Weiter zum Inhalt Skip to table of contents

Wehrhafte Demokratie „Anregen, aktiv zu werden“

Von|

Die Handballerinnen der Reinickendorfer Füchse sind nicht nur gut im Handball, sondern nutzen ihre Spiele auch, um über Neonazis und Rassismus aufzuklären – vor und nach den Spielen können sich die Zuschauerinnen und Zuschauer über alles informieren. Mit ihren Trikots fordern die Spielerinnen außerdem zu Mut gegen rechte Gewalt auf und verbinden damit Sport und Engagement.

Laut und Bunt in Rathenow

Ein Musikfestival auf die Beine zu stellen ist nicht einfach. Zehn Jugendlichen aus Rathenow war es jedoch so wichtig, andere junge Menschen zu ermutigen, sich gegen Rechts zu engagieren, dass sie es trotzdem wagten. Mit dem Festival „Laut & Bunt“ setzten sie einen Gegenpol zur problematischen Entwicklung im Landkreis. Im brandenburgischen Rathenow sind sportliche und kulturelle Angebote für Jugendliche rar gesät. In den vergangenen Jahren haben sich Neonazis hier etablieren können und wollen die Lücke füllen. „Hier gibt es fast alles: NPD-Abgeordnete im Kreistag, freie Kameradschaften, Anti-Antifa, rechtsextreme Musikgruppen und Sportvereine“, berichten die Organisatorinnen und Organisatoren des „Laut & Bunt“-Festivals. Mit Hilfe der stern-Aktion ermutigen die Jugendlichen zu Engagement in ihrer Region und „Mut gegen rechte Gewalt“ stärkt sie, damit sie ihre Stimme gegen Neonazis und rechte Gewalt erheben. „Wir engagieren uns alle in unterschiedlichen Gremien gegen Rechts und wollen informieren sowie andere Jugendliche anregen, auch aktiv zu werden“, so die Jugendlichen.

Über Strukturen aufklären

Auch im Dreiländereck zwischen Niedersachsen, Hessen und Thüringen haben Neonazis Fuß gefasst. Doch auch hier gibt es Menschen, die sich gegen neonazistische Hegemonie einsetzenund in ihrem Engagement von „Mut gegen rechte Gewalt“ unterstützt werden. „In der Region werden viele neonazistische Veranstaltungen durchgeführt“, erzählt Helmut Windolph von Aktiv e.V. Manche würden als Familienfeste, andere als Kameradschaftstreffen ausgerichtet. Die Sommersonnenwende sei ein Datum, das besonders missbraucht werde um „Germanentum“ zu zelebrieren und neue Anhänger zu gewinnen. „Die Menschen, gerade die Jugendlichen, müssen über Neonazi-Strukturen aufgeklärt werden“, sagt Windolph. Der Aktiv e.V. veranstaltete zum Datum der Sommersonnenwende das Konzert „Musik für Toleranz und Weltoffenheit“ in Heiligenstadt. Jugendliche finden damit ein alternatives Angebot, bei dem sie sich gegen Rassismus positionieren können. Aktiv e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, junge Menschen zu fördern und zu bilden, damit sie Rechtsextremismus erkennen und ihm entgegentreten – und ist hiermit der erste in der Region. Für die Zukunft sind Lesungen, Workshops und größere Open-Air-Konzerte geplant. Jugendliche sind dabei nicht nur Zielgruppe der Veranstaltungen, sondern arbeiten aktiv mit.

Dieser Beitrag ist ursprünglich auf dem Portal „Mut gegen rechte Gewalt“ erschienen (2002-2022).

Weiterlesen

IMG_6881

Können wir Nazis noch als Nazis benennen?

„Das wird man doch wohl noch sagen dürfen.“ Mit diesem Satz erobern sich Rechte und Rechtsextreme immer neue Debattenräume. Und während Debatten nach rechts wandern, verfallen wir in eine Sprachkrise, meint der Autor Tobias Ginsburg. Er hält es für absolut notwendig, Faschisten auch als solche zu bezeichnen.

Von|
dresden

Gegen Rechts Ist jetzt alles gut?

Der größte Aufmarsch von Rechtsextremen in Europa nach Ende des Zweiten Weltkrieges sollte es werden. Doch daraus wurde nichts. Mehrere…

Von|
Eine Plattform der