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Schwerin Der NPD-Provokation lautstark trotzen

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Eine typische Provokation a la NPD: Ein Flugzeug* mit dem Werbeslogan der braunen Partei kreist langsam über die Marstallhalbinsel vor dem Schweriner Schloss. Aber die vielen tausend Menschen, die dort am Freitag vor der Wahl zusammengekommen sind, lassen sich davon nicht beirren. Eine fantastische Partystimmung herrscht auf dem Gelände am Schweriner See. Die Menschen, darunter auffallend viele junge, sind gekommen, um laut gegen rechts zu sein ? und das wird mit Nachdruck demonstriert. ?Keiner will die NPD, jagt sie fort?, so fordert die Moderatorin Mo Asumang immer wieder von der Bühne. Und das ist ganz im Sinne der Veranstalter. Die Initiative „WIR ? Erfolg braucht Vielfalt„, ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Kirchen, Unternehmensverbänden, Akteuren der Zivilgesellschaft und engagierten Einzelpersonen, hat an dem Freitag einen Konzertmarathon gegen rechts ins Leben gerufen.

Die Initiative will erreichen, dass die NPD am Wahlsonntag aus dem Landtag fliegt, sagt Ingo Schlüter, stellvertretender Vorsitzender des DGB-Nord und Mitinitiator von WIR. Mit dem Konzert sollte vor allem auch dokumentiert werden, dass es eine friedliche, demokratische und gewaltfreie Mehrheit in dem Bundesland gebe. Es dürfe nicht zugelassen werden, dass die NPD das ganze Land zumülle, so Schlüter. Man habe sich aus Enttäuschung über die letzte Landtagswahl zusammengetan, hebt Lothar Wilken von der Hauptgeschäftsführung der Unternehmensverbände in MV, hervor. Die Nationalsozialisten von der NPD behinderten oder zerstörten die positive wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Sie wollten einen Rückfall zur regionalen Planwirtschaft, autoritär nur noch ausgewählte Industrien zulassen und freie Ex- und Importe einschränken, so der Wirtschaftsvertreter. Seine Position wird auch vom DGB gestützt. Das Konzert auf der Marstallhalbinsel sei auch zu verstehen als Ehrenrettung für und ein Dienst an dem schönen Bundesland. Die verlogenen Wahlplakate der NPD stießen die Gäste und Geschäftspartner ab, für das Tourismus- und Exportland Mecklenburg-Vorpommern seien die Nazis Gift, unterstreicht Schlüter. Es gelte, eine große Gegenöffentlichkeit zu mobilisieren, eine hohe Wahlbeteiligung zu erreichen, die verfassungsfeindliche NPD habe in den Länderparlamenten nichts zu suchen.

Auch die Politik bleibt da nicht außen vor. Sylvia Bretschneider, die Präsidentin des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern betont, wie wichtig es sei, dass ?jede und jeder am Sonntag von seinem Wahlrecht Gebrauch macht und mitbestimmt, wie die Zukunft unseres Landes aussieht.? Manuela Schwesig, die Landessozialministerin und stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende appelliert an die vielen tausend Anwesenden, gemeinsam ein Zeichen zu setzen und am Sonntag zur Wahl zu gehen. Gemeinsam zusammenstehen und die Nazis aus dem Landtag rauskriegen, das war auch der Tenor der Spitzenkandidaten von SPD, Grünen, CDU und Linke, die zusammen auf der Bühne auftraten und sich klar gegen die Neonazis positionierten. Auch die demokratischen Spitzenkandidaten Erwin Sellering (SPD), Lorenz Caffier (CDU), Helmut Holter (Die Linke), Gino Leonard (FDP) und die Spitzenkandidatin Silke Gajk (Bündnis 90/Die Grünen) für die Landtagswahl wenden sich mit deutlichen Appellen an das Publikum am Sonntag zur Wahl zu gehen und auch andere zu mobilisieren, um den Wiedereinzug der rechtsextremen NPD in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern zu verhindern. DGB-Chef Schlüter ergänzt: ?Nehmt auch die Oma mit!?

* Auf Wunsch der SAF Spezial Air Flugdienst KG aus Gera stellt die Redaktion hiermit richtig, dass das Flugzeug nicht, wie hier ursprünglich zu lesen, mit abgeklemmter Kennung geflogen sei.

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Hintergrundinformationen zur NPD in Mecklenburg-Vorpommern

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zzz-freudenberg

Ein wachsamer Förderer demokratischer Kultur

Hermann Freudenberg, Unternehmer aus Weinheim, kämpfte Zeit seines Lebens gegen Fremdenhass. Er starb am 15. November im Alter von 86 Jahren. Mit der Freudenberg-Stiftung hat er auch die Amadeu Antonio Stiftung und Netz-gegen-Nazis.de entscheidend gefördert.

Von Anetta Kahane

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