werden, um deren Sichtweise und Wünsche zu erfahren, aber auch um die Haltung des Teams sowie die Einrichtungskultur deutlich zu machen.

 

Arbeit mit extrem rechten Eltern

In der Arbeit mit extrem rechten Eltern stehen Fachkräfte vor einer schwierigen Situation. Sie müssen rechtsextreme Orientierungen, die durch Äußerungen, Handlungen oder Symbole der Eltern und der Kinder auffällig werden, deutlich zurückweisen. Zugleich ist ihre Elternrolle anzuerkennen. Das heißt: die Eltern wertzuschätzen, ihre Verantwortung für das Kind anzuerkennen und sie für eine Kooperation bei Betreuung, Erziehung und Bildung des Kindes zu gewinnen. Die Wahrnehmung eines rechtsextremen Hintergrundes bedarf einer aufmerksamen Beobachtung und eines spezifischen Wissens um Praktiken und Symbole der rechtsextremen Szene. In Hausordnungen kann festgelegt werden, welche Symbole und Bekleidung in der Kita  unerwünscht sind. Diese Regelungen können über »verbotene« Symbole hinausgehen. Für Gespräche und Interventionen empfiehlt sich ein abgesprochener und professioneller Umgang als Team, einzelne Kolleg*innen dürfen hierbei nicht allein gelassen werden. Häufig machen andere Eltern auf rechtsextreme Probleme in Einrichtung und Elternschaft oder im Gemeinwesen aufmerksam. Ihre Anregungen sind wertvoll und unbedingt in die Einrichtungsausgestaltung einzubeziehen. Für Elternabende zu den hier behandelten Themen empfiehlt sich die Hinzuziehung externer Expert*innen, z.B. von Beratungsnetzwerken.

? Tipps zum Umgang mit rechtsextremen Eltern gibt »Eine Broschüre über Rechtsextremismus als Thema in der Kita« von Eva Prausner und Kerstin Palloks, herausgegeben vom Projekt ElternStärken/ pad gGmbH (2017): https://bit.ly/2N23Gir

? Empfehlungen zur Erziehungspartnerschaft und deren Ausgestaltung gibt eine Broschüre der Deutschen Liga für das Kind (2017) »KindgeRECHT von Anfang an: Empfehlungen für pädagogische Fachkräfte, Kindertagespflegepersonen, Einrichtungsleitungen, Träger, Jugendämter, Fachverbände und Verantwortliche in Verwaltung und Politik«: https://bit.ly/2AKGX8n

 

Team, Leitung und Einrichtung

Grundsätzlich ist es sinnvoll, sich im Team den hier behandelten Themen zu widmen und ihnen Zeit und Raum zu geben. Im Team sollte für eine Haltung bezüglich Demokratie, Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus sensibilisiert werden. Es besteht die Möglichkeit, die Haltung von Kolleg*innen kennenzulernen, sich darüber und über Unsicherheiten auszutauschen und gemeinsam an Fällen zu arbeiten, z.B. in einer kollegialen Fallberatung. Es gilt, einen gemeinsamen Umgang zu finden und sich dazu abzustimmen, wie die Haltung in der Arbeit und in der Einrichtung sichtbar und erlebbar gemacht werden kann. Dies bedarf einer Offenheit gegenüber Reflexionen, Fortbildungen und ggf. externer Beratung. Hilfreich ist es, »vorbeugend« Kontakt zu einer Beratungsstelle aufzunehmen, die in Krisen oder schwierigen Situationen Begleitung anbietet.

 

Leitbild und Hausordnung

In einer gemeinsamen Entwicklung eines Leitbildes im Team sowie abgestimmt mit den Eltern sollten themenrelevante Punkte aufgenommen werden – etwa: »Wofür stehen wir?« oder »Wovon grenzen wir uns ab?«. Auch eine Hausordnung kann vereinbart werden: mit klaren Regeln, die in der Einrichtung gelten, und Handlungsweisen oder Äußerungen, die ausgeschlossen werden, z.B. rechtsextreme oder gewaltverherrlichende Symbole, Bekleidung und feindselige Äußerungen. Es empfiehlt sich eine Abstimmung und Diskussion im gesamten Team sowie mit den Eltern. Wenn sich Leitbild, Hausordnung und Konzept der Einrichtung klar zu demokratischen Grundwerten, Menschen- und Kinderrechten positionieren, wird ein deutliches Signal gesetzt – auf welches sich im Konfliktfall auch berufen werden kann.

Team und Träger sollten geschlossen auftreten, sich klar positionieren und den demokratischen Standpunkt der Einrichtung sowie ihr ethisches Mandat präsentieren. Um möglichen Ängsten und Unsicherheiten von Mitarbeiter*innen begegnen zu können, bieten sich Supervisionen, kollegiale Fallberatungen sowie Fortbildungen und Argumentationstrainings zu Rechtsextremismus, Rassismus oder Sexismus an. Die Verantwortung von Trägern und Leitung bezieht sich vor allem darauf, Ressourcen dafür bereitzustellen, Zeiten einzuräumen und die Bereitschaft zur Professionalisierung zu bestärken.

? Beispiele für Formulierungen von Leitbildern finden sich in der Broschüre »Wer kommt denn da sein Kind abholen? Eine Orientierung im Umgang mit Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit in Kindertagesstätten«, herausgegeben vom Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung (2014): https://bit.ly/2ALhJa4

? Die Broschüre »Miteinander. Eine Handreichung der Wohlfahrtsverbände zum Umgang mit Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus”, herausgegeben vom AWO Bundesverband e.V., Deutscher Caritasverband e.V., Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband – Gesamtverband e.V., Diakonie Deutschland – Evangelischer Bundesverband und der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. (2017), verweist auf Handlungsmöglichkeiten in Team, Einrichtung und Elternschaft: https://bit.ly/2ALe6kz

 

Rechtliche Grundlagen und Rahmenbedingungen

Rechtliche Regelungen, Bildungspläne oder Bildungsrahmenpläne, aber auch Verbandskonzeptionen und Richtlinien stellen wichtige Grundlagen für Fachkräfte und Einrichtungen dar. Sie strukturieren und legitimieren die Arbeit.

? Wichtige Rechtsnormen für die Arbeit hat die Deutsche Liga für das Kind (2017) veröffentlicht »KindgeRECHT von Anfang an: Übersicht über relevante Rechtsnormen für die frühe Kindertagesbetreuung«: https://bit.ly/2newTLp

Bildungspläne sind bundesweit auf Länderebene unterschiedlich gestaltet. Die hier behandelten Themen haben ebenso unterschiedlich Eingang gefunden. Ein gutes Beispiel stellt das Berliner Bildungsprogramm für Kitas dar, sowohl bezüglich des Bildungsverständnisses als auch der formulierten Ziele. So heißt es unter dem Stichwort Inklusive Bildung: »Demokratisch verfasste Gesellschaften sind verpflichtet, jedem Menschen das gleiche Recht auf die Entwicklung seiner Persönlichkeit und auf die Teilhabe an der Gemeinschaft zu sichern. Bildungsprozesse sind deshalb so zu gestalten, dass alle Kinder bei unterschiedlichen Voraussetzungen gleiche Bildungschancen und ein Recht auf aktive Beteiligung an allen Entscheidungen haben, die sie betreffen« (S. 18). In den Zielen pädagogischen Handels wird angeführt: »Die Ziele im Berliner Bildungsprogramm gründen auf Grundwerten und Grundrechten einer demokratisch verfassten Gesellschaft«.

? Grundsätzliche Überlegungen zur ethischen Fundierung und Ausgestaltung pädagogischer Beziehungen finden sich in den »Reckahner Reflexionen – ein Manifest für Pädagog_innen«. Das Angebot von Leitlinien für eine freiwillige Selbstverpflichtung zur ethischen Orientierung eignet sich auch zur Diskussion im Team sowie für die Ausgestaltung von Leitbildern und Konzeptionen: https://bit.ly/2M2AoTi

 

MEHR AUS DER BROSCHÜRE AUF BELLTOWER.NEWS:

Kindertagesbetreuung in Zeiten rechtspopulistischer Mobilisierung (Einleitung)Handlungsempfehlungen aus unserer Arbeit für die Pädagogik

 

FALLANALYSEN UND HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN IN DER PRAXIS:

Ebene I: Pädagogisches Handeln mit Kindern

Fall I.1: »Morgenkreis«

Fall I.2: »Nationalsozialistische Symbole und problematisches Verhalten«

Fall I.3: »Kinder aus völkischen Elternhäusern«

Ebene II: Elternarbeit

Fall II.1: »Frühzeitiges Erkennen von Rassismus«

Fall II.2: »Bildung für das eigene Kind«

Fall II.3: »Besorgte« Mutter und Vielfaltserziehung 

Ebene III: Arbeit im Team und mit Träger

Fall III.1: »Feindschaft gegenüber Geflüchteten«

Fall III.2: »Wahrnehmung von Rassismus«

Ebene IV: Umgang mit rechtsextrem engagierten Kolleg*innen und arbeitsrechtliche Fragen

Fall IV. 1 und 2: »Aktivistinnen in der Kita«

Fall IV.3: »Flüchtlingsfeindliche Postings«

 

 

INHATE DER FACHSTELLE GENDER, GMF UND RECHTSEXTREMISMUS AUF BELLTOWER.NEWS

http://www.belltower.news/category/lexikon/gender

 

DIE BROSCHÜRE ALS PDF ZUM DOWNLOAD:

http://www.gender-und-rechtsextremismus.de/w/files/pdfs/fachstelle/kita_internet_2018.pdf

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