
Rechte Gewalt, Rassismus und Queerfeindlichkeit: ein Überblick vom 5. bis zum 13. Februar.
Rechte Gewalt, Rassismus und Queerfeindlichkeit: ein Überblick vom 5. bis zum 13. Februar.
Der Volt-Kandidat Kiên Nguyen spricht in Karlsruhe (Baden-Württemberg) einen Mann und eine Frau auf einen ableistischen Witz an, der gegen seine Partei gerichtet war. Die Frau bekennt sich daraufhin zur AfD und beschimpft Nguyen rassistisch. Außerdem gibt sie ihm ein „Abschiebeticket“ der AfD.
Zwei Männer beleidigen auf dem Vorplatz eines Einkaufszentrums in Berlin-Marzahn vier zwölfjährige Mädchen rassistisch. Sie machen gegenüber den Mädchen Affen-Geräusche und rufen „Ausländer raus“.
Gegen 1 Uhr nachts skandieren zwei Männer in Hamburg-Ottensen rassistische Parolen und singen „L’amour toujours“. Ein Anwohner mit Einwanderungsgeschichte versucht, die beiden zu stoppen. Daraufhin beleidigen die Männer ihn rassistisch und queerfeindlich. Als weitere Menschen dazukommen, setzen die zwei Männer Pfefferspray ein.
In München (Bayern) wird eine Frau unvermittelt von einem Fremden rassistisch beleidigt. Als sie sich abwendet, packt der Mann sie am Arm und zerrt sie zurück. Als zwei Passanten einschreiten, entfernt sich der Täter.
An einem Infostand der AfD in Reinfeld (Schleswig-Holstein) zeigt ein Mann den Hitlergruß in Richtung einer Mahnwache des Bündnis „Reinfeld gegen rechts“. Die AfD sagt, der Beschuldigte sei weder Mitglied noch Helfer.
Zum zweiten Mal binnen einiger Wochen wird eine 32-jährige Frau in einem Supermark in Berlin-Neukölln von dem gleichen Mann rassistisch beleidigt. Sie erstattet Anzeige, der Staatsschutz ermittelt.
https://leute.tagesspiegel.de/neukoelln/polizei/2025/02/12/398497/rassistischer-verbalangriff/
In Berlin-Rummelsburg greift ein 21-Jähriger einen 34-Jährigen an, weil dieser der linken Szene angehöre. Zuerst beleidigt er ihn, dann schlägt er auf ihn ein. Die Polizei kann den alkoholisierten Täter festnehmen.
Ein 16-Jähriger und ein 18-Jähriger grölen gegen 4 Uhr morgens in Osnabrück (Niedersachsen) lautstark Nazi-Parolen zum Pop-Hit „L‘Amour toujours“. Außerdem beschädigen sie rund 30 Autos, unter anderem, indem sie auf ein Autodach klettern und von dort eine Windschutzscheibe eintreten.
Nach dem Heimspiel gegen den FC St. Pauli erhält der Leipziger Fußballprofi Lois Openda rassistische Beleidigungen und Drohnachrichten in den Sozialen Netzwerken und macht diese öffentlich.
In Berlin-Charlottenburg nähert sich eine sechsköpfige Gruppe einem Mann vor einem Club. Einer der Männer beleidigt ihn homofeindlich und schlägt ihm ins Gesicht, so dass er stürzt. Die Gruppe flieht, das Opfer muss sich in ärztliche Behandlung begeben.
Am Rande einer AfD-Veranstaltung in Freiburg zeigt ein Mann einen Hitlergruß. Der Vorfall ist per Video dokumentiert, der Tatverdächtige ist identifiziert.
Ein 43-jähriger Mann attackiert in einer U-Bahn in Berlin-Kreuzberg eine Frau mit Kopftuch anlasslos mit dem Ellenbogen. Dann beleidigt er sie rassistisch. Der Mann sagt: „Geh mal raus aus Deutschland, asoziales Stück“ sowie „Sieh mal, was aus Berlin geworden ist durch dich. Kauf dir mal ein Flugticket und verpiss dich!“
In Itzehoe (Schleswig-Holstein) erhält der Probst Steffen Paar einen rechtsextremen Drohbrief, der sich gegen dessen Homosexualität sowie seine Aussagen zu Klimawandel und Migration richtet. Der Brief trägt das AfD-Logo und ist unterzeichnet als „Sturmfront Schleswig-Holstein – Patriotischer Untergrund der AfD und Bauernschaft“. Man wisse, wo er und sein Partner wohnen würden, heißt es im Brief.
In einer Grundschule in Berlin-Lichtenberg überwältigt eine Vertretungslehrerin im Fach Gesellschaftswissenschaften eine 5. Klasse mit rechtsextremer Ideologie. Sie wirbt für Trump und die AfD und verbreitet Verschwörungserzählungen über Grüne und Linke, die Grünen beispielsweise würden Menschen zwingen, Wärmepumpen zu kaufen. Die Schüler*innen der 5. Klasse im Alter von zehn und elf versuchten, zu widersprechen, hatten jedoch keine Chance. Mehrere Kinder weinten, ein Schüler möchte nicht mehr von der Lehrerin unterrichtet werden. Die Schulleitung verteidigt die Lehrerin mit dem Verweis auf Meinungsfreiheit.
Nach einem anonymen Hinweis hat die Polizei einen Sprengstoffanschlag auf eine Geflüchtetenunterkunft in Senftenberg (Brandenburg) verhindert. Ein 21-Jähriger aus Sachsen wurde an seinem Wohnort festgenommen, neben Schlagringe, Einhandmesser, Munition, Schreckschuss- und Softairwaffen wurden mehrere Kugelbomben sichergestellt. https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/dresden/meissen/polizei-anschlag-asylunterkunft-rechtsextremismus-100.html
Der Direktor der Museen Kassel (Hessen) wird aus dem Dienst entlassen, nachdem er den Vorsitzenden des Kasseler Kulturbeirats rassistisch beleidigt hatte. Auf Nachfrage an den Museumsdirektor, ob er an der nächsten Sitzung des Kulturbeirats teilnehmen werde, antwortete dieser „Herr Zabel, ich sag jetzt mal was Rassistisches. Ich komme nicht, aber ich schicke meine Kollegin, und ich kann ihr ja sagen, dass sie sich Schuhcreme ins Gesicht schmieren soll, dann fühlen Sie sich bei Kulturbeiratssitzungen nicht so alleine.“
Rechte Gewalt, Rassismus und Queerfeindlichkeit: ein Überblick vom 10. bis zum 16. Januar.
Auch nach dem Waffenstillstand gibt es immer noch Genozidvorwürfe gegen Israel – Was steckt dahinter? Welche Funktion erfüllen solche dämonisierenden Unterstellungen? Und was hat das mit Antisemitismus zu tun?
Die orchestrierte Kampagne der Springer-Presse gegen zivilgesellschaftliche Organisationen ist ein alarmierendes Signal. „Wer heute die Gemeinnützigkeit von Initiativen gegen Rechtsextremismus infrage stellt, will morgen keine kritische Zivilgesellschaft mehr haben“, mahnt Timo Reinfrank.