Nach der Ausstrahlung eines Interviews, das sie dem Westdeutschen Rundfunk unter falschem Namen gab und in dem sie aus ihrer rechtsextremen Einstellung keinen Hehl machte, änderte sich die Situation. Obwohl der Bericht selbst nicht bundesweit ausgestrahlt wurde, erkannten MitarbeiterInnen des Norddeutschen Rundfunks die Frau und wandten sich an die Hamburger Schulbehörde. Es folgten Gespräche mit der Schulleitung der Grundschule. Karin Schmutzler distanzierte sich nicht von den rechtsextremen Äußerungen, die sie im Interview gemacht hatte.
Als Angestellte hatte die Lehrerin nicht – wie bei BeamtInnen üblich – einen Eid auf das Grundgesetz geschworen. Schließlich argumentierte die Hamburger Schulbehörde mit dem „Schulfrieden“ an der staatlichen Grundschule, den sie in diesem Falle – spätestens nach Eingang massiver Beschwerden von entrüsteten Eltern – gestört sah. Katrin Schmutzler wurde mit sofortiger Wirkung in den inneren Schuldienst versetzt. Kündigen konnte man ihr – anders als ihrem Mann – nicht: Dieser erhielt als Musiklehrer an einer privaten katholischen Grundschule aufgrund seiner jahrelangen Einbindung in die gewaltbereite rechtsextreme Szene die fristlose Kündigung.
Autorin: Juliane Lang
Dieser Text wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom Deutschen Frauenrat. Er erschien zuerst in der Zeitschrift „Frauenrat. Ausgabe 6/2008: Gefährlich im Aufwind. Rechtsextreme Frauen.“ Kostenlose Probeexemplare des Heftes können Sie unter kontakt@frauenrat.de oder auf der Website des Deutschen Frauenrates bestellen: www.frauenrat.de bestellen.