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Am Samstag verbreitet „Rock für Deutschland“ wieder Hass in Gera

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In Gera wird ab heute gegen "Rock für Deutschland" gecampt - und am Samstag dann auch lautstark protestiert. (Quelle: campinggera.blogg.de)

Zum nunmehr zwölften Mal veranstaltet der NPD-Kreisverband Gera gemeinsam mit sogenannten „freien Kräften“ die neonazistische Großveranstaltung „Rock für Deutschland“ in Geras Innenstadt. An der Spitze der Struktur der Geraer NPD steht seit Jahren Gordon Richter, der zuletzt mit 2.064 Stimmen als Stadtratsmitglied bestätigt wurde und Mitglied des Ortteilrates Cretzschwitz/ Söllmnitz ist. Er sorgt mit dem Neonazifest auch für Einnahmen, die die Thüringer NPD für den Landtagswahlkampf dringend braucht.

In Thüringen existieren seit Jahren verschiedene RechtsRock-Events unter freiem Himmel. Dabei ist das „Rock für Deutschland“ in Gera diejenige Veranstaltung, die seit über einem Jahrzehnt kontinuierlich in zentraler städtischer Lage stattfinden kann. Dort arbeiten NPD und örtliche „freie Kräfte“, die sich derzeit „Vollstrecker Gera“ und „Volkszorn Gera“ nennen, Hand in Hand. Bedeutendes Ziel ist die menschenverachtende Ideologie mittels Musik zu verbreiten.  Jugendliche und junge Erwachsene stehen dabei im Fokus, da sie über die Musik leicht politisiert und in die Szene integriert werden können.  

Neben zivilgesellschaftlichen Protestformen müssen auch die Ordnungsbehörden ihre rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um die von solchen Großveranstaltung ausgehende Gefahr per Auflage einschränken zu können. Dazu gehört auch der Jugendschutz.  Im vergangenen Jahr hatte das Verwaltungsgericht Neustadt an der Weinstraße bestätigt, dass diese Veranstaltungen als jugendgefährdend eingestuft werden können, weshalb die Ordnungsbehörde das Recht hat, den Zutritt von Unter-18-jährigen stark zu beschränken. (AZ: 5 K 185/13) „Wenn Jugendlichen den Zutritt zu den RechtsRock-Veranstaltungen per Auflage untersagt wird, wird zumindest der Ideologietransfer eingedämmt, den die NPD mittels Musik bei jungen Menschen erreichen will“, betont der Berater Mikis Rieb. Beseitigt ist das Problem damit allerdings nicht. „Auch wenn das Ordnungsamt hier in die Pflicht genommen werden muss, sind Verbote kein Allheilmittel, die weite Verbreitung extrem rechter Einstellungen lässt sich damit nicht bekämpfen“, warnt jedoch Mikis Rieb.

Ergänzung der Redaktion:

Die Neonazis erwarten – wie in den vergangenen Jahren – hunderte „Kamerad*innen“ zu ihrem Großevent, dass diesmal unter dem Motto „Heimatliche Vielfalt statt multikultureller Einfalt –  Masseneinwanderung stoppen“ steht. Liedermacher und NPD-Funktionär Frank Rennicke tritt auf, ebenso die Bands „Motor of Hate“, „Strafmass“ (beschrieben als „Rechtsrock mit Texten am Rande des Möglichen“), „Heiliges Reich“ (RAC-Gruppe aus Sachsen), „Helle & die RAC’KERS“ (von „Oire Szene“ beschrieben als „Ge­mein­schafts­pro­jekt ver­schie­de­ner Band­mit­glie­der, wel­che Na­zi­klas­si­ker co­vern“). Als Redner verbreiten laut „Rock für Deutschland“-Website Matthias Fiedler (NPD Eichsfeld), Gordon Richter (NPD Gera), Hendrik Heller (NPD Wartburgkreis), Toni Gentsch („Freies Netz Süd“),  und Patrick Weber (NPD Kyffhäuserkreis) entsprechende Ideologie.

Gegenaktionen

Schon ab heute abend gibt es ein Protestcamp der Gewerkschaften auf der Wiese vor dem Hauptbahnhof, das bis zum 05.07. aufrechterhalten werden soll. Am morgigen Freitag findet um 18 Uhr ein antifaschistisches Konzert statt (Miles & Feet – melodischer Hardcore, Tis´n´Rup – Rock, Buried Alive – Hardcore, This Machine Kills Fascists – Antifolk, Akustikpunk, Rap, DJ Spice).

Am 05.07. gibt es um 10 Uhr am Hauptbahnhof eine Kundgebung „Laut gegen Nazis“ mit Bands und Redebeiträgen, ab 12 Uhr die „Culture Street“ auf dem Bahnhofsvorplatz (Bands, Theater, Poetry Slams, Diskussionsrunden, Radio Lotte, diversen Ständen, Verpflegung) und um 14 Uhr ein Friedensgebet in der Johanniskirche, im Anschluss Demonstration zum Hauptbahnhof.

Informationen unter gera-nazifrei.com und campinggera.blogg.defacebook und twitter hashtags: #keinRfD #camping_gera #stopRfD

Mehr auf netz-gegen-nazis.de:

| Ein Wochenende gegen Nazis (2013)| 1000 Menschen haben in Gera ein Zeichen gegen Rechts gesetzt – welches? (2011)| Parteiveranstaltung mit Festivalstimmung (2009)

 

Update 07.07.2014

Nazi-„Rock für Deutschland“ in Gera: Vorzeitig abgebrochen

Die NPD-Veranstaltung  „Rock für Deutschland“ wurde am Sonnabendabend  vorzeitig beendet. Eigentlich von 12 bis 21 Uhr angemeldet, wurde nach Polizeiangaben das Konzert unterbrochen, weil von einer Band ein indiziertes Lied gespielt worden war. Die Band habe daraufhin die Bühne verlassen und der Versammlungsleiter die Veranstaltung gegen 19.30 Uhr beendet. Andreas Schubert (Die Linke Gera) von Seiten der Gegendemonstranten sprach gegenüber der OTZ von einem klaren Erfolg der Proteste. Man habe die Hoffnung, „dass das Rechtsrock-Konzert in Gera bald ganz beerdigt werden kann“. An den Gegenprotesten nahmen 400 Menschen teil, bei den Nazis waren es erstaunlicherweise nur 300 Teilnehmer*innen. Jahrelang waren die „Rock für Deutschland“-Konzerte die größten Konzertevents der rechtsextremen Szene gewesen (otzotz IImdr).

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Apolda gegen Neonazis Rechtsrock-Festival in Thüringen wird für Neonazis zum absoluten Reinfall

Eigentlich wollten Neonazis am vergangenen Wochenende ausgelassen auf einem Rechtsrock-Event in Thüringen feiern – daraus wurde nichts. Nach einer Art Schnitzeljagd um den Veranstaltungsort, fanden sich am Samstag knapp 1.000 Rechtsextreme in Apolda ein. Als das Konzert begann, griffen Neonazis mit einem Mal Polizisten an. Das improvisierte Event wurde aufgelöst. Auch in finanzieller Hinsicht ein Fiasko für die Szene.

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