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September 2017 Rassismus und Feindlichkeit gegen Flüchtlinge

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Teilnehmer_innen der "Merkel muss weg"-Demo in Berlin im Sommer 2017 (Quelle: aas)

 

Rassistische Gewalt und Übergriffe

Zwei Männer haben in Berlin-Lichtenberg einen 40 Jahre alten syrischen Staatsbürger so schwer verprügelt, dass er zusammenbrach und vom Notarzt behandelt werden musste. Zeugen beobachteten, wie die 40 und 43 Jahre alten Angreifer auf den Mann einschlugen und eintraten. Dann flüchteten sie. Wenig später kehrten sie noch einmal zum Tatort zurück, wo sie von Zeugen wiedererkannt wurden und die noch anwesende Polizei sie sofort festnahm. (Berliner Kurier)

Vier Männer sollen einen Asylbewerber am Bahnhof Schwindegg (Oberbayern) erst angepöbelt und dann zusammengeschlagen haben. Die vier bislang unbekannten männlichen Tätern pöbelten ihn zunächst an und beleidigten ihn mehrmals. Danach hätten die Täter den jungen Asylbewerber mehrere Minuten lang gemeinschaftlich zusammengeschlagen und mit den Füßen getreten, woraufhin sie mit einem am Bahnhofsparkplatz geparkten Fahrzeug flüchteten. Der Geschädigte erlitt dabei mehrere Verletzungen. (OVB)

Rassistische Attacke gegen zwei syrische Jungen (11,12) in Berlin: Ein Unbekannter hatte die beiden Geschwister attackiert und bedroht. Zunächst fragte er sie unvermittelt nach ihrer Herkunft. Als die Kinder ihn ignorierten, habe er den Zwölfjährigen an der Schulter festgehalten. Anschließend soll der Fremde die Jungen angeschaut, sich über die Kehle gestrichen und ihnen mit dem Tod gedroht haben. (BILD) Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin übernahm den Fall. Geführt werden Ermittlungen wegen Bedrohung und Körperverletzung mit politisch motiviertem Hintergrund. (WELT)

Ein 28-jähriger Dortmunder ist am Hauptbahnhof Dortmund auf einen 16-jährigen Bochumer losgegangen. Zuerst beleidigte er den Jugendlichen rassistisch, dann schlug er ihn ins Gesicht. Zuletzt schubste er ihn sogar auf die Gleise. (RuhrNachrichten)

Ein 36 Jahre alter Mann ist im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf festgenommen worden, weil er einen 21-jährigen Afrikaner aus Guinea-Bissau rassistisch beleidigt und mit einem Messer bedroht haben soll. (Berliner MorgenpostB.Z.)

Ein Unbekannter hat einem 14-Jährigen sein Fahrrad entrissen. Als der afrikanischstämmige Junge sich wehrte, wurde er geschlagen und rassistisch beleidigt. (TAG24)

Ein Unbekannter hat in Berlin-Mitte einen Mann aus Nigeria rassistisch beleidigt und bedroht. Der 41-jährige Nigerianer wurde von dem Unbekannten zunächst in deutscher Sprache rassistisch beleidigt. Anschließend drohte ihm dieser auf Englisch damit, ihn töten zu wollen. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt führt die Ermittlungen. (Der Tagesspiegel)

Ein 17-jähriger Afghane wurde während einer Zugfahrt zwischen Stendal und Tangermünde (Sachsen-Anhalt) mehrfach rassistisch beleidigt. Der Täter folgte ihm aus dem Zug und schubste ihn anschließend an einer Straße in Richtung eines fahrenden Autos. Der 17-Jährige wurde dabei nicht verletzt. (Volksstimme.deFOCUS)

Eine muslimische Frau soll auf einer Busfahrt in Mainz rassistisch angegangen worden sein. Nach Angaben der 25-jährigen Muslimin Büsra Cakir sei sie von mehreren Fahrgästen wegen ihres Kopftuchs beschimpft worden. Eine Frau habe gesagt, sie würde ihr am liebsten das Kopftuch vom Kopf reißen. Dann habe ein Mann sie am Rucksack gepackt und mit den Worten „Raus hier“ auf die Bustür gedeutet. Viele andere Fahrgäste hätten eingestimmt, nur einer sei ihr zu Hilfe gekommen, so Büsra Cakir, als sie den Vorfall bei der Polizei gemeldet hat. (SWR)

Ausländischen Fahrgästen wurde die Mitfahrt in Bussen und Straßenbahnen in Mannheim verweigert, Mitarbeiter zeigten den ‚Hitlergruß‘ – die Folgen des massiven rnv-Skandals: „Als unmittelbare Maßnahme haben wir uns von fünf Mitarbeitern getrennt!“, führt der rnv-Chef aus. Einer der beiden fristlos gekündigten Männer ist derjenige, der im Pausenraum den rechten Arm zum ‚Hitlergruß‘ gehoben hat. Drei Personen erhielten Auflösungsverträge. (Mannheim24)

Vor der Flüchtlingsunterkunft in Elmshorn in Schleswig-Holstein fahren am Montag nach der Bundestagswahl zwei Wagen vor. In einem zwei, im anderen vier Männer. Sie kurbeln die Fenster runter. Ausländer seien in Deutschland nicht mehr willkommen, rufen sie. „Wir fackeln euch alle ab!“ Dazu schwenken sie Fahnen der AfD. (VICEDer Westen)

Ein bisher nicht bekannter Täter hat auf einem Baugelände in Gottmadingen (Baden-Württemberg) eine Holzlatte in die Erde gesteckt und darauf einen Schweinekopf aufgespießt. Wie die Polizei berichtete, hinterließ der Unbekannte ein Schriftstück, in dem er sich gegen Asylbewerber aussprach. Da auf dem Grundstück eine Flüchtlingsunterkunft errichtet werden soll, geht die Kriminalpolizei aufgrund der Gesamtumstände von einer rassistischen Straftat aus. (Südkurier)

Vier Unbekannte haben in Bad Schwartau (Schleswig-Holstein) ein Wohnhaus mit Eiern und einem Stein beworfen. Dabei wurde nach Polizeiangaben eine Fensterscheibe beschädigt. Da in dem Haus auch Asylbewerber wohnen, werde auch ein möglicher rassistischer Hintergrund geprüft, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Die Kriminalpolizei ermittelt. (Hamburger Abendblatt)

Ein Lehrbeauftragter der Technischen Universität (TU) Darmstadt steht im Verdacht, sich mehrfach in Biologiedidaktik-Seminaren rassistisch und diskriminierend geäußert zu haben. Dem Mann soll das Präsidium der TU wegen der umstrittenen Aussagen vorläufig die Lehrerlaubnis entzogen haben, wie der Allgemeine Studierendenausschuss der TU (Asta) mitteilte. (Frankfurter RundschauSpiegel Online)

Ein alkoholisierter Mann hat vor einem Kaufhaus in Berlin-Mitte ein Hakenkreuz gezeichnet und Passanten rassistisch bepöbelt. Jetzt ermittelt der Staatsschutz wegen Verdachts auf Volksverhetzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen. (FOCUS)

Unbekannte Täter haben in der Nacht zum Wahlsonntag in Bremen eine Moschee attackiert. An einem Fenster und in einem Briefkasten der Fatih-Moschee im Stadtteil Gröpelingen entzündeten sie Feuerwerkskörper, wie die Polizei mitteilte. Zudem sprühten sie mit Farbe islamfeindliche Parolen an die Wand. (Hannoversche Allgemeine Zeitung) Anlässlich des Anschlags auf die Moschee haben an die 50 Menschen mit einer Mahnwache friedlich gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus protestiert. (Weser-Kurier)

Eine Moschee mit fremdenfeindlichen Parolen, ein Auto mit Hakenkreuz, eine Hausfassade mit sexuellen Beleidigungen – die Polizei prüft einen Zusammenhang mehrerer Schmierereien, die in Murrhardt (Baden-Württemberg) aufgebracht wurden. (Stuttgarter Nachrichten)

Vor dem Asylbewerberheim in Kremmen (Brandenburg) wurden rassistische Parolen gerufen. Sie kamen aus einer Gruppe heraus, die aus fünf männlichen und einer weiblichen Person bestand – alle im Alter zwischen 16 und 18 Jahren. Der Wachschutz verständigte daraufhin die Polizei. (Märkische Allgemeine Zeitung)

Unbekannte haben neun Sitzbänke entlang eines Spielplatzes in Konz (Rheinland-Pfalz) mit rassistischen Sprüchen und Symbolen aus der NS-Zeit beschmiert. (Wochenspiegel)

Eine Klassenliste mit Namen von Erstklässlern der Dammgrundschule in Heilbronn ist auf Facebook aufgetaucht und rassistisch kommentiert worden. Die Schulleitung will nun Anzeige erstatten. (SWR)

Bayern: Die Besitzerin eines kleinen Esoterik-Ladens im Töginger Stadtzentrum (Bayern)  hat mit einem Aushang für Wirbel gesorgt. Auf einem Zettel im Schaufenster fordert sie Asylbewerber auf, nicht mehr bei ihr einzukaufen. Im Schaufenster des Esoterik-Ladens heißt es unter der Überschrift „Achtung! Collectiv-Maßnahme“ wörtlich: „Wir wünschen keine Asylanten als Kundschaft in unserem Ladenlokal!“ Deswegen muss sich die Besitzerin nun mit Rassismus-Vorwürfen auseinandersetzen. (Bayerischer RundfunkMerkur)

 

Polizei und Rassismus

Rassistische Parolen in Berliner Polizeiakademie: Auf einer Toilette der Berliner Polizeiakademie in Spandau sind islam- und flüchtlingsfeindliche Parolen entdeckt worden. Unbekannte beschmierten die Wände unter anderem mit „Fuck Islam“ und „Refugees not welcome“, wie die Polizei mitteilte. „Wir sehen uns als weltoffene Polizei und verurteilen derartige Verunglimpfungen“, sagte ein Sprecher. Die betroffene Männertoilette gehört zur Kantine der Akademie und ist nicht öffentlich zugänglich. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt ermittelt nun wegen des Verdachts der Beschimpfung von Religionsgesellschaften und Weltanschauungen sowie wegen Sachbeschädigung. (WELTBerliner Sonntagsblatt)

Ein Mitarbeiter des Spezialeinsatzkommandos (SEK) in Sachsen hat bei einer Demonstration gegen Rassismus ein Symbol getragen, das auch in der rechten Szene verwendet wird. Nun wird der Fall vom Landeskriminalamt geprüft. (Spiegel Online)

In der Polizeischule Eutin (Schleswig-Holstein) sollen Ausbilder Polizeianwärter mit rassistischen Sprüchen beleidigt haben. Derzeit laufen drei Verfahren, in denen „Vorwürfe rassistischen Handelns oder solcher Äußerungen“ untersucht werden. Hinzu kommen drei Fälle von Sexismus. In allen Fällen seien disziplinarische und strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet worden. (Kieler NachrichtenHamburger Abendblatt)

 

Rassismus und Politik

Rassistische Populisten ziehen in den Bundestag ein: Aus menschenrechtlicher Sicht bringt der Einzug  der Alternative für Deutschland (AfD) in den Bundestag viele Herausforderungen mit sich. Die etablierten Parteien sollten außerdem untersuchen, inwiefern sie deren menschenrechtsfeindliche Agenda nachgeahmt – und legitimiert –  haben. (Human Rights Watch) Nach dem Bundestagseinzug der AfD warnen nun einige Politiker: „Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Menschenverachtung darf es und wird es dort nicht geben“, so SPD-Fraktionschef Oppermann. Persönliche Angriffe, Nazi- oder Stasi-Vergleiche seien verboten, erklärte auch Ex-Bundestagspräsident Thierse. (heute)

Seit AfD und Pegida wächst der Hass in Deutschland. Eine “Spiegel”-Autorin, selbst dunkelhäutig, hat Menschen besucht, die wegen ihrer Hautfarbe oder Herkunft bedroht, beleidigt und angegriffen werden. (Spiegel Online)

Gegen Racial Profiling, für mehr Demokratie: In Deutschland grassiert nach Ansicht der Vereinten Nationen institutioneller Rassismus. Rechts-nationalistisches Gedankengut hat auch dank der AfD die Mitte infiltriert. (Frankfurter Rundschau) Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen (UN) wirft der Bundesregierung vor, nicht genug Maßnahmen gegen Alltagsrassismus zu ergreifen. Afrikaner in Deutschland würden regelmäßig Opfer rassistischer Gewalt und Hasskriminalität. Insbesondere das sogenannte Racial Profiling sei bei der Polizei weit verbreitet. (Süddeutsche Zeitung) Offiziell verbietet es die Bundesregierung, Menschen nur aufgrund ihrer Hautfarbe zu kontrollieren. Eine solche Kontrolle würde gegen Artikel 3 Absatz 3 des Grundgesetzes verstoßen. Dennoch toleriert die Bundesregierung äußerliche Merkmale wie die Hautfarbe als ein Auswahlkriterium, solange es nicht das ausschlaggebende, sondern nur eines von vielen ist. Ist das Diskriminierung? Ja, entschied das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz im April letzten Jahres. (Deutschlandfunk Kultur)

DGB-Chef Hoffmann warnt vor den Folgen von Rassismus für den Wirtschaftsstandort Deutschland. In der Debatte um rassistische Äußerungen führender AfD-Politiker hat DGB-Chef Reiner Hoffmann die Intervention von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier begrüßt. „Rassismus und Worte aus den unseligsten Zeiten deutscher Geschichte destabilisieren die Gesellschaft und gefährden den Erfolg des Wirtschaftsstandorts Deutschland“, sagte Hoffmann dem Tagesspiegel. Darauf habe der Bundespräsident zu Recht hingewiesen und Grenzen gesetzt. Steinmeier hatte sich in die Debatte um rassistische Äußerungen führender AfD-Politiker eingeschaltet. Deutschland erlebe derzeit „einen Tiefpunkt in der politischen Auseinandersetzung“, hatte das Staatsoberhaupt gesagt, ohne die Partei direkt zu nennen. (Tagesspiegel)

“Doch, du kannst rassistisch sein: Als betroffene Person einer marginalisierten Gruppe, die unter anderem von Rassismus betroffen ist, habe ich oft die Erfahrung gemacht, dass der Hinweis zu Rassismus nicht selten zu einem größeren Aufschrei führt, als der eigentliche Rassismus. ?’Ich kann gar nicht rassistisch sein, weil deshalb bin ich doch hier! Denn ich will ja Gutes tun! Ich bin auf deiner Seite!’ ?Doch, du kannst. Ich kann auch. Wir alle können. Ob wir wollen, scheint die passendere Frage auf die nicht verlangte Antwort. Viele würden das wahrscheinlich verneinen und trotzdem sind sie es ab und an.” (ZEIT Campus)

 

Rassismus in der AfD

„Die Spitze der AfD ist rassistisch“, sagt Martin Schulz im SPIEGEL. Der SPD-Kanzlerkandidat plädiert daher dafür, die rechtspopulistische Partei künftig vom Verfassungsschutz überwachen zu lassen. „Die völkische Rhetorik auch in der AfD-Spitze zeigt doch, dass man davon ausgehen muss, dass nicht nur an der Basis, sondern auch in der Führung der Partei eine Gesinnung herrscht, die mit den Grundwerten unserer Verfassung nicht vereinbar ist“, sagte Schulz. (Spiegel OnlineHandelsblattFrankfurter Rundschau) Ähnliches beobachtet der Berliner Politikwissenschaftler Hans-Joachim Funke. Die Mehrheit einer möglichen AfD-Fraktion im Bundestag wäre rechtsradikal, sagte Funke. “Die AfD ist eine inzwischen offen rechtsradikale Partei, die gegen Flüchtlinge, Muslime und andere Minderheiten hetzt.” (neues deutschland)Man darf die AfD rassistisch nennen: Nach mehreren Monaten hat die Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren gegen den Vorsitzenden der Fraktion DIE LINKE im Regionalverband Ruhr (RVR) nach § 170 (2) der Strafprozessordnung eingestellt. Das Verfahren ging auf eine Strafanzeige der AfD-Fraktion wegen Beleidigung zurück. Bei der Begründung eines Haushaltsantrages im Dezember 2016 hatte Wolfgang Freye gesagt, der Antrag sei auch wichtig, „… um den Rassisten von der AfD Einhalt zu gebieten“. Bei dem mit großer Mehrheit verabschiedeten Antrag ging es um die Erarbeitung einer Studie zu Integrationskonzepten für Flüchtlinge im Ruhrgebiet. ?„Durch die Einstellung des Verfahrens hat die Staatsanwaltschaft deutlich gemacht, dass sie keinen ausreichenden Anlass für die Erhebung einer Klage sieht. Die Formulierung ‚die Rassisten von der AfD‘ darf also verwendet werden und ist nicht als Beleidigung anzusehen,“ erläutert Wolfgang Freye zufrieden. (lokalkompass)

Der Zeitung „Welt am Sonntag“ liegt eine brisante E-Mail mit rassistischem und demokratiefeindlichem Inhalt vor. Autorin ist angeblich Alice Weidel. Die AfD-Spitzenkandidatin bestreitet, die Urheberin zu sein. (dw)Die AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel hat die gegen sie erhobenen Rassismus-Vorwürfe zurückgewiesen. Die Politikerin sagte der „Welt“, es handele sich um eine „plumpe Kampagne“. Sie fügte hinzu: „Zwei Wochen vor der Bundestagswahl werde ich wirklich nicht über jedes absurde Stöckchen springen, das man mir hinhält.“ In der angeblichen Mail Weidels werden der Zeitung zufolge Sinti, Roma und Araber als „kulturfremde Völker“ bezeichnet, von denen Deutschland „überschwemmt“ werde. Zudem sollen die Mitglieder der Bundesregierung darin als „Schweine“ und „Marionetten der Siegermächte“ des Zweiten Weltkriegs geschmäht werden. (n-tvmdr) AfD-Sprecher Christian Lüth nannte die Mail zunächst „eine Fälschung“. Später die Kehrtwende: Weidel lässt nicht länger behaupten, dass die Nachricht gefälscht sei. (WELT)

Stadt Nürnberg kündigt der AfD Mietvertrag für Veranstaltung in Meistersingerhalle. Weil Gauland sich wiederholt rassistisch geäußert hatte, könnten auch bei der Veranstaltung „Tatsachen vorliegen, die eine Schädigung des Ansehens der Stadt Nürnberg durch die Veranstaltung befürchten lassen“. Dies stellt seitens der Stadt einen Kündigungsgrund dar. (RTF1)

 

NSU

Für die Bundesanwaltschaft ist Zschäpe eine rassistische Serienmörderin. Die Bundesanwaltschaft sieht es als erwiesen an, dass sich Zschäpe unter anderem der Mittäterschaft an neun rassistisch motivierten Morden an Migranten und einem Mord an einer Polizistin schuldig gemacht hat. Zschäpe selbst behauptete, sie habe immer erst hinterher von den Morden und Anschlägen erfahren und mit Entsetzen reagiert. Zum Schutz der Bevölkerung hält es die Bundesanwaltschaft für notwendig, dass Zschäpe auch nach Verbüßen einer lebenslangen Freiheitsstrafe eingesperrt bleibt. (Süddeutsche Zeitung)

 

Rassismus im Internet

Ein Ex-Berufssoldat aus dem Kreis Höxter (NRW), der in seiner Zeit bei der Bundeswehr Ausländer und Flüchtlinge auf einer öffentlichen Facebook-Seite rassistisch beschimpft hat, ist vom Oberlandesgericht Hamm zu einer Geldstrafe von 3.750 Euro verurteilt worden. Die vom Angeklagten abgegebenen Kommentare erfüllten den Tatbestand der Volksverhetzung, heißt es im veröffentlichten rechtskräftigen Beschluss des Gerichts. (WDR)

Streit um Nazis in Facebookgruppe Mehrhoog: In einer Facebookgruppe des Örtchens in Nordrhein-Westfalen geht es seit einigen Wochen hoch her. Rassistische und rechtsradikale Posts werden geduldet, ein Moderator mit zweifelhaftem Hintergrund wurde gewählt. In den vergangenen Wochen gab es jedoch immer wieder teils hitzige Diskussionen – vor allem über Flüchtlinge und Flüchtlingspolitik. Einige der Posts sind offen ausländerfeindlich und rechtsradikal. (RP ONLINE)

Kann Software rassistisch sein? Computerprogramme sind offenbar nicht vor Vorurteilen gefeit: US-Forscher haben eine Software entwickelt, die feststellen soll, ob Personen durch automatisierte Software-Prozesse wegen ihres Geschlechts, ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder anderer Identitätsmerkmale benachteiligt werden. (Deutschlandfunk)

 

Rassismus im Fußball

„Gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit“: DFB-Fans distanzieren sich von Nazi-Eklat: Mit einem riesigen Plakat hat sich der Fan Club Nationalmannschaft vor dem WM-Qualifikationsspiel der DFB-Elf gegen Norwegen in Stuttgart von dem Nazi-Eklat in Prag distanziert. „Gegen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung – der Fan Club ist bunt und steht hinter der Mannschaft“, stand auf dem Plakat. Eine Zelle von etwa 200 Personen hatte in der Prager Eden Aréna während des WM-Qualifikationsspiels gegen Tschechien (2:1) beide Nationalhymnen und die Schweigeminute gestört. Es waren „Sieg Heil“-Rufe zu hören. (FOCUS)

Die Berliner Polizei ermittelt gegen Hertha-BSC-Fans, die vier Männer rassistisch beleidigt und angegriffen haben sollen. Drei der Tatverdächtigen haben sich gestellt, nachdem die Polizei zuvor Bilder aus Überwachungskameras der U-Bahn veröffentlicht hatte. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um Männer im Alter von 24, 33 und 36 Jahren. Der Vorfall ereignete sich bereits am Abend des 1. April. Nach Angaben von Zeugen sollen fünf Männer in Hertha-Fankleidung vier bislang unbekannte andere Männer beschimpft haben. Dann warfen sie volle Flaschen in Richtung der Männer. (Berliner Morgenpost)

Die Staatsanwaltschaft Baden-Baden ermittelt wegen rassistischer Äußerungen gegen zwei Fußballer des FV Ötigheim. Die Spieler wurden suspendiert. (taz)

Sportgericht bestraft Zuschauer und FC Schmidgaden (Oberpfalz) nach rassistischen Beleidigungen. Nachdem ein Zuschauer den Schiedsrichter „rassistisch beleidigt“ hatte, wurde ein Spiel in der 70. Minute abgebrochen. Nun hat das Bezirkssportgericht ein Urteil gefällt. (Onetz)

Red-Bull-Kicker setzt Zeichen gegen Hetze: Zwar gewannen Fußballmeister Red Bull Salzburg im August das Gastspiel in Rumänien, Verteidiger Paulo Miranda hatte dennoch wenig Grund zur Freude: Rumänische Anhänger beschimpften den Brasilianer rassistisch. (Salzburger Nachrichten)

 

Rassismus in Österreich

Die niederösterreichischen Grünen werfen der FPÖ wegen Online-Postings „offenen Rassismus“ vor. Jüngstes Beispiel sei laut Grünen ein rassistischer Facebook-Eintrag eines angeblichen FPÖ-Funktionärs aus Trumau (Bezirk Baden). Er soll laut dem Mediensprecher der Grünen, Dieter Brosz, einen senegalesischen Fußballspieler vom Liverpool FC als „schwarze Drecksau“ bezeichnet haben. (noe.orf.at)

„Xenophober und rassistischer Wahn im Land. Es reicht!“ – Der österreichische Journalist und Schriftsteller Robert Misik ließ seinem Unmut über die derzeitige Situation im Lande freien Lauf. In einem Video-Blog für den Standard nimmt Misik kein Blatt vor den Mund und prangert die derzeitige „Meinungsdiktatur“ im Lande an. Diese „Scheinwirklichkeit“ sei xenophob und rassistisch und würde die „wirkliche Wirklichkeit“ in keinster Weise abbilden. Die FPÖ vergifte bereits seit Jahrzehnten das Klima in Österreich und auch die ÖVP sei nun auf einem ähnlichen Kurs unterwegs. „Seit eineinhalb Jahren hält keiner mehr dagegen“, so Misik im Video. Er plädiert für mehr Platz in der Öffentlichkeit für positive und erfolgreiche Geschichten mit Ausländern und Migranten, denn diese seien jeden Tag anzutreffen. (KOSMO)

 

Rassismus in den USA

Trumps Rassismus schadet der US-Wirtschaft: Der US-Präsident löst sein Wahlversprechen ein und schafft das Aufenthaltsrecht für die Kinder illegaler Einwanderer ab. Die ökonomischen Folgen sind gravierend – vor allem für die Zukunft des Landes. (WELT)

Rassismus-Schock um NFL-Star: Michael Bennett ist ein NFL-Star. Er berichtet nun in einem offenen Brief von einem rassistischen Vorfall um Polizeibrutalität, den der schwarze NFL-Profi erleben musste – und der zeigt, warum er bei der Hymne sitzen bleibt. (sport1sport.de)Die USA haben ein Problem: Rassismus. Und dieses Problem hat nun auch das Allerheiligste betroffen: American Football, genauer: die NFL. Den einen schmeckt das, wieder anderen missfällt das – von der Hand zu weisen ist es jedoch nicht. (sport.de) US-Präsident Donald Trump hat seine Serie von Breitseiten gegen die National Football League fortgesetzt und Fans zum Boykott aufgerufen. Er rief auf Twitter dazu auf, Spieler zu entlassen oder zu sperren, wenn sie es ablehnten, während des Abspielens der Nationalhymne zu stehen. (Mitteldeutsche Zeitung)

 

MEHR MENSCHENFEINDLICHKEIT AKTUELL, SEPTEMBER 2017:

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