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Riehs, Otto

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Otto Riehs meldete sich freiwillig zur Wehrmacht. Seine vermeintlichen Heldentaten während des Zweiten Weltkrieges sind in zwei Heften der den Krieg glorifizierenden Zeitschrift „Landser“ literarisch verarbeitet. Der „Landser“ wird von Rechtsextremen verschiedenen Alters gelesen. Riehs soll danach zehn sowjetische Panzer in zwölf Minuten vernichtet und dafür das Eiserne Kreuz, später dann das Ritterkreuz erhalten haben. 1949 kehrte Riehs aus der Kriegsgefangenschaft zurück und arbeitete als Taxi- und Kraftfahrer in Frankfurt/Main.

Unmittelbar nach seiner Rückkehr nach Deutschland begannen Riehs? Aktivitäten in rechtsextremen Parteien und Strukturen: Zunächst in der „Sozialistischen Reichspartei“ bis zu deren Verbot 1952; später war er Mitglied in der NPD. Riehs war zudem Angehöriger der „Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger“ (OdR), die er jedoch im Streit verließ.

Ab Anfang der 1980er Jahre hatte Riehs regen Kontakt zu den militanten Neonazis der ANS/NA des verstorbenen Neonazianführers Michael Kühnen und deren Nachfolgestrukturen. Den Kontakt hergestellt hatte der bis heute aktive und aus Hessen stammende Neonazi Thomas Brehl. Seitdem ist Riehs auf Veranstaltungen der Neonaziszene präsent ? wo er immer mit seinem Ritterkreuz auftritt. Als Redner ist er dort gefragt bei Demonstrationen, die Bezug zum historischen Nationalsozialismus nehmen. Riehs sprach zuletzt u.a. mehrfach bei so genannten „Heldengedenken-Aufmärschen“ in Halbe. Auch bei einer Neonazidemonstration im November 2003 für den Erhalt eines Denkmals für die Waffen-SS in Marienfels (Rheinland-Pfalz) trat Riehs als Redner auf. Ein Auftritt Riehs zusammen mit dem jungen Neonazi Axel Reitz (Köln) und dem altgedienten Szeneaktivisten Christian Worch (Hamburg) bei einer Demonstration in Köln 2004 sollte das Generationen übergreifende Anliegen der politischen Ideen der unterschiedlichen Flügel in der Neonazibewegung symbolisieren.

Riehs war wie der ehemalige NS-Jagdflieger und Rechtsextremist Reinhold Leidenfrost (geb. 1924) Ehrenmitglied im „Kampfbund Deutscher Sozialisten“ (KDS). Beim KDS wie auch beim NPD-eigenen „Deutsche Stimme“-Verlag sind Poster und Autogramme von Riehs käuflich zu erwerben. Ende März 2008 soll er nach Informationen aus der rechtsextremen Szene einen Herzinfarkt erlitten haben.

Otto Riehs verstarb am 29. Mai 2008.

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