Siegerist wurde als Werner-Joachim Bierbrauer in Nordfriesland geboren. Aufgrund seiner Herkunft – sein Vater war Lette -, erhielt er 1992 zusätzlich zum deutschen einen lettischen Pass und Staatsbürgerschaft unter dem Namen ?Joahims Zigerists?.
In den 1970er Jahren war Siegerist als Redakteur bei der ?Bild-Zeitung? in Bremen tätig, später arbeitete er als Journalist für die Fernsehzeitung ?Hörzu?.
1986 gründete er die ?Konservative Aktion Deutschlands e.V.?, die sich später in ?Die Deutschen Konservativen e.V.? mit Sitz in Hamburg umbenannte. 1987 beteiligten sie sich erfolglos an den Hamburger Bürgerschaftswahlen. Der Verein verschickt seit Jahren Rundschreiben mit Spendenaufrufen in hoher Auflage. Siegerists ?Aktion Reiskorn e.V.? sammelt für vorgeblich wohltätige Projekte im In- und Ausland. Er schmückt seine Aktivitäten gern mit Prominenten wie dem verstorbenen Boxweltmeister Max Schmeling.
1993 kandidierte Siegerist für die ?Lettische Unabhängigkeitspartei? (LNNK) bei den lettischen Parlamentswahlen, wurde aber später wegen ?wiederholten parteischädigenden Verhaltens? ausgeschlossen. 1994 verurteilte das Amtsgericht in Hamburg ihn wegen Aufstachelung zum Rassenhass und Beleidigung zu einem Jahr und neun Monaten auf Bewährung. 1995 erhielt seine Partei ?Pro Lettland? rund 15 Prozent der Stimmen. Siegerist hatte sich im Wahlkampf als ?selbstloser Retter in der Not? gebärdet und eine Suppenküche in Riga gegründet. Siegerists Zeit im lettischen Parlament währte jedoch nur kurz. Eine Regierungsbeteiligung scheiterte. ?Pro Lettland? versank danach in der Bedeutungslosigkeit. Siegerist verlegte seinen politischen Schwerpunkt zurück nach Deutschland.
In seinen Rundschreiben diskriminierte Siegerist u.a. Sinti und Roma als ?übles und durchweg kriminelles Pack?. Das Landgericht Hamburg verurteilte ihn 1997 wegen Volksverhetzung zu 21 Monaten auf Bewährung. Mit dem Anliegen, das ?stolze Bremen? wieder ?sicher, sauber und schuldenfrei? machen zu wollen, trat Siegerist im Mai 2007 bei den Bürgerschaftswahlen an. Seine Wählerinitiative ?Bremen muss leben? erhielt aber statt der angekündigten 25 Prozent nur knapp zwei Prozent der Stimmen.