Die genauen Hintergründe der Tat sind bisher unbekannt. Dies hatte die stark im Raum Dortmund, Hamm und Unna vertretene Neonaziszene dazu genutzt, um zu einer Demonstration am 12.02.
gegen in Deutschland lebende Ausländer und Menschen mit Migrationshintergrund aufzurufen. Immerhin 130 bis 150 Neonazis sind diesem Aufruf gefolgt.
Viele Gruppierungen der Stadt Soest haben sofort reagiert und in Absprache mit der Polizei eine Gegendemonstration organisiert, zu der sich trotz Dauerregens rund 800 bis 1000 Gegendemonstranten eingefunden haben. Mit Musikbeiträgen von der Band der Katholischen Kirchenjugend, einem afrikanischen Trommelstück, einem Lied eines Chors russlanddeutscher Frauen und Songs mit Gitarrenbegleitung, bei denen zum Mitsingen aufgefordert war, wurde ein besinnlicher bis kultureller Rahmen gefunden, der die Redebeiträge einfasste.
Mit einem Schweigemarsch zog die Gegendemonstration nach zwei Stunden zum Marktplatz, um nach einem Gebet und dem von allen Anwesenden gesungenem Lied „We shall overcome“ mit Einsetzen aller Soester Kirchenglocken die Veranstaltung zu beenden.
Dieses Beispiel zeigt, dass man auch bei schwierigen Anlässen eine deutliche Reaktion gegen Naziaufmärsche durchführen kann. Dadurch, dass beide Gruppen weit von einander getrennt waren, konnte die Gegendemonstration dem traurigen Hintergrund gerecht werden und trotzdem verdeutlichen, dass kein Raum für fremdenfeindliche Hetze verbleibt.
Die Redaktion von Belltower.news dankt für diesen Leserbeitrag!
Mehr im Internet:
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| Soest setzt mit Demo Zeichen gegen Fremdenhass (come-on.de, mit Video)