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Aktuell Beschwerde beim Presserat wegen Mopo24-Berichterstattung aufgrund von PI-News-Artikel

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Homepage des Deutschen Presserats (Quelle: Screenshot)

Unsere Beschwerde beim Presserat:

Vorstoß gegen die Ziffern 2, 8, 9 und 13 des Pressekodex

Ich sehe in dem Bericht „Hat dieser Dresdner den Ed von Pegida geschlagen?“ einen ethischen Verstoß gegen den Pressekodex, weil hier ein engagierter Mann vorgeführt und vorverurteilt wird aufgrund einer einzigen Quelle, die der islamfeindliche Hass-Blog PI-News („Politically incorrect“) ist.  Dieser stellt die Wirklichkeit entsprechend seiner politischen Ideologie verfälscht dar, um rechtspopulistischen Hass zu bedienen. In diesem Fall stellte PI-News ein Handyvideo ins Netz, das ein Wortgefecht zwischen einem Flüchtlingsgegner – nach PI-Darstellung des mehrfachen Pegida-Redner „Der Holländer“ „Ed von Utrecht“ –  und engagierten Menschen zeigt, die die Flüchtlinge beim „Refugee Struggle“, dem Flüchtlingscamp auf dem Theaterplatz in Dresden, unterstützen. PI-News schreibt dazu, nach Beendigung der Videoaufnahme sei „Der Holländer“ von einem der Mitdiskutierenden, einem Mitarbeiter des Kulturbüros Sachsen, angegriffen worden („Dann haute er drauf“). Weder ist das angebliche Opfer im Video zu sehen noch der angebliche Angriff. Für diese „Fakten“ gibt es also keinen Beleg außer dem PI-News-Bericht, der auch von einer angeblichen Strafanzeige des Rechtspopulisten schreibt, die bisher aber übrigens auch nicht gestellt wurde, auch wenn das Anzeigen von politisch Andersdenkenden ist eine beliebte Taktik der Rechtsaußen-Szene ist, um zu diskreditieren oder sogar Täter-Opfer-Umkehr zu betreiben. Die Mopo24 berichtet über diesen Vorfall, als gäbe es überprüfte Fakten jenseits des fragwürdigen Blogs, obwohl die „Journalistin“ weder mit dem angeblichen Angreifer noch mit dem angeblichen Opfer oder der Polizei gesprochen hat. Und sie berichtet nicht nur, sondern stellt den angeblichen „Angreifer“ mit Foto und Klarnamen bloß, eine klare Vorverurteilung. Das ist journalistisch so unsauber und jenseits jeglicher journalistischer Berufskenntnisse und -ethik, dass ich diese Beschwerde einreiche. Hinzu kommt, dass in diesem Umfeld – Engagement gegen Rechtsextremismus – eine derartige presseöffentliche Bloßstellung einem Aufruf zu Straftaten gleichkommt, denn die rechtsextreme und rechtspopulistische Szene ist gewalttätig und gefährlich. Ich würde mich freuen, wenn Sie aufgrund dieser schändlichen Vernachlässigung sämtlicher journalistischer Prinzipien die „Mopo24“ rügen würden.

Nebenbei gibt es inzwischen eine „Langversion“ des Videos, die zeigt, dass niemand geschlagen und noch nicht einmal geschubst worden ist: Der Gesprächspartner ist lediglich im Streit an der Jacke berührt worden. Selbst PI-News bestreitet inzwischen die Version, die in der Mopo24 steht: „Nebenbei, Edwin hat nie behauptet, „geschlagen“ worden zu sein, wie die Dresdner Morgenpost fälschlicherweise behauptet (…). Wahr ist, dass “Edwin Utrecht” selbst auf seiner Facebook-Seite schrieb, er sei „geschubst“ worden. Was natürlich ebenso eine nicht akzeptable Handgreiflichkeit ist, dennoch wurde ihm hier von der Lügenpresse etwas in den Mund gelegt, was er so nie behauptet hat.“ Auch die angebliche Strafanzeige gegen den Unterstützer der Flüchtlinge ist (bisher) nicht gestellt worden.

Ziffern des Pressekodex, gegen die verstoßen wird:

Ziffer 2 – Sorgfalt

Ziffer 8 – Schutz der Persönlichkeit

Ziffer 9 – Schutz der Ehre

Ziffer 13 – Unschuldsvermutung

In der Beschwerde sind alle Artikel (auch die von PI-News) verlinkt, was ich hier nicht tun werde, weil wir nicht auf rechtspopulistische Seiten oder Facebookprofile verlinken.

Hintergrund:

Der Mitarbeiter des Kulturbüros wird seit der Veröffentlichung mit Gewalt und Mord bedroht. Gegen alle diesbezüglichen Äußerungen auf jeglichen Kommunikationskanälen wird Strafanzeige gestellt.Der Flüchtlingsgegner hat bisher keine Anzeige gestellt. Vielleicht wurde ihm klar, dass der Vorfall zu nichtig ist.Dass es sich bei dem Flüchtlingsgegner im Video um „Edwin Utrecht“ (ein Pseudonym) handelt, einem Mann mit holländischem Akzent, der als „Der Holländer“ auf verschiedenen Pegida-Demonstrationen gehetzt hat, ist bisher nur durch die Aussage auf der Facebookseite „Edwin Utrecht“ bekannt, im Handyvideo ist er nicht zu sehen. Seine Identität wäre bei einer Strafanzeige zu klären.

Beschwerden beim Presserat sind hier möglich:

www.presserat.de/presserat/alternative-startseiten/beschwerde-einreichen

Mehr auf netz-gegen-nazis.de:

| Politically Incorrect – PI News

| Pegida

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