Was die Feministin Hedwig Dohm schon vor über einhundert Jahren in ihrer Polemik “Die Antifeministen” schrieb, gilt durchaus bis heute. “Zu den Herrenrechtlern gehören die Charakterschwachen und Geistesdürftigen. Die Charakterschwachen machen Front gegen die Frauenbewegung – aus Furcht. Sie haben immer Angst, von der Frau – besonders von ihrer eigenen – unterdrückt zu werden. Weil sie sich heimlich ihrer Schwäche bewußt sind, betonen sie bei jeder Gelegenheit ihre Oberhoheit.” Es sagt einiges über die maskulinistische Szene aus, dass diese im Jahre 1902 verfassten Worte immer noch passen wie die Faust aufs Auge – ist der Männerrechtler nach wie vor ein weinerlicher, verunsicherter Ewiggestriger, der sich von Frauenrecht und Gendersternchen geradezu kastriert fühlt.
Antifeminismus ist die Gegenreaktion auf feministische Bestrebungen. Hegemoniale Männlichkeitsvorstellungen sind auf der konsequenten Abwehr des Nicht-Männlichen, also des Weiblichen und des Queeren, aufgebaut. Da kommt es natürlich ungelegen, wenn sich diejenigen, über deren Unterdrückung man die eigene Identität etabliert hat, gegen ebenjene Unterdrückung zur Wehr setzen. Dann dann machen Frauen und queere Menschen es diesem Mann ein gutes Stück schwerer, sich selbst als der allertollste Hecht zu fühlen, als der er sich fühlen möchte. Sagte nicht auch eben noch “die Gesellschaft”, dass er als als (weißer, heterosexueller, cisgeschlechtlicher und bürgerlicher) Mann Nabel der Welt und Krone der Schöpfung ist?
Kurz, der Antifeminist fühlt sich von den Kämpfen Marginalisierter für ihre Rechte persönlich angegriffen, da sie ihm das vermeintliche Recht auf Diskriminierung erschweren oder gar ganz wegnehmen wollen. Und da scheint ihm die adäquate Reaktion nicht die Reflektion über die Tatsache zu sein, dass die eigene gefühlte Vorherrschaft auf dem Rücken anderer aufgebaut ist. Stattdessen sieht er sich als Opfer einer feministischen und kulturmarxistischen Agenda. Diese möchte er fortan bekämpfen. Und dieser Kampf beginnt damit, medial darüber zu jammern, wie schwer man es als armer, einsamer Mann in dieser modernen Welt hat und wie wichtig es ist, diesen gemeinen Feministinnen das Leben so schwer wie möglich zu machen. Und da hat sich seit über hundert Jahren nichts geändert. Deswegen: hier eine Liste Deutschlands peinlichster Antifeministen. Denn ob 1902 oder 2021 – Antifeminismus ist ganz schön unangenehm.
Matthias Enderle – Der Männerrechtler
Die Initiative “MANNdat” – “Mann” in Versalien, damit auch wirklich noch der letzte begreift, worum es hier gehen soll – “versteht sich als unabhängige, überparteiliche Interessenvertretung für männliche Bürger”. Als solche will sie aufzeigen, wo und wie schlimm Jungen und Männer eigentlich unterdrückt werden. So wird etwas berichtet, dass zum Beispiel mehr Männer wohnungslos sind als Frauen. Dass das damit zu tun hat, das Leben für Frauen auf der Straße dann doch nochmal ein gutes Stück gefährlicher ist, nicht. Es wird berichtet, dass mehr Männer Suizid begehen als Frauen. Dass ein Grund ist, dass hegemoniale Männlichkeitsvorstellungen das Sprechen über psychische Probleme sanktionieren, wird dabei wenig elegant unter den Tisch gekehrt. Schuld am männlichen Leid sind nicht brutale Geschlechtsanforderungen an Männer – die dennoch innerhalb patriarchaler Verhältnisse von ihnen profitieren -, sondern das Feminat, das “den Mann” und seine Bedürfnisse brutal unterdrückt. Matthias Enderle, der die Seite betreibt, fühlt sich generell als Opfer, zum Beispiel auch, wenn es darum geht, dass man Männern eine Sexualstraftat attestiert. Die Debatte um #MeToo, die immer wieder systematischen Machtmissbrauch von Männern in Vorgesetztenpositionen gegenüber Frauen aufdeckt, betrachtet er als “einseitig geführt”. Den gesellschaftlichen Diskurs aus Victim Blaming und Täterschutz, der Frauen unter den Generalverdacht stellt zu lügen, ignoriert er nicht nur, er reproduziert ihn: “Es ist jetzt nicht nur Gewalt im Spiel, sondern es ist auch einfach diese, das, was Sie angesprochen haben, dass man es, je nachdem, wie man steht, als Gewalt auffassen kann oder auch als Belästigung ansieht”, so Enderle im Interview mit Deutschlandfunk. Die Weiber werden gar nicht belästigt, sie bilden sich das nur ein, und für diese Hysterie müssen Männer dann büßen!
Enderle schreibt viel über Männer als Opfer von Frauen, zum Beispiel in Bezug auf häusliche Gewalt. Es geht ihm aber nicht darum zu thematisieren, inwieweit es gesellschaftlich verpönt ist, dass Männer darüber sprechen, Opfer geworden zu sein, sondern: um Frauen die Stimme zu nehmen.
Maximilian Pütz – Der “Verführungskünstler”
Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie stehen an der Bar und warten darauf, dass der Barkeeper Ihr Bier fertig zapft. Ihr Blick streift einen Mann. Und der setzt sich in den Kopf, dass Sie für diese Nacht sein Beutestück sein werden. Mit einem schmierigen Lächeln, das er für “verwegen” hält, mäandert er auf Sie zu, seinen von Jack Nicholson in “Shining” abgekupferten Blick fest auf sie gerichtet. Er erreicht Sie kurz nach der penetranten Wolke aus Aftershave, die ihn umgibt. “Bier?” spricht er Sie an, ungefragt, als ob Sie nichts Besseres zu tun hätten, als von einem fremden Typen angesabbelt zu werden. “Das ist ein ganz schön männliches Getränk. Andere Männer würdest Du damit einschüchtern, aber ich bin nicht wie andere Männer.” Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gerade einen Pick Up-Artists getroffen. Und vielleicht war der sogar beim selbsternannten Verführungscoach Maximilian Pütz im Seminar. “Pick Up Artists” sind der Ansicht, man könne Frauen anhand von Manipulationstechniken herumkriegen, denn wozu sind Frauen schon gut, außer um sie ins Bett zu bekommen? Feminismus findet er albern und veröffentlicht auch gerne mal Videos, in denen er sich über feministische Kämpfe mokiert. Oder er erklärt, was einen “richtigen Mann” ausmacht – oder welche Lügen diese Harpyien so erzählen. Er ist Verfasser von Büchern mit klangvollen Titeln wie “Das Gesetz der Eroberung”, dessen Titel schon deutlich macht, wie er einen Flirt betrachtet: als einen Feldzug, den es zu gewinnen gilt. Frauen kommen bei ihm nicht als Subjekte vor, deren Grenzen man zu respektieren hat, sondern eben als Objekte der Eroberung. Wer an seinen eigenen Aufreißskills zweifelt, kann sich von Pütz coachen lasse, lediglich knappe 1.500 Euro kostet ein Seminar.
Der Kickstart für dein Liebesleben für nur 1497 Euro! [Quelle: Screenshot Casanova Coaching]
Alternativ kann man sich auch für einen Online-Kurs für lapidare 300 Euro anmelden, der einem “Die richtige Körpersprache, die Frauen, noch bevor Du sie angesprochen hast, signalisiert, dass Du ein Alpha-Mann bist (manchmal werden Frauen sogar Dich ansprechen)” vermitteln soll. Wieso lernen, Frauen als Menschen zu schätzen, wenn man dafür Geld ausgeben kann, das zu vermeiden und sich trotzdem unwiderstehlich zu fühlen?
Nebenbei kokettiert Pütz mit der Corona-Leugner*innenszene und verbreitet Inhalte der AfD-nahen Online-Zeitung “Die Freie Welt” auf Instagram. Aber dass Frauenhass und Rechtsradikalismus gerne Hand in Hand gehen, ist auch nichts Neues.
Auf Instagram verlinkte Verschwörungsnarrative. „Die Freie Welt“ ist Teil des Vereinsnetzwerks Zivile Koalition der AfD-Politikerin Beatrix von Storch. [Quelle: Screenshot Instagram]
Arne Hoffmann – Der Pseudointellektuelle
Co-Autor von drei Büchern Pütz’ ist Arne Hoffmann, der sich eine komplette Karriere daraus gezimmert hat, Feministinnen zu hassen (wo ist eigentlich diese Cancel Culture, wenn man sie einmal braucht?). Neben seinem Blog “Genderama” hat er eine ganze Menge Bücher geschrieben, die größtenteils davon handeln, wie schlimm der Kampf um Frauenrechte doch ist, zumindest für Männer wie ihn. Stellenweise publiziert er auch bei neurechten Zeitungen wie “Eigentümlich frei” oder “Compact”, primär darüber, wie unterdrückt Männer und wie schlimm Feministinnen doch sind, was denn sonst. Paradoxerweise betrachtet sich Hoffmann selbst trotzdem eher als “links” oder “liberal”. Sein Buch “Sind Frauen die besseren Menschen” betrachtet er, ganz bescheiden, als Initialzündung der neuen Männerrechtsbewegung in Deutschland. Aber tatsächlich kann der seit gut 20 Jahren aktive Antifeminist als einer der Vorreiter des modernen Antifeminismus betrachtet werden. Feminismus sieht er als trojanisches Pferd für eine organisierte “Männerfeindlichkeit”. Dieser Feminismus habe sich in Deutschland über die weibliche Macht über die Medien verbreitet würde – was nicht nur eine leicht zu widerlegende Falschinformation ist, sondern auch auf das strukturell antisemitische Verschwörungsnarrativ des Kulturmarxismus rekurriert. Zum Thema Antisemitismus hat Hoffmann übrigens auch ein Buch beim rechtsextremen Antaios-Verlag veröffentlicht: “Warum Hohmann geht und Friedman bleibt. Antisemitismusdebatten in Deutschland von Möllemann bis Walser.”
Arne Hoffmann ist Mitglied der “Liberalen Männer”, einer Unterorganisation der FDP; aber dass Mitglieder dieser Partei häufiger skrupellos sind, was die Kooperation mit dem rechten Rand angeht, hat spätestens die Thüringen-Wahl 2020 gezeigt. Arne Hoffmann, der seine Karriere als Troll in feministischen Foren begann, publiziert inzwischen Erotik-Ratgeber. An dieser Stelle: halten Sie bitte eine Gedenkminute für die Sexualpartnerinnen der Leser dieser Bücher ein. Und ob ein Mann, der bis Ende 40 noch bei seiner Mutter lebt, ein souveräner Liebhaber ist, steht auf einem anderen Blatt.
Vermutlich ist der Großteil dieser Bücher mit der linken Hand geschrieben worden. [Quelle: Screenshot Katalog der Deutschen Nationalbibliothek]
Birgit Kelle – Die Anti-Genderistin
Antifeminismus geht auch immer mit Traditionalismus und Antigenderismus einher: dem Kampf gegen queere Lebensentwürfe und Geschlechtsidentitäten. Vorreiterin im Kampf gegen die scheinbar alles dominierende Homo- und Transgenderlobby ist die auch in bürgerlichen Kreisen hofierte Birgit Kelle. Kelle, die laut Recherchen des Soziologen Andreas Kemper enge Kontakte zu der christlich-fundamentalistischen Gruppe “Legionäre Christi” pflegt und die auch regelmäßig auf den LGBTQ-feindlichen “Demo für alle”-Veranstaltungen auftritt, ist ein Bindeglied zwischen dem bürgerlichen Lager, erzkonservativen Christ*innen und der “Neuen Rechten”. Sie ist Mitglied der CDU und schreibt regelmäßig in Blättern wie der “NZZ” oder der “Welt”, ist Vorsitzende des christlich-fundamentalistischen Vereins “Frau2000plus” und lässt sich gerne in Form von Interviews von der rechtsoffenen “Jungen Freiheit” oder der neurechten “Sezession” in Form von Interviews hofieren. In ihren Büchern und Texten positioniert sie sich gegen Feminismus und “Political Correctness” und macht sich für ein reaktionäres Geschlechterbild stark, in dem Frauen primär als Hausfrau und Mutter vorkommen. Transgeschlechtlichkeit, Homosexualität, sexuelle Selbstbestimmung und Abtreibung sind ihr ein Gräuel. Wichtiger Programmpunkt Kelles ist die Instrumentalisierung von Kindern, die Kelle vor “Frühsexualisierung”, also der Auseinandersetzung mit Sexualaufklärung und Sensibilisierung für LGBTQ-Themen warnen möchte. Es ist also auch nicht verwunderlich, dass die Lieblingsfrau des deutschen Antifeminismus die Corona-Krise für ihre Propaganda nutzt und eine Rückbesinnung zu traditionellen Familienwerten fordert.
Kann denn nicht einmal jemand an die Kinder denken?! [Screenshot: Blog „Demo für alle“]
Auch an Kelle zeigt sich, wie tief frauen- und queerfeindliche Ideologie im bürgerlichen Mainstream verankert ist. Und auch, dass es doch einen Weg gibt, wie man als Frau von antifeministischen Männern geschätzt wird: in dem das eigene Geschlecht verrät.
Thomas R.E. Lentze – Der komplett Wahnhafte
Wenn gesellschaftlich komplett irrelevante Männer seitenlange autobiographische Traktate schreiben, dann ist das immer ein Grund für Warnglocken. Sie glauben, sie hätten etwas zu sagen, das der ganzen Welt mitgeteilt werden muss; und dass sie tatsächlich etwas zu sagen hätten, ist leider nicht immer der Fall. Zumindest ist dem so bei Thomas R.E. Lentze, Betreiber des Forums “Weiberplage” (sic), der anhand seiner akribisch ausformulierten Autobiographie darlegt, wieso sein Frauenhass eine vollkommen legitime und vernünftige Sache ist. Seine Homepage, die sich ästhetisch irgendwo zwischen Homepages aus den Neunzigern und preussischen Druckerzeugnissen orientiert, erklärt, wer hätte es gedacht, dass: Männer richtig schlimm unterdrückt seien! Auch wenn sich das Forum ästhetisch maßgeblich von Incel-Foren unterscheidet, die dort vertretenen Inhalte sind die gleichen; auch vor Gewaltfantasien wird stellenweise nicht zurückgeschreckt.
Lentze sieht sich als einen der letzten aufrechten Verfechter gegen die “Gynokratie”, und die sieht so aus: “Der männerhassende Sexismus beschränkt sich aber keineswegs auf Literatur; vielmehr ist er rechtspraktisch und politisch geworden […] Weniger bekannt, weil bisher noch nicht allen Männern fühlbar geworden, ist das Gewaltschutzgesetz als ein Instrument der Willkür, das praktisch allein Frauen zur Verfügung steht. Die beunruhigendste Neuerung, nämlich die Möglichkeit, Männer mit Hilfe des unbewiesenen Vorwurfs der sexuellen Vergewaltigung zu vernichten, ist das eigentliche Thema dieses Netzportals.” Er bezeichnet sich selbst als “Anti-Sexisten”, da Feministinnen ja die wahren Sexistinnen seien, und setzt das mittels einer Seite namens “Sexistinnen-Pranger” praktisch in die Tat um: eine Seite, auf der er Feministinnen und profeministische Männer anschwärzt.
Lentze wurde im September 2020 wegen Volksverhetzung verurteilt. Dass Frauenhass unter diesem Aspekt juristisch belangt wurde, ist ein Präzedenzfall und ein großer Sieg für all jene, die von weinerlichen Antifeministen wie Lentze mit erschreckender Regelmäßigkeit angegriffen werden.
Dubravko Mandic – Der ehemalige AfD-Funktionär mit den rechtsextremen Kontakten
Dubravko Mandic ist “Rechtsanwalt und patriotischer Politiker”, so seine Selbstbeschreibung. Er bietet: “Vertretung bei politischen Prozessen”, ist “aktiv gegen Zensur und Unterdrückung” und bezeichnet seine Kanzlei als “Kanzlei für Meinungsfreiheit”. Über Mandic und dessen Ausfälle ließe sich ein komplettes Dossier schreiben. Mandic hatte zu seiner Zeit als AfD-Politiker sich für eine Zusammenarbeit mit der “Identitären Bewegung” ausgesprochen und war auch auf einer Demonstration der IB anwesend. Nach der Wahlschlappe der AfD im März 2021 kündigte Mandic an, sich aus der Partei zurückziehen zu wollen – Niederlagen hatte er genug eingesteckt. Die vehemente Kritik der sich bürgerlich geben wollenden Parteimitglieder hat vermutlich ihr Übriges dazu beigetragen. Dies sind nur wenige Beispiele zahlreicher Bekenntnisse zum Rechtsextremismus, mit denen Mandic offen kokettiert.
Hier soll es jedoch explizit um den Antifeminismus des Mannes, den Freiburger Fußball-Fans auf einem Plakat nun auch mit juristischer Bestätigung als “Nazi” bezeichnen dürfen, thematisiert werden.
Zwar fordert die extreme Rechte regelmäßig “Todesstrafe für Kinderschänder” und klagt darüber, dass sich der Flüchtling am deutschen Weibe vergehen würde. In seiner Rolle als Rechtsanwalt schiebt Mandic die Schuld an einer Vergewaltigung dann lieber dem Opfer zu – in diesem Falle einem 15 Jahre alten Mädchen: Sie hätte den Täter “offensiv angetanzt” und dadurch sexuell erregt. “Eine Vergewaltigung findet nicht unabhängig von sexuellen Reizen statt”, so der hier als Täterschützer fungierende Anwalt. Auf einem Facebook-Post vom Juni 2020 lässt er sich auf sexistische Art und Weise über die SPD-Politikerin Nadine Julitz aus. Sein Twitter-Account ist inzwischen gesperrt, nachdem Mandic sich zu #MeToo geäußert hatte, auf Facebook ließ er ähnliches verlauten:
Mandics Twitter-Account wurde übrigens für diese Aussage gesperrt. [Quelle: Screenshot Twitter, Screenshot Facebook]
Sein Frauenhass ist für Mandic auch Wahlprogramm: “Frauen und das ungeborene Leben müssen gestützt und geschützt werden: Das Leben beginnt mit dem Embryo – dieses ist zu schützen. Werdende Mütter müssen in einer Schwangerschaftsberatung mit dem Ziel der Bejahung des Kinderwunsches beraten werden. Dazu ist es auch notwendig, das gesellschaftliche Bild der Mutter zusammen mit ihren Kindern zu stärken.” Und: “Frauen und Männer unterscheiden sich meistens stark in ihren Interessen, Fähigkeiten und Kompetenzen. Wenn die Frau ihrer natürlichen Weiblichkeit, nachgeht, macht sie das zu einer starken Frau.”
Zumindest bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg haben zahlreiche Frauen und Männer das gleiche Interesse gehabt: jemand anderen als Mandic zu wählen. Mandic erhielt nur knapp 8 Prozent der Stimmen.
Ob nun christliche Fundamentalistin oder Neonazi: eines haben die dargestellten Personen gemein. Sie machen ihren Hass auf das Weibliche und Queere zu einer Politik, die allen Menschen, die sich gegen eine patriarchale und heteronormative Gesellschaftsordnung stellen, das Leben verunmöglichen soll. Man findet sie im rechten Rand, bis hin in der gesellschaftlichen Mitte. Antifeminismus stellt nach wie vor eine konkrete Gefahr für eine Gesellschaft dar, in der man ohne Angst verschieden sein kann – und obwohl dieser Artikel eine Polemik darstellt, ist Antifeminismus mitnichten ein Witz. Ein bisschen über die Peinlichkeit seiner VertreterInnen lachen kann man aber trotzdem.
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